Die Kartenplattform Google Maps kann auf eine gigantische Datensammlung zurückgreifen, die das Unternehmen rund um die Welt seit vielen Jahren aus den unterschiedlichsten Quellen aufgebaut hat. Aber es sind längst nicht alle Informationen verfügbar und mit der neuen Google Maps Solar API möchte man den Datenbestand nun weiter versilbern: Ein sehr interessantes, noch recht junges, Produkt zeigt, ob sich Photovoltaik-Anlagen auf Gebäuden lohnen und berechnet direkt, wie diese positioniert werden sollten.
Erneuerbare Energien sind bei weitem kein neues Thema, aber haben in den letzten Jahren aufgrund zahlreicher Faktoren immer mehr an Bedeutung gewonnen – allen voran die Photovoltaik-Anlagen. Für Hausbesitzer oder Grundbesitzer stellt sich die PV-Frage schon seit vielen Jahren und spätestens mit den sogenannten Balkonkraftwerken ist das Thema massentauglich geworden. Doch vor der Installation steht die Planung und genau dabei will Google den Nutzern und Händlern helfen.
Mit der neuen Google Maps Solar API haben zahlende Kunden die Möglichkeit, das Potenzial einzelner Standorte herauszufinden. Dafür werden Geodaten mit Gebäudedaten kombiniert, die Google Maps beide im Portfolio hat und bisher hauptsächlich für interne Zwecke nutzt, sodass Nutzer für jedes einzelne Gebäude dessen Potenzial abschätzen können. In einer wirklich guten Demo könnt ihr genau nachvollziehen, welche Daten zur Verfügung stehen und wie diese eingesetzt werden können.
Anhand der Dachform, umliegender Gebäude, Lage, Dachgröße und ähnlichen Dingen zeigt die API, wie viel Sonneneinstrahlung zu erwarten ist, an welchen Stellen die meiste Strahlung zu erwarten ist und kann auch direkt mit technischen Daten aufwarten. Wie viel Energieproduktion ist zu erwarten? Wie viele PV-Platten könnten verbaut werden und wo sollten diese positioniert werden? Über einen Schieberegler lässt sich ein sofortiger Überblick über Kosten-Nutzen erhalten.
Google Maps Solar API im Einsatz
Im obigen Video könnt ihr das Tool im Einsatz sehen. Wer neugierig geworden ist, versucht es einfach einmal selbst mit oben verlinkter Demo, die allerdings lediglich drei Länder mit jeweils einem einzelnen Haus bereithält. Denn man will diese Daten nicht frei Haus liefern, sondern ordentlich daran verdienen – was angesichts der umfangreich benötigten und teuer gesammelten Daten nachvollziehbar ist. Für jede einzelne Abfrage bittet Google die Nutzer mit 8,5 Cent zur Kasse. Klingt erst einmal nicht viel, aber jede Parameter-Veränderung führt zu einer neuen Anfrage.
So können bei der Planung schon ein paar Dollar für die Google Maps Solar API einkalkuliert werden und angesichts der unzähligen Händler, Anbieter, Elektroinstallateure oder auch Privatpersonen könnte das für Google ein sehr lohnendes Business werden.
Bleibt abzuwarten, ob man das Tool in eingeschränkter Form auch kostenlos anbieten wird. Es zeigt sich wieder einmal, wie wertvoll diese Daten sein können, die Google mit zum Teil sehr großem Aufwand über die Jahre gesammelt hat. Laut eigenen Angaben hat man mittlerweile 320 Millionen Gebäude in 40 Ländern in der Datenbank.
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