Android Auto: Die Smartphone-App wurde eingestellt – Googles Strategie fährt Driving Mode an die Wand
Google hat vor wenigen Tagen den Assistant Driving Mode in Google Maps endgültig abgeschaltet und damit dem letzten Überbleibsel von Android Auto auf dem Smartphone den Stecker gezogen. Dieser Einstellung gingen zahlreiche Strategiewechsel voraus und man muss sich wirklich fragen, wie es überhaupt soweit kommen konnte. Die Leidtragenden sind wie üblich die Nutzer.
Die Infotainment-Plattform Android Auto ließ sich bis 2019 sowohl auf dem Fahrzeugdisplay als auch am Smartphone selbst nutzen – in beiden Fällen gesteuert vom Smartphone. Und während die Fahrzeugdisplay-Variante bis heute besteht, hatte man sich bei Google für die Smartphone-Version zu einigen Änderungen entschlossen – bei denen natürlich alles besser werden sollte. Man hatte den Google Assistant Driving Mode angekündigt und unter anderem obigen Screenshot veröffentlicht.
Der Google Assistant Driving Mode wurde als Nachfolger von Android Auto am Smartphone angekündigt, der zwar auf einem ähnlichen Konzept basiert, aber eine modernere Oberfläche sowie durch die Assistant-Anbindung mehr Funktionen verfügen sollte. Daraus geworden ist allerdings nichts. Denn kurz vor dem angekündigten Start wurde der Modus ohne Begründung zurückgezogen, das abenteuerliche „Android Auto für Smartphone-Displays“ geschaffen und dann weit über ein Jahr nicht mehr angerührt.
Viele Monate später wurde der Modus doch noch gestartet, allerdings nicht mit der oben gezeigten Oberfläche und auch in einer völlig anderen Form. Dieser Modus wurde allerdings so sehr versteckt, dass die meisten Nutzer gar nicht wussten, wie man diesen überhaupt startet. Die Nutzung wurde zum Glücksspiel und der Modus dementsprechend schon nach wenigen Monaten erneut zu Grabe getragen. Es folgte der sehr ähnliche Google Maps Driving Mode, den ebenfalls nicht viele Nutzer zu Gesicht bekommen haben dürften.
Jetzt hat man auch dem Driving Mode in Google Maps, der kurioserweise in der offiziellen Mitteilung noch immer als „Google Assistant Driving Mode“ bezeichnet wurde, den Stecker gezogen. Die Google Maps Navigation bleibt davon natürlich unberührt, aber die Launcher-ähnliche Oberfläche ist verschwunden und es bleibt lediglich der Button für den Start des Sprachassistenten übrig. Schlicht und einfach ein Button, das kann man trotz anderer Auffassung kaum als „Modus“ bezeichnen.
Woran hat es gelegen?
Man muss sich wirklich fragen, wie es überhaupt so weit kommen konnte. Der Google Assistant Driving Mode war technisch sicherlich keine Raketenwissenschaft, sodass man diesen hätte beibehalten können. Doch wie es bei Google oftmals so ist, startet nach einem solchen Stolperstein eine Abwärtsspirale: Neuer Manager -> neue Idee -> zu viel gewollt -> neuer Manager. Genauso dürfte es wohl auch hier gelaufen sein. Schon 2019 wurde bekannt, dass das Assistant-Team nicht mit dem Android-Team kommunizierte. Die damalige Neuaufstellung des Google Assistant tat dem Ganzen dann nicht gut und der Wechsel zu Google Maps sicherlich ebenfalls nicht.
Und so haben unterschiedliche Teams auf dem Rücken der Nutzer wieder einmal gegeneinander oder zumindest aneinander vorbei gearbeitet, sodass man ein eigentlich sehr gutes und vor allem notwendiges Produkt an die Wand gefahren hat. Wenn man es nicht hinbekommt – okay. Aber ein über Jahre funktionierendes Produkt in diesem Strategie-Chaos zu zerreiben und dann zu hoffen, dass die Nutzer – die darauf angewiesen sind – die Treue halten, ist sicherlich nicht die beste Idee gewesen. Zum Glück gibt es Alternativen:
Letzte Aktualisierung am 2024-11-02 / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Affiliate Links, vielen Dank für eure Unterstützung!
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