Die Videoplattform YouTube geht seit einiger Zeit gegen Nutzer vor, die die Nutzungsbedingungen verletzen und der Plattform auf unterschiedlichste Arten schaden. Das gilt jetzt auch für eine Praxis, die man überraschend lang geduldet hat, aber ab sofort nicht mehr zu empfehlen ist: Wer sich ein billiges Premium-Abo über den VPN-Ausland-Trick gesichert hat, bekommt in diesen Tagen die Kündigung und einen Warnschuss. Den sollte man ernst nehmen.
Gerade erst hat YouTube den überwiegenden Teil der Werbeblocker-Nutzer ausgesperrt und jetzt geht es Nutzern des zweiten großen Tricks an den Kragen, wobei es da in jüngster Zeit sicherlich Überschneidungen gab: Wer sich YouTube Premium über den VPN-Trick geholt und dieses im vermeintlichen Ausland deutlich billiger erschlichen hat, erhält in diesen Tagen eine E-Mail von YouTube.
In der E-Mail werden die Nutzer dazu aufgefordert, das Abo erneut mit korrekten Adressdaten abzuschließen oder das automatisch gekündigte Abo eben auslaufen zu lassen. Dabei ist YouTube gar so gnädig, dass man das Abo bis zum bezahlten Zeitpunkt weiterlaufen lässt. YouTube hat das Ganze mittlerweile offiziell bestätigt und es ist zu erwarten, dass es in den nächsten Wochen sehr viele Nutzer treffen wird, die diesen Trick bisher genutzt und meist auch stolz anderen Nutzern empfohlen haben. Technisch ist das per VPN keine große Sache und hat wohl viele Jahre gut funktioniert. Aber damit ist es nun vorbei.
Hallo,
deine YouTube Premium-Mitgliedschaft wurde beendet, weil wir glauben, dass du bei der Anmeldung mit […] nicht das tatsächliche Land deines Wohnsitzes angegeben hast.Wenn du Mitglied bleiben möchtest, musst du dich innerhalb der nächsten Wochen noch einmal für YouTube Premium registrieren. Andernfalls kannst du nur noch bis [Datum] auf die Vorteile von YouTube Premium zugreifen. Nach diesem Datum wird deine Mitgliedschaft nicht automatisch verlängert.
Es ist fast schon überraschend, dass YouTube diesen Schritt erst jetzt geht, denn rein technisch ist das Feststellen dieses Adressenbetrugs keine große Sache. Warum die Nutzer das getan haben, dürfte jedem klar sein, der schon einmal von diesem Trick gehört hat: Das Abo kostet in Ländern wie Argentinien, Indien, der Türkei oder auch der Ukraine deutlich weniger. Wir reden von 50, 60 oder gar noch mehr Prozent, die man auf diesem Wege sparen konnte. Klar, dass Google sich das vor allem in der aktuellen Phase des Wettlaufs mit den Werbeblockern nicht mehr länger gefallen lässt.
Wer weiterhin auf diesem Trick behaart und das vielleicht mit weiteren Verschleierungen versucht, dem würde ich dringendst empfehlen, dies nicht mit dem Hauptkonto zu tun. Denn die aktuelle E-Mail ist freundlich gehalten und als Schuss vor den Bug zu betrachten. Bei der zweiten Erkennung ist man vielleicht etwas weniger zimperlich und sperrt gleich das Nutzerkonto. Und dann hat man als Google-Nutzer in vielen Fällen ein sehr viel größeres Problem.
Letzte Aktualisierung am 2024-11-20 / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Affiliate Links, vielen Dank für eure Unterstützung!