Google Gemini: So schreibt ihr optimale KI-Prompts – Google veröffentlicht kostenloses Handbuch (PDF)
Mit einer generativen Künstlichen Intelligenz wie Google Gemini ist es vermeintlich sehr einfach, Inhalte beliebiger Art zu erstellen, wobei die Ergebnisse aus verschiedensten Gründen sehr unterschiedlich ausfallen können. Profis wissen, dass das nicht nur an der KI und deren Datenquellen liegt, sondern vor allem am Prompt, der eine wahre Wissenschaft werden kann. Jetzt hat Google ein umfangreiches Prompt-Handbuch für Gemini mit vielen interessanten Grundlagen veröffentlicht.
Die Welt der generativen Künstlichen Intelligenz öffnet sich normalerweise durch ein Eingabefeld, in das die gewünschte Anforderung eingetippt werden muss. Viele Menschen dürften wohl ganz unbewusst dazu neigen, diese Prompts sehr kurz zu halten und sich darauf zu verlassen, dass die KI ihre Gedanken lesen kann. Und wenn sie es nicht tut, schiebt man es auf die KI. Tatsächlich ist es so, dass ein KI-Prompt eine Wissenschaft für sich sein kann, bei der einige Dinge beachtet werden müssen.
Google hat in einem neuen englischsprachigen Gemini Prompt-Handbuch auf insgesamt 45 Seiten viele Grundlagen zusammengefasst. Der wichtigste Grundsatz ist, dass die KI für jede Anfrage mit vier wichtigen Daten gefüttert werden muss, die man in der Form auch mit den W-Fragen beim Notruf vergleichen könnte:
- Persona: Wer du bist
- Aufgabe: Was Gemini tun soll (schreiben, zusammenfassen, den Ton ändern usw.)
- Kontext: „Stellen Sie so viel Kontext wie möglich bereit.“ Dies kann eine schriftliche Beschreibung oder ein Verweis auf ein vorhandenes Dokument in Google Drive über das @-Menü sein
- Format: Aufzählungspunkte, Diskussionspunkte, Festlegung von Zeichenanzahlgrenzen usw.
Im obigen Beispiel könnt ihr sehen, wie diese Informationen übermittelt werden sollten – und daran zeigt sich schon, dass der Prompt gar nicht so kurz ist. Und wenn das Ergebnis noch immer nicht passt, muss man vielleicht noch etwas mehr Informationen mitteilen, um die KI in die richtige Richtung zu lenken.
Kleine Fun Facts am Rande: Laut einer Google-Studie haben die besten Prompts eine Länge von etwa 21 Wörtern, sind also schon sehr lang und bestehen aus zwei bis drei Sätzen. Ob man es wirklich schafft, den Nutzern eine solche Eingabe anzutrainieren, bleibt abzuwarten. Schon seit gut 20 Jahren versucht man die Nutzer darauf zu trimmen, längere Suchanfragen in der Websuche zu verwenden . Aber auch heute noch sind sehr viele Anfragen nicht länger als zwei bis drei Wörter.
Wer das Handbuch herunterladen möchte, kann das nur direkt bei Google tun. Ihr müsst dafür eure Kontaktdaten eingeben und erhaltet anschließend den Link zum PDF.
» Gemini Handbuch herunterladen
Letzte Aktualisierung am 2024-11-17 / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Affiliate Links, vielen Dank für eure Unterstützung!
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Wenn man die Kontaktdaten nicht eingeben möchte, googelt man nach „Gemini Prompting Guide 101“ und hat in den obersten Ergebnissen den Direktlink bei Google.
https://services.google.com/fh/files/misc/gemini-for-google-workspace-prompting-guide-101.pdf
Ich habe bei Gemini, ChatGPT und weiteren eine, bzw 2 simple Fragen gestellt und war über die Antworten überrascht. „Wie oft, in den letzten 50 Jahren, fiel der 31. März auf Ostern. Oder, wie oft war in den letzten 50 Jahren Ostern an einem 31.März? Erstelle eine Tabelle mit den Jahreszahlen.
Bei Gemini bekam ich 3 verschiedene Vorschläge mit jeweils unterschiedlichen Ergebnissen. Der Zeitraum wurde von 1970 bis 2100 als Ergebnis angezeigt, keiner der Vorschläge beinhaltete das aktuelle Jahr, wo Ostersonntag auf den 31. März fiel. Bei den anderen „Intelligenzen“ sah das ähnlich aus. Wie kann man mit sowas arbeiten, wenn die simpelsten Fragen nicht, oder falsch beantwortet werden?
Probiere Copilot / ChatGPT: „Wie oft, in den letzten 50 Jahren, fiel der 31. März auf Ostermontag? Erstelle eine Tabelle mit den Daten.“ Ich habe die Tabelle bekommen 🙂