Google ist vor über 25 Jahren mit der kostenlosen Suchmaschine gestartet und hat das Produkt-Portfolio in den folgenden Jahren um unzählige weitere Angebote ausgebaut, die einen gemeinsamen Nenner hatten: Alle Produkte waren kostenlos und rein durch Werbung oder Datensubventionen finanziert. Doch diese Zeiten scheinen endgültig vorbei zu sein, denn heute gibt es kaum noch ein Produkt, das sich nicht durch ein Abo oder eine sonstige Zahlung aufwerten lässt.
Google ist in vielen Bereichen sehr erfolgreich und konnte gerade im ersten und zweiten Jahrzehnt dieses Jahrtausends gefühlt alle Märkte durch den eigenen Einstieg überrollen. Das Geheimrezept des Erfolgs bestand aus zwei wichtigen Zutaten: Eine möglichst simple Umsetzung und ein kostenloses Angebot, mit dem die oftmals kostenpflichtigen Mitbewerber nicht konkurrieren konnten. Dass in jeder neuen Produktkategorie plötzlich alles kostenlos war, hat wenig überraschend viele Millionen Nutzer angelockt.
Aber diese Zeiten sind in der Form vorüber, denn die Erwartungen an das grenzenlose Wachstum haben es notwendig gemacht, sich nicht mehr auf Werbeeinnahmen zu beschränken, sondern die Nutzer auch zur Kasse zu bitten: Von allen Workspace-Produkten gibt es eine kostenpflichtige Version, es gibt Abos für die YouTube-Apps, Abos im Google Play Store, ein Abo für KI und Speicherplatz und einiges mehr. Nachdem vor wenigen Tagen bekannt wurde, dass auch die Google Websuche kostenpflichtige KI-Zusätze erhält, fällt eine der letzten Bastionen.
Die Liste der tatsächlich kostenlosen Google-Dienste kann man dann bald an einer Hand abzählen. Zwar hat man bisher nur sehr selten länger genutzte Funktionen hinter die Bezahlschranke gebracht, aber zahlende Nutzer erhalten neue Funktionen umfangreicher als Gratis-Nutzer. Und somit wird man als „Google-Fan“ geradezu genötigt, ein Abo in welcher Form auch immer abzuschließen.
Ein Google-Abo für alles?
Ich hatte hier im Blog schon vor einigen Wochen über ein umfassendes Google One-Abo mit Erweiterungspaketen spekuliert und spätestens jetzt sollte Google so etwas zeitnah anbieten. Denn wer die Google-Welt in vollem Umfang bzw. überhaupt in einem modernen Umfang nutzen möchte, wird um das Bezahlen nicht mehr herumkommen. Vor allem der erwartete Schritt der kostenpflichtigen Websuche kann da einiges bewirken.
Die Google Websuche ist trotz des gesamten App-Universums noch immer das Kernprodukt des Unternehmens und bis heute die wichtigste Anlaufstelle auf der Suche nach Informationen. Wenn man als Nutzer plötzlich für zuverlässige Informationen zahlen muss, dann wird man sich vielleicht ärgern, aber viele werden dennoch irgendwann in den sauren Apfel beißen. Mit Sicherheit nicht für 20 Euro oder mehr im Monat, wie es beim One-Gemini-Abo der Fall ist, aber ich denke, dass man die Schmerzgrenze der Masse schon bis 4-5 Euro pro Monat ausreizen kann. Natürlich aus Sicht des Unternehmens gesprochen, denn als Endnutzer gefällt mir das auch nicht.
Ich war seit jeher ein Verfechter von kostenlosen und werbefinanzierten Angeboten, doch weil diese immer schlechter funktionieren, muss man eben darauf reagieren. Leider geschieht das Ganze aber auch auf Kosten der Webmaster und langfristig vielleicht des gesamten Webs. Vor einigen Tagen hatte ich hier im Blog beschrieben, wie Google das Web negativ beeinflusst und warum Google für Inhalte zahlen sollte.
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