Google hat vor wenigen Tagen im Rahmen eines Podcasts angekündigt, die Reparierbarkeit der Pixel-Smartphones deutlich erhöhen zu wollen, sodass geübte Nutzer viele Austauscharbeiten selbst erledigen können. Dabei hat man sich sehr ehrgeizige Ziele gesetzt und verfolgt ein interessantes Konzept, das bei anderen Smartphone-Herstellern in der Form womöglich nicht tragfähig wäre.
Wenn das Smartphone kaputtgeht oder nicht mehr zufriedenstellend funktioniert, ist häufig nur eine einzelne Komponente ausgestiegen, während der gesamte Rest des Geräts eigentlich weitergenutzt werden könnte. Oftmals ist es das Display, vielleicht der schwache Akku oder eine nicht mehr funktionsfähige Kamera, bei denen es sich je nach Alter des Geräts und den eigenen Fertigkeiten durchaus lohnen kann, eine Reparatur in Betracht zu ziehen – und zwar die Selbstreparatur.
Google ist schon vor längerer Zeit eine Kooperation mit iFixit eingegangen, an das man den Prozess für die Selbstreparatur ausgelagert hat. Denn iFixit liefert nicht nur die Ersatzteile und ausführliche Anleitungen, sondern auch das benötigte Werkzeug. Vor allem Letztes ist es, dass viele Menschen von der Selbstreparatur abhalten dürfte. Denn im besten Fall (oder im schlechtesten, je nach Betrachtung) benötigt man die Werkzeuge zum Lösen des Klebers, zum Abheben des Displays oder die speziellen Schraubendreher genau ein einziges Mal – warum also kaufen? Dazu kommt, dass man darin ungeübt ist und es sich vielleicht nicht zutraut, das wichtige und sensible Gerät selbst zu öffnen und gewissermaßen am offenen Herzen zu operieren.
Daher hat sich Google das ehrgeizige Ziel gesetzt, die Reparatur so einfach wie möglich zu gestalten und es eines Tages zu erreichen, dass die Nutzer ihr Smartphone mit den Werkzeugen reparieren können, die sie zu Hause haben. Das bedeutet: Möglichst kein Kleber, keine viel zu kurzen Kabel (siehe folgendes Bild), kein proprietären Schrauben oder sonstige Dinge. Mehr Details zu diesem Ziel findet ihr in unserem Artikel zu Googles Pixel-Reparaturpläne.
Nutzer sollen die Pixel-Smartphones lange verwenden
Diese Reparatur-Mission passt sehr gut zum aktuellen Konzept, dass die Nutzer ihre Pixel-Smartphones möglichst lange nutzen sollen – allen voran angetrieben von den sieben Jahren Android-Updates und voller Support-Unterstützung. Für diese Dauer gibt es Updates auch für das neue Pixel 8a (ab 498,00 Euro). Eigentlich ein ehrbares Vorhaben, aber für Smartphones oder sonstige technische Alltagsgeräte eher untypisch, denn auch wenn man es natürlich niemals erwähnt, wollen die Smartphone-Hersteller natürlich am liebsten jedes Jahr oder alle zwei Jahre ein neues Gerät verkaufen. ($$$)
Bei Google geht man das derzeit anders an und ich denke, dass das gute Gründe über die Wohlfahrt hinaus hat. Denn zum einen sinkt mit jedem Nutzungsjahr der Preis pro Jahr und es lassen sich höhere Preise durchsetzen – das hat Apple schon vor vielen Jahren verstanden. Zum anderen geht Google verstärkt in die Richtung, den Nutzern ein zusätzliches Google One-Abo verkaufen zu wollen, mit dem sie ihr Smartphone bzw. ihr gesamtes Konto aufrüsten können. Also muss man den Nutzer möglichst lange halten, bevor dieser vielleicht beim nächsten Kauf zur Konkurrenz greift.
Warum auch immer Google die Nutzungsdauer der Pixel-Smartphones verlängern möchte, als Endnutzer kann man davon nur profitieren. Und so dürfen wir gespannt sein, ob wir tatsächlich in wenigen Jahren nur noch den Schraubendreher und die Pinzette brauchen, um die Komponenten eines Smartphones selbst zu wechseln.
Vorschau | Produkt | Preis | |
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Letzte Aktualisierung am 2024-11-10 / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Affiliate Links, vielen Dank für eure Unterstützung!