Auch heute noch senden viele Android-Smartphones ihren aktuellen Standort in kurzen Abständen an die Google-Server. Dort werden diese zu unterschiedlichen Zwecken ausgewertet und unter anderem für Google Maps verwendet, etwa für den Standortverlauf. Mit einer kostenlosen App könnt ihr diese aufgezeichneten Standortdaten auf einer Karte visualisieren und in Form einer Heatmap darstellen. Das kann zur Übersicht sehr interessant sein und der Google Maps Zeitachse noch etwas mehr Relevanz geben.
Ein Blick in den Google Maps Standortverlauf kann immer wieder interessant sein, denn dieser hält nicht nur das Bewegungsprofil und die meisten besuchten Orte bereit, sondern schon seit längerer Zeit auch die am ausgewählten Standort aufgenommenen Fotos. Man erhält tiefere Einblicke in den eigenen Tagesablauf und die besuchen Orte. Während sich Google eher um die weitere Aufbereitung der Daten kümmert, geht ein neues Tool den anderen Weg und versucht sich an der Visualisierung der Rohdaten.
Die Google Maps Zeitachse kann sowohl unter Android als auch im Web nach Auswahl eines Zeitraums anzeigen, welche Wege ihr genommen habt, welches Verkehrsmittel verwendet wurde und welche Orte besucht wurden. Das Tool Location History Visualizer lässt all das unter den Tisch fallen und konzentriert sich darauf, die protokollierten Standorte auszuwerten. Diese werden analysiert, gewichtet und anschließend in Form einer Heatmap dargestellt.
Auf der Heatmap ist durch die übliche Darstellung von roten bis grünen Farbtönen zu sehen, wie häufig einzelne Orte besucht wurden. Im engeren Umfeld des Wohnorts dürfte man viele dunkelrote Stellen finden und ansonsten viele punktuelle Stellen mit roten Punkten. Geht ihr beispielsweise gerne außer Haus essen, dürfte über dem Restaurant ebenfalls ein roter Punkt sein, allerdings nicht ganz so dunkel wie der Wohnort oder Arbeitsplatz. Das Prinzip sollte bekannt sein.
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Oben seht ihr mein Beispiel einer solchen Heatmap, die aus den Daten von 2011 bis heute erstellt wurde. Man kann sehr gut sehen, wo ich mich im Allgemeinen aufgehalten habe und welche Stellen eher sporadisch oder bei der Durchfahrt besucht worden sind. Die Karte kann natürlich frei bewegt und auch gezoomt werden. Damit ihr es verwenden könnt, müsst ihr die Daten des Google Maps Standortverlaufs einmalig über Google Takeout herunterladen und diese dann in der Web-App wieder hochladen, wo es analysiert wird.
Je nachdem, wie lange ihr euren Standort von Google Maps schon tracken lasst und wie aktiv ihr seid, kann die Datei mehrere Hundert Megabyte oder gar mehrere Gigabyte große sein – bei mir waren es gut 1,3 Gigabyte. Google Takeout gibt euch aber auch ein monatliches Archiv mit sehr viel kleineren Dateien, die sich besser zur Analyse eignen. Möchtet ihr die große Ganze Analyse, solltet ihr etwas Geduld mitbringen.
Die Auswertung findet übrigens Offline statt und es werden keine Daten an die Server des Anbieters gesendet. Lediglich das Laden der Karte von OpenStreeMap findet mehrmals statt. Probiert es einfach einmal aus, kann ganz interessant sein. Und dann wollt ihr euch vielleicht auch dazu entscheiden, die kommenden Änderungen beim Google Maps Standortverlauf anzupassen, sodass dieser über Jahre gesammelte Verlauf nicht verlorengeht.
» Location History Visualizer Heatmap
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