Google Keep: Notizen-App auf der Abschussliste? Das spricht dafür und das dagegen (Spekulationen)

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Die Notizen-App Google Keep erfreut sich seit vielen Jahren großer Beliebtheit und dürfte plattformübergreifend viele Millionen Nutzer haben, die ihre Listen und Notizen dort ablegen. Doch so praktisch die App für uns Endnutzer auch sein mag, so wenig relevant ist sie für Google. Daher ist es gar nicht so überraschend, dass eine aktuelle Einschätzung zu dem Schluss kommt, dass die Notizen-App auf der Abschussliste stehen könnte.


google keep logo

Wir haben euch vor einigen Tagen eine Liste mit möglichen Google-Apps auf der Abschussliste gezeigt, die neben einigen nachvollziehbaren Kandidaten auch Überraschungen bereithielt – unter anderem steht die Notizen-App Google Keep auf der Liste. Nach Einschätzung des Autors könnte diese also schon bald eingestellt werden, weil sie für Google keine strategische Bedeutung hat. In der Begründung heißt es, dass die App kaum sinnvoll in das KI-Netzwerk integriert werden kann.

Hat Keep für Google eine Relevanz?
Tatsächlich ist es so, dass Gemini mit ‚Help me Write‘ gerade erst eine Gemini-Integration erhalten hat. Allerdings muss man sagen, dass diese Integration eher dem Zweck dient, Gemini und diese Funktion zu promoten, als tatsächlich Keep voranzubringen. Das Argument, dass Keep gerade erst eine KI-Anbindung erhalten hat, entkräftet sich also ein bisschen. Erst vor wenigen Tagen hatte ich meine Einschätzung veröffentlicht, dass Google alle Dienste einstellt, die kein Geld, Daten oder KI-Möglichkeiten bringen. Natürlich gibt es Ausnahmen, aber grundsätzlich muss das Unternehmen natürlich einen Vorteil von einem Dienst haben, sonst muss man diesen nicht betreiben.

KI-Möglichkeiten sind bei Keep sicherlich sehr begrenzt, denn eine Notiz lässt sich eben nicht von einer KI vorschlagen oder gar formulieren. Geld bringt Google Keep mangels Werbung oder Abo auch nicht ein und die Daten aus Keep sind vollständig privat und werden an keiner anderen Stelle im Google-Netzwerk genutzt. Daher: Keine Daten, keine KI, kein Umsatz. Das sieht nicht gut aus für Keep.




Google braucht einen Notizblock
Andersherum kann man argumentieren, dass Google für das gesamte Ökosystem schlicht und einfach einen Notizblock braucht. So wie man einen Wecker oder eine Kontaktliste anbietet, muss es eben auch eine Notizen-Funktion geben. Doch diese muss nicht zwingend eigenständig angeboten werden, sondern kann mit einzelnen Angeboten in den jeweiligen dazu passenden Apps enthalten sein. Und wer es doch zentral möchte, muss eben auf Gemini zurückgreifen.

Erst vor wenigen Wochen wurde der baldige Start von Geminin Memory bekannt, mit dem sich der KI-ChatBot Dinge aller Art merken können soll. Und bei Googles aktuellem Gemini-Fokus wäre es kaum überraschend, wenn man die Nutzer für Notizen zu Gemini zwingen würde. Das würde auch sehr gut zur Neuausrichtung von Aufgaben und Erinnerungen rund um Kalender, Tasks, Keep und Assistant passen. Zwar könnte Gemini wohl die Flexibilität von Keep nicht ersetzen, aber das ist eben ein Vorteil für die Nutzer und nicht für Google.

Ganz akut sehe ich Google Keep nicht bedroht. Allerdings kann so etwas bei Google ganz schnell gehen, wenn man die Nutzer nach und nach mit ähnlichen Funktionen in anderen Apps abzieht und dann das ursprüngliche Produkt einstellt. Daher würde ich einer solchen Vermutung grundsätzlich nicht widersprechen. Ich erinnere nur an das vor mittlerweile 13 Jahren eingestellte Google Notebook. Das hatte ich schon damals intensiv genutzt, es war sehr praktisch, wurde aber dennoch eingestellt und erst zwei Jahre später von Keep beerbt.

Letzte Aktualisierung am 25.06.2024 / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Affiliate Links, vielen Dank für eure Unterstützung!




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