Wer sich schnell über das Wetter oder die Wetterprognosen für die nächsten Tage informieren möchte, kann das auf recht vielen Webseiten oder auch mit einer großen Auswahl von Smartphone-Apps tun. Doch die Qualität kann sehr unterschiedlich sein, denn der gefühlte Eindruck, dass Gratis-Apps nicht ganz so zuverlässig sind wie ihre kostenpflichtigen Marktbegleiter, täuscht nicht. Ein interessanter Einblick klärt darüber auf, warum eine zuverlässige Wetterprognose meist nicht kostenlos zu haben ist.
Wetterprognosen kann man sehr leicht abrufen, denn diese stehen in unzähligen Apps, auf zahlreichen Webseite und natürlich auch über die Google-Websuche zur Verfügung. Aber was nutzt die beste und am schönsten aufbereitete Wetterprognose mit aufwendiger Darstellung, wenn die Werte einfach nicht zutreffen? Ein schönes Design kann zwar vieles kaschieren, doch wenn die Vorhersage nicht zutrifft oder sich ständig ändert, hat man nicht viel davon und könnte auch eine Glaskugel-App verwenden. Doch genau das ist bei vielen Gratis-Apps der Fall.
In einem Artikel der österreichischen Zeitung Kurier wurde vor einiger Zeit erklärt, warum Gratis-Apps oft keine zuverlässigen Prognosen leisten können, selbst wenn sie das wollten. Denn diese zapfen in den meisten Fällen amerikanische Quellen an, die kein engmaschiges Netz anbieten. Kleiner Technik-Crashkurs: Für die Wetterprognose wird die Erde in viele Quadrate aufgeteilt, wobei die Vorhersage stets für ein gesamtes Quadrat gilt. Je engmaschiger das Netz, desto zuverlässiger die Prognose. Aber das amerikanische GFS-Modell setzt auf ein sehr grobes Netz, bei dem ein Quadrat ganze 28 Kilometer zwischen zwei Knoten hat. In den meist flachen und weitläufigen USA kein Problem, in Europa hingegen schon.
Die US-Werte können daher nur eine Annäherung bieten und sind erst durch die Anreicherung mit lokalen Daten und einem deutlich engeren Netz zuverlässig. Hierzulande hat das Netz einen Knotenabstand von neun Kilometer, was schon deutlich genauer ist. Dazu kommt, dass die Daten bei manchen Anbietern außerdem nicht nur automatisiert berechnet, sondern zusätzlich von Experten ausgewertet und optimiert werden. Das schafft deutlich bessere Prognosen, kostet aber Geld.
Zuverlässige Prognosen für bis zu drei Tage
Glaubt man den Aussagen des Experten, dann sind Prognosen bis zu drei Tage in die Zukunft zu 95 Prozent zuverlässig – oder könnten es zumindest sein. Bis zu fünf Tage in der Zukunft erreicht man sogar noch 75 Prozent und alles darüber lässt sich eigentlich nur noch würfeln. Natürlich kann es immer wieder Ausreißer geben und auch die besten Wettermodelle sind nicht perfekt, aber wenn die stündlich angebotenen Werte tatsächlich zu 95 Prozent zutreffen würden, wären viele Menschen sicherlich schon sehr glücklich.
Google arbeitet an exakten Prognosen
Auch Google hat das Thema Wetterprognosen vor längerer Zeit für sich entdeckt und arbeitet an KI-basierten Prognosen. Verwendet werden sie bisher nur zu internen Zwecken, aber noch nicht in den Wetter-Tools. Aus persönlicher Erfahrung würde ich sagen, dass Googles aktuelle Wetterprognosen alles andere als zuverlässig sind. Denn die Prognosen ändern sich ständig, zum Teil innerhalb von Minuten. Es ist keine große Kunst, das Wetter für die nächsten zehn Minuten zu prognostizieren und das Ganze immer wieder anzupassen. Aber vielleicht sieht das bei euch anders aus.
Ob wir die Wettervorhersage aus obigem Video wohl noch erleben werden? Wir dürfen gespannt sein, ob die KI auch in diesem Bereich so große Sprünge machen wird, wie in anderen Gebieten.
Letzte Aktualisierung am 2024-11-16 / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Affiliate Links, vielen Dank für eure Unterstützung!