Pixel-Smartphones: Google will Reparierbarkeit deutlich verbessern – ohne Kleber und mit Schraubendreher
Google setzt bei den Pixel-Smartphones seit einiger Zeit darauf, dass die Nutzer kleinere Probleme an ihren Geräten selbst beheben und eine Reparatur durchführen können. Dafür ist man eine Partnerschaft mit iFixit eingegangen, das entsprechende Ersatzteile und Werkzeug verkauft sowie die notwendigen Anleitungen liefert. Jetzt hat das Pixel-Team verraten, dass die Reparierbarkeit tatsächlich ein Schwerpunkt ist und man große Ziele hat.
Vermutlich trauen sich im ersten Moment nur wenige Menschen zu, ihr Smartphone selbst zu reparieren. Aber der eine oder wird es dann vielleicht doch einmal versuchen, denn unter anderem Googles Partnerschaft mit iFixit soll den Displaytausch, den Akkutausch oder das Ersetzen anderer Komponenten möglichst einfach gestalten. Dennoch dürfte der Anteil wohl verschwindend gering sein und die meisten Menschen ihre Geräte zur Reparatur einsenden oder einfach ersetzen.
Das könnte daran liegen, dass die Menschen die notwendigen Werkzeuge zur Smartphone-Reparatur nicht zu Hause haben und neben dem eigentlichen Ersatzteil auch diese besorgen müssen. Das beginnt schon beim Öffnen des Geräts mit heißer Luft und dem Abheben der Rückseite / Vorderseite mit speziellem Utensil. Zwar werden diese Werkzeuge verkauft, aber es sind eben doch ungewohnte Hilfsmittel, die die Sicherheit der Nutzer nicht gerade erhöhen dürften.
Smartphone-Reparatur mit Hausmitteln
Daher hat man sich im Pixel-Team das Ziel gesetzt, dass die Smartphones eines Tages mit Werkzeugen repariert werden können, die jeder zu Hause hat. Das bedeutet, „normale“ Schrauben, sehr wenig bis gar kein Kleber, keine komplizierten Verkabelungsstecker und andere Dinge. Wie realistisch das ist, lässt sich schwer bewerten, aber man hat sich diese Situation als internes Endziel für die Reparierbarkeit setzt.
Kleber ist das größte Problem
Tatsächlich ist der heute weit verbreitete Einsatz von Kleber bei den Smartphones das Hauptproblem für die Reparatur – das gilt auch für die Service-Center. Der Pixel-Manager fasst es damit zusammen, dass die Smartphone-Ingenieure Kleber lieben, aber die Mitarbeiter in den Reparatur-Zentren Kleber hassen. Klar, Kleber ist sehr praktisch und hält alle ohne große Probleme an Ort und Stelle. Doch wenn es an die Reparatur geht, will dieser aufwendig und ohne Beschädigung der Komponenten entfernt werden. Und nicht zu vergessen: Später muss alles wieder erneut verklebt werden.
Es muss daher darauf hinauslaufen, dass in Smartphone kein Kleber mehr zum Einsatz kommt. Zumindest nicht bei den häufig getauschten Komponenten. Wie realistisch das ist, mag ich nicht zu bewerten. Laut Google hat man Pixel-intern ein „Design for Serviceability Scorecard“, auf dem man die einfache Reparierbarkeit der Geräte bewertet und mit jeder Generation muss es mehr Punkte geben. Das schlägt sich tatsächlich auch in der offiziellen Einschätzung der Tester durch, denn die Reparierbarkeits-Punkte der Pixel-Smartphones haben in den letzten Jahren zugelegt.
Vielleicht kommt ja doch noch irgendwann das modulare Smartphone-Konzept mal wieder zum Tragen, dem ich erst vor einigen Monaten ein mögliches Comeback prognostiziert hatte, wenn auch in einer völlig anderen Art als damals.
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Sehr schöne Entwicklung. Vielleicht geht der Fortschritt sogar soweit, das es wieder wie vor 10 jahren ist, als man die Akkus problemlos wechseln konnte.
Damals hatte ich immer ein Ersatzakku dabei, um schnell mal einen vollen Akku einlegen zu können.
Gute alte Zeiten.