Die Google Websuche dominiert den Suchmaschinen-Markt seit mehr als zwei Jahrzehnten und ist auf praktisch allen wichtigen Geräten als Standard eingestellt – unter anderem auf dem iPhone. Jetzt gibt es neue Informationen über Microsofts Versuche, Apple von der Bing Websuche zu überzeugen – und das nicht nur einmal. Allerdings soll Apple jegliche Anläufe mit der Begründung abgelehnt haben, dass Bing einfach zu schlecht ist.
Google ist seit jeher die Standardsuchmaschine auf dem iPhone und lässt sich diese Position mittlerweile einen zweistelligen Milliardenbetrag pro Jahr kosten. Ich habe hier im Blog schon häufiger hinterfragt, ob sich Google das Geld nicht besser sparen sollte – denn offenbar hat Apple gar keine Alternative. Denn wenn Apple die eigenen Qualitätsansprüche über die finanziellen Interessen stellt, dann muss man bei Google bleiben. Das besagen zumindest aktuelle Informationen.
Schon im vergangenen Jahr wurde bekannt, dass Microsoft mehrfach versucht haben soll, Apple von Bing als Standardsuchmaschine auf dem iPhone zu überzeugen. Kurz darauf ist außerdem durchgesickert, dass Microsoft die Suchmaschine Bing an Apple verkaufen wollte. Beides ist bekanntlich niemals passiert und wird es wohl auch in Zukunft nicht. Denn wie nun bekannt wurde, hat Apple zwar mehrfach einen Suchmaschinen-Wechsel überprüft, aber dennoch niemals ernsthaft in Erwägung gezogen.
Rund um die Untersuchungen eines US-Verfahrens wegen Googles Marktmacht sind interessante Unterlagen und Informationen durchgesickert, die doch recht deutlich wiedergeben, wo Microsofts Schwierigkeiten liegen. Nämlich an der Qualität der Suchergebnisse – das sehen wohl nicht nur die Nutzer so, sondern auch Apple als möglicher wichtiger Geschäftspartner.
Microsoft hat alles versucht
Konkret soll Microsoft ganze sechs Mal bei Apple angeklopft haben und jedes Mal soll Apple die Bing-Suchmaschine unter die Lupe genommen und als zu schlecht bewertet haben. Microsoft soll in den Jahren 2009, 2013, 2015, 2016, 2018 und 2020 an Apple herangetreten sein und wenn man sich dieses Muster ansieht, könnte es wohl auch in den letzten vier Jahren mindestens einmal der Fall gewesen sein.
Was sich jetzt ebenfalls bestätigt ist, dass es wohl vor allem im Jahr 2018 besonders wild wurde, denn da soll Microsoft Apple den Kauf von Bing angeboten haben, was man in Cupertino erneut aufgrund der Qualitätsprobleme ablehnte. Selbst auf ein Joint-Venture zur Weiterentwicklung von Bing soll sich Apple nicht eingelassen haben. In den anderen Jahren soll Microsoft bis zu 15 Milliarden Dollar pro Jahr dafür geboten haben, dass Apple zur Bing Websuche wechselt.
Es ist schon sehr erstaunlich, wie hartnäckig Microsoft in dieser Sache bleibt. Aber noch viel erstaunlicher ist es, wie schlecht man bei Apple auf Bing bzw. Microsoft zu sprechen sein muss. Denn es ist kein Geheimnis, dass Apple sich gerne von Google verabschieden würde, aber einfach keine Möglichkeit dafür hat. Offenbar nahm man die Microsoft-Anläufe auch dazu zum Anlass, Google unter Druck zu setzen und Jahr für Jahr höhere Milliardenbeträge zu fordern. Wir werden wohl nie erfahren, wie Apple reagieren würde, wenn Google diese Zahlungen einstellt. Wäre Microsoft dann plötzlich doch gut genug…?
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