Viele wichtige Momente werden heute nur noch per Smartphone festgehalten, die seit vielen Jahren eine akzeptable Bildqualität liefern – mit immer weiter steigender Tendenz. Jetzt hat sich ein Samsung-Manager zu Wort gemeldet und nach einer Art Mondfoto-Skandal im vergangenen Jahr noch einmal nachgelegt: Dieser behauptet, dass es eigentlich gar keine echten Smartphone-Fotos gibt, da diese immer in gewisser Form bearbeitet sind.
Es ist seit einigen Jahren üblich, dass die mit dem Smartphone geschossenen Fotos automatisch verbessert werden, noch bevor der Nutzer sie überhaupt zu Gesicht bekommt. Zum Teil gilt das schon für das Live-Bild, zum anderen Teil auch erst für die schnelle Nachbearbeitung nach dem Drücken des Auslösers. Diese Anpassungen sorgen dafür, dass das Bild möglichst perfekt aussieht, um den Nutzer zufriedenzustellen. Dass Farben, Beleuchtung oder andere Details nicht 100%ig der Realität entsprechen, interessiert kaum.
Samsung hatte diese Nachbearbeitung zuletzt allerdings vielleicht ein wenig zu weit getrieben, was im vergangenen Jahr durch das Mondfoto-Gate bekannt wurde. Denn weil es rein technisch kaum möglich ist, den Mond mit einem Smartphone in akzeptabler Qualität zu fotografieren, hat das Kamera-Team in Südkorea einen kleinen Trick angewendet. Man hat das Mondmotiv einfach ausgetauscht, ohne dass die Nutzer davon wissen. Wer also den Mond mit einem modernen Samsung-Smartphone fotografiert, wird unter Umständen gar nicht das zu sehen bekommen, was man da selbst fotografiert hat.
Das schlug im vergangenen Jahr hohe Wellen, da es eine de-facto-Bildmanipulation ist, die vor den Nutzern verheimlicht wird. Klar, außerhalb der Astronomie-Fans wird das beim Mond nicht viele Menschen interessieren, aber wer weiß, was die Samsung-Algorithmen sonst noch so alles austauschen. Erst jetzt hat ein Samsung-Manager das Thema selbst wieder heraufgeholt und sich ebenso kontrovers geäußert.
Laut dem Manager gibt es so etwas ein echtes Foto gar nicht, sobald ein digitaler Chip zur Bildaufnahme dazukommt. Denn anders als bei der Analogfotografie, kommt man hier um das digitale Erstellen eines Bildes auf Grundlage des Sensors gar nicht herum. So ist es auch zu erklären, dass Fotos trotz demselben Sensor bei vielen Smartphones anders aussehen. Denn alle Hersteller drehen an anderen Schrauben, um das perfekte Bild zu erhalten.
Auch Googles Team hat sich schon vor einigen Monaten ähnlich geäußert und klargestellt, dass man stets den schmalen Grat zwischen Realität und dem Optimum finden muss. Dieser ist gerade bei etwas schwereren Bedingungen nicht immer einfach zu finden, vor allem nicht innerhalb der Sekundenbruchteile zwischen der Aufnahme und dem fertigen Foto. Man hatte sich damals dahingehend geäußert, eher zum Realismus zu tendieren, aber dennoch auf einzelne Optimierungen nicht zu verzichten.
Der große Unterschied zwischen Googles und Samsungs Statement ist es allerdings, das beim einen (Google) nur ein Bild optimiert wird und beim anderen (Samsung) etwas in das Bild eingefügt wird, das eigentlich gar nicht da war.
Eine weitere interessante Meldung im Zusammenhang mit Samsung ist die Preisprognose zum Samsung Galaxy S24. Wer fünf Monate warten kann, kann schnell 30 Prozent sparen. Die Kollegen von Idealo erwarten, dass das bereits in den ersten vier Wochen einen deutlichen Preisverfall geben wird.