Gemini: Apple will Googles KI auf das iPhone bringen – und dafür vielleicht auch noch Geld kassieren?
Google arbeitet mit Hochdruck am Ausbau der KI-Plattform Gemini und will dieser nicht nur viele Funktionen, sondern auch eine hohe Reichweite verpassen. Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass es zu diesem Zweck zu einer umfangreichen Kooperation mit Apple kommen könnte, das Gemini unter anderem auf das iPhone bringt. Schon vorab darf die Frage gestellt werden, wer im Rahmen dessen eigentlich wen bezahlen sollte.
Die Künstliche Intelligenz ist vor allem im generativen Bereich derzeit sehr umkämpft und Google hat sich mit Gemini innerhalb kürzester Zeit sicherlich bestmöglich aufgestellt. An der Qualität und dem Funktionsumfang wird gearbeitet und es werden sicherlich viele Stellschrauben gedreht werden – aber wie sieht es mit der Reichweite aus? Das massive Marketing sowie die Integration in viele Google-Produkte sind die eine Seite, aber für eine breite Abdeckung braucht es mehr als das.
Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass sich Apple und Google in Verhandlungen befinden, um Gemini auf das iPhone zu bringen. Bisher soll es wohl noch keinen Deal geben und die Verhandlungen auch noch weit vom Abschluss entfernt sein, hauptsächlich aufgrund der gesamten Rahmenbedingungen einer solchen Vereinbarung. Bekannt ist lediglich, dass eine Gemini-Kooperation auf der bestehenden Vereinbarung rund um das Suchmaschinen-Geschäft aufbauen soll. Und genau an dieser Stelle darf man durchaus hellhörig werden.
Denn Google zahlt Apple 18 Milliarden Dollar pro Jahr, um die Standardsuchmaschine zu stellen. Natürlich profitiert Google enorm von dieser Standardeinstellung. Aber auch Apple kann den Nutzern die „beste Suchmaschine“ anbieten, zahlt aber dennoch im Gegenzug keinen Cent für diese Leistung. Es wäre daher anzunehmen, dass es sich bei Gemini ähnlich verhalten würde.
Zahlt Google? Zahlt Apple? Oder Nullsummenspiel?
Die Ausgangssituation ist Folgende: Google ist auf der Suche nach Reichweite für Gemini – Apple kann diese bieten. Apple hingegen befindet sich mit Siri in einer Sackgasse und soll wohl massiven Nachholbedarf im KI-Bereich haben, den selbst dieser Konzern nicht mal eben aus dem Ärmel schütteln kann. Es ist daher vernünftig, auf Partnersuche zu gehen und Technologie einzukaufen – Google kann diese bieten. Und wer einkauft, der zahlt – oder etwa nicht?
Ich denke, dass eine finanzielle Vereinbarung stark von der Umsetzung der Gemini-KI abhängig sein wird. Geht es um das KI-Modell Gemini, auf das Apple das eigene Siri aufsetzen könnte, dürfte sich Googles Geldspeicher füllen. Soll allerdings die Gemini-Plattform selbst auf das iPhone kommen und dort auch namentlich als Google-Produkt auftreten, könnte sich das Ganze umdrehen. Denn dann wiederum wäre das iPhone eine Werbefläche für Gemini und Google könnte den iPhone-Nutzern die Gemini-Abos verkaufen.
Genau an dieser Stelle sollen derzeit wohl auch die Verhandlungen stehen, nämlich wie ein gemeinsames Produkt in diesem Bereich aussehen könnte. Wie diese neue Kooperation in einem solch wichtigen Bereich zu den seit Jahren bekannten Plänen passt, Google eines Tages vollständig vom iPhone zu verdrängen, ist dann wieder eine ganz andere Frage. Meiner Meinung nach sitzt derzeit Google am längeren Hebel, denn während es in Mountain View „nur“ um Reichweite geht, steht Apple ohne echtes KI-Produkt dar, was dem wichtigen Ansehen des iPhone vor allem mit der kommenden Generation zunehmend schaden könnte.
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