Nutzer glauben an GMail-Einstellung: Haben die Nutzer nur noch so wenig Vertrauen in Google? (Meinung)
Google gehört seit vielen Jahren zu den größten Tech-Unternehmen und erreicht mit den eigenen Produkten mehrere Milliarden Menschen, die den Clouddiensten ihr Daten anvertrauen. Daher ist ein gewisses Grundvertrauen der Nutzer erforderlich, das aber vielleicht nur noch auf wackligen Füßen steht. Die jüngste Geschichte um die vermeintliche GMail-Einstellung hat das wieder einmal bewiesen.
Seit wenigen Tagen geistert das Gerücht durch die sozialen Medien, dass GMail bald eingestellt wird und wir hatten euch bereits den Fünkchen Wahrheit an der Geschichte gezeigt. Das Gerücht verbreitete sich so schnell, dass sich Google zu einem offiziellen Statement genötigt sah – was die Sache aber allein aufgrund der Formulierung nicht unbedingt besser gemacht hat.
Gmail is here to stay.
— Gmail (@gmail) February 22, 2024
Denn obiges Statement hatte man wenige Monate vor der Einstellung der Spieleplattform auch für Stadia veröffentlicht. Mit bekanntem Ausgang. Es ist daher zu erwarten, dass dieses Gerücht inklusive des überraschend echt wirkenden Fake-Statements in den kommenden Monaten immer wieder auftauchen wird. Und das bringt uns zu der Frage, wie das Vertrauen der Nutzer in Google so tief sinken konnte, dass eine Einstellung von GMail nicht sofort in das Reich der Fabeln verschoben wird.
Immerhin ist GMail eines der ältesten Google-Produkte, feiert in diesem Jahr 20-jähriges Bestehen und hat für Google eine sehr große Bedeutung. Die allermeisten Google-Nutzer besitzen eine @gmail.com-Adresse. Man muss zwar mit dem folgenden Wörtchen in der heutigen Zeit aufpassen, aber dennoch will ich es auf den Punkt bringen: Eine Einstellung von GMail wäre praktisch eine Kriegserklärung an die gesamte Nutzerschaft. Daher absolut undenkbar.
Das Vertrauen der Google-Nutzer hängt am seidenen Faden
Viele Google-Nutzer dürften schon einmal das Vergnügen gehabt haben, dass ein Produkt eingestellt wurde, das sie gerne genutzt hatten. In jüngerer Zeit wären das Google Play Music, Stadia oder Android Auto, etwas weiter zurück haben die Einstellungen von Google+ oder den bis heute unvergessenen Google Reader für lange Gesichter sorgt. Was im vergangenen Jahr alles eingestellt wurde, haben wir euch erst kürzlich in diesem Artikel gezeigt. Im ersten Moment wäre daher auch die GMail-Einstellung zwar ein Schock, aber eine wachsende Nutzermasse würde Google das wohl dennoch zutrauen.
Ich denke, dass dieser immer wieder sichtbare Vertrauensverlust für Google ein unkalkulierbares Risiko ist. Wie oft liest man (oder denkt es selbst), dass man ein neues Google-Produkt gar nicht erst in Betracht zieht, da es sowieso bald wieder eingestellt wird. Kein Wunder, dass es neue Google-Produkte daher sehr schwer haben. Vor allem dann, wenn sie in wirklich wichtigen Bereichen unterwegs sind, in denen die Nutzer Sicherheit und Zuverlässigkeit brauchen.
Geht es rein um das Vertrauen in das Unternehmen und die Beständigkeit der Produkte, dürften viele Nutzer einfach darauf hoffen, dass die alten und hocherfolgreichen Produkte niemals geändert oder eingestellt werden. Sicher sein kann man sich bei Google nicht und genau dieses vielleicht weit im Hinterkopf abgelegte negative Gefühl könnte noch eines Tages zum echten Problem werden.
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