Android: Volle Power nur noch mit Pixel-Smartphones? Googles heimlicher Wandel zum iPhone-Modell
Wer ein Smartphone kauft, auf dem kein Apfel-Logo auf der Rückseite zu finden ist, hat mit ziemlicher Sicherheit ein Gerät in der Hand, das auf Googles Betriebssystem Android setzt. Durch Googles gestern angekündigte Umstrukturierung bei Android und Pixel könnten sich mittelfristig allerdings größere Veränderungen im gesamten Ökosystem ergeben. Denn wer ein starkes Android will, muss in Zukunft wohl zu einem Pixel greifen.
Der Markt der Android-Smartphones ist nach wie vor sehr breit gefächert und ermöglicht es den Nutzern, aus Hunderten verfügbaren Modellen Modellen zu wählen – im Laufe der Jahre sollen es weit über 30.000 verschiedene Geräte gewesen sein. Vom Billig-Smartphone über Budget-Geräte, starke Daily Driver bis hin zum absoluten Highend-Gerät ist alles dabei. Aber wie lange wird das noch so bleiben? Gerade im oberen Segment könnten die Umstrukturierungen und deren Folgen schon bald spürbar sein.
Google will das perfekte Paket schaffen…
Google hat die Fusion von Android, Pixel, Chrome, Google Fotos, Google One und mehr angekündigt, die alle Abteilungen unter ein Dach und ein gemeinsames Management bringen sollen. Das ist zunächst einmal eine interne Sache, die für Endnutzer nicht von Relevanz ist und grundsätzlich auch bei Partnern erst einmal nur zur Kenntnis genommen werden würde. Viel „schlimmer“, für die Partner, ist hingegen Googles Begründung für diese Umstrukturierung.
Denn wie Google-CEO Sundar Pichai betont hat, will man mit den zusammengeführten Ressourcen deutlich schlagkräftiger werden. Man will Software, Hardware, KI, Forschung, Apps sowie die Chip-Fertigung unter ein Dach bringen, um das Potenzial voll auszureizen. Nur durch diese Kombination sei es Google möglich, dem KI-Zeitalter gerecht zu werden, echte Innovationen zu bringen und die Entwicklung zu beschleunigen. Schön für Google, aber wie sieht es für den Rest der Android-Welt aus?
…aber was machen die anderen Hersteller?
Als Android-Partner sollten bei diesen Sätzen die Alarmglocken läuten. Denn wenn nur die gemeinsame Kontrolle aus Software, Hardware, Chips, KI und Apps zum zukünftigen Erfolg führen, sieht es für alle Partner düster aus. Denn sie erhalten von Google nur die Software. Zwar betont Pichai, weil man um die Sorgen der Partner weiß, dass man noch enger mit den Smartphone-Partnern zusammenarbeiten will, aber auf der anderen Seite ist Google mit den Pixel-Geräten ein stark wachsender Konkurrent. Will man diesen durch die Nutzung von Android indirekt noch weiter bestärken?
Für mich liest sich die gesamte Ankündigung, wie sie von Sundar Pichai, von Rick Osterloh und in den Blogbeiträgen verfasst wurden, wie eine klare Botschaft: Wer das perfekte Android-Erlebnis möchte, muss zu einem Pixel-Smartphone greifen. Vielleicht noch nicht heute, aber schon bald. Schon heute hat Google eine klare Trennung zwischen Android-Features und Pixel-Features, die von den Smartphone-Herstellern nur durch eigene Software-Funktionen ausgeglichen werden kann.
Irgendwann muss sich Google vielleicht entscheiden, ob man den Android-Partnern unter die Arme greift oder mit den Pixel-Smartphones eines Tages die Rolle einnehmen möchte, wie sie sonst nur Apple inne hat.
» Großer Umbau bei Google: Android, Pixel, Chrome und vieles mehr sollen innovativer werden + KI-Fokus
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