Pixel Kamera: Google konzentriert sich auf KI-Fotos – die Realität hat nicht mehr die größte Priorität (Interview)

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Die Kamerafunktionen spielen bei den Pixel-Smartphones seit jeher eine sehr wichtige Rolle und werden nicht umsonst Jahr für Jahr mit immer neuen Kameratricks erweitert – zuletzt vor allem mit deutlich sichtbarer KI-Unterstützung. Jetzt hat Googles Pixel Kamera-Produktmanager zur Zukunft des Produkts geäußert, das eine ganz andere Herangehensweise zu haben scheint, als man es von einer Kamera erwarten würde.


pixel kamera

Wer bei einer Kamera auf den Auslöser drückt, der erwartet, dass das Gesehene fotografisch festgehalten wird. Das war schon immer so, ganz egal ob Digitalkamera, Smartphone oder gar die früheren Analogkameras. Doch bei Google sieht man das mittlerweile wohl ein bisschen anders, denn man will mit der Pixel Kamera schon seit der sechsten Smartphone-Generation nicht mehr unbedingt das wahre Geschehen festhalten, sondern die Szenerien so abbilden, wie es in den Erinnerungen der Nutzer zu sehen wäre:

[Starting with Pixel 6] you started to see a shift from image processing to image creation, image generation. It’s a shift from, ‘Let’s make images less noisy and sharper to let’s recreate your memories’ because your memories are different from reality, and that’s okay. That’s a perception and human thing. Let’s build for humans.

Your memories are your reality. What’s more real than your memory of it? If I showed you a photo that didn’t match your memory, you’d say it wasn’t real.

Die Erinnerungen und auch die Wahrnehmung können sich von der Realität unterscheiden, daher hat auch Googles Kamera-Team einen Wandel eingeleitet, bei dem es nicht mehr unbedingt darum geht, ein 1:1-Abbild zu schaffen. Als Beispiel nennt man den Bokeh-Effekt rund um die Portrait-Fotos oder auch Best Shot, bei dem aus mehreren Aufnahmen ein einziges Bild entsteht, auf dem alle Personen die Augen geöffnet haben und möglichst freundlich in die Kamera blicken.

Daraus entstehen Bilder, die es in dieser exakten Form in der Realität nicht gegeben hat, wie sie aber in den Köpfen der Nutzer geblieben sind.




These days all phones — a basic picture at a bright window and a low-contrast scene — they all look pretty good. Now, people see editing as part of their creative process, how to make a mark. That’s why we’re also going into editors because we recognize that putting it all directly in cameras is not ideal anymore. People want to be able to press the button themselves afterward to make their own decision, not because they’d be unsatisfied with having it straight out of camera, but because they’re putting more of their life and their soul into it.

Aber auch die einfache Bildbearbeitung wird heute von den Nutzern erwartet, sodass es auch nachvollziehbar erscheint, dass der magische Editor für alle Google Fotos-Nutzer geöffnet wird. Denn mit diesem lassen Objekte entfernen, verschieben, einfärben oder austauschen, sodass in wenigen schnellen Schritten das Motiv entsteht, das die Nutzer sehen wollen, aber nie existiert hat. Der Klassiker: Das schöne Familienfoto neben dem Mülleimer. Niemand wird in dem Moment den Mülleimer sehen oder sich an diesen erinnern, auf dem fertigen Foto ist er hingegen zu sehen. Daher gibt man den Nutzern simple Tools an die Hand, um das Foto gewissermaßen an die gewünschte Erinnerung anzupassen und nicht an die Realität.

If you’re just focused on the things that were solvable in hardware 50 years ago, you’re not going to build the next innovation. We have a long roadmap of camera features we’re considering for future Pixel devices

Wir dürfen gespannt sein, was da noch kommt und wie weit man diese KI-Funktionen eines Tages automatisiert, sodass die Algorithmen selbst den im vorherigen Beispiel genannten Mülleimer erkennen und entfernen. Die Frage ist dann natürlich, ob wir das überhaupt wollen oder von einer Kamera nicht doch eher erwartet wird, dass sie die Realität einfangen soll…

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[9to5Google]

Letzte Aktualisierung am 2024-12-03 / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Affiliate Links, vielen Dank für eure Unterstützung!




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