Google bezeichnet sich selbst seit vielen Jahren als eine AI First-Company und hat die Künstliche Intelligenz in praktisch alle Produkte integriert, ohne dass dies in sichtbar geworden wäre. Anders sieht es bei der generativen Künstlichen Intelligenz aus, die man mit mehreren Marken bearbeitet. Hier findet ihr eine schnelle Erklärung von Google Assistant, Bard, einem möglichen Assistant with Bard, Gemini, Pixie und Galaxy AI.
Bis Anfang 2023 dürften die meisten Nutzer bei den kombinierten Stichwörtern „Google“ und „Künstliche Intelligenz“ an den Google Assistant gedacht haben, der als Sprachassistent sehr weit verbreitet ist und den schnellen Zugriff auf Informationen sowie Aktionen bot. Doch die Entwicklung ging rasant voran und aktuell würden wohl nur noch wenige Nutzer den einstigen Branchenprimus als intelligent bezeichnen. Aber Google hat schon viele neue Produkte in petto, über die wir euch hier eine schnelle Übersicht verschaffen wollen.
In dieser Übersicht blicken wir auf die Produkte Google Assistant, Bard, Google Assistant with Bard, Gemini, Pixie sowie das mit Google im Zusammenhang stehende Galaxy AI. Die vielen weiteren KI-Anläufe von Google im Business-Bereich oder rund um die Cloudangebote sollen hier keine Rolle spielen. Wie die neuen generativen KI-Funktionen in den wichtigen Produkten eingesetzt werden können, haben wir euch erst kürzlich gezeigt: Generative KI in Google Workspace und generative KI in GMail.
Eigentlich hätten wir erwartet, dass Google den gesamten Schwung der neuen KI-Produkte und Verbesserungen auf der CES oder spätestens rund um das Samsung Galaxy S24-Event vorstellen wird. Daraus ist bis auf Galaxy AI nichts geworden, aber dennoch befinden sich alle Produkte in der Pipeline und dürften schon sehr bald vorgestellt werden. Daher holen wir euch schnell ins Boot und erklären hier die wichtigsten Begrifflichkeiten und Produktnamen.
Google Assistant
Der Google Assistant basiert auf einem (in heutigen Maßstäben) sehr bescheidenen KI-Sprachmodell und bietet nur rudimentäre Möglichkeiten zur Abfrage von Informationen. Stattdessen liegen die Stärken des Assistant eher an dessen Schnittstellen, den technischen Möglichkeiten und der weiten Verbreitung. Denn der Google Assistant ist auf Milliarden Smartphones, Tablets, Smart TVs, im Auto, auf Smartwatches und an weiteren Stellen vertreten und kann Gerätefunktionen steuern, Produktdaten abrufen und viele weitere Aktionen durchführen. Derzeit steht zu befürchten, dass das Produkt in der aktuellen Form schon in Kürze eingestellt wird:
Bard
Google Bard wurde im vergangenen Jahr gestartet und hatte einige Zeit den Ruf eines Übergangsprodukts bzw. der schnell zusammengeschusterten Plattform im Wettlauf mit ChatGPT. Doch Bard ist gekommen um zu bleiben und hat in kurzen Abständen neue Features erhalten. Bard basiert auf der jeweils neuesten offiziellen Version der Google KI-Modelle und wurde gerade erst auf Gemini Pro umgestellt – Googles bisher stärkstes Sprachmodell.
In Kürze wird Bard Advanced mit Gemini Ultra starten, das man sich in Form eines Google One-Abos bezahlen lässt. Bard kann überzeugen, hat aber wie jede KI noch viel Luft nach oben. Was rund um Bard in den nächsten Wochen angekündigt werden könnte, erfahrt ihr ausführlich in diesem Artikel. Was das Produkt jetzt erst einmal braucht, ist eine enorme Reichweite – und die holt man sich in Kürze mithilfe des Vorgängers. Siehe nächster Punkt.
Google Assistant with Bard
Google hat schon vor einigen Monaten das neue Produkt Google Assistant with Bard angekündigt, das die beiden zuvor genannten Produkte miteinander kombiniert. Das Produkt wird eine modernisierte Oberfläche bekommen und sich an den besten Dingen der beiden Welten bedienen. Grob gesagt: Es ist Bard mit einer modernisierten Oberfläche des Google Assistant. Dadurch werden die Reichweite, die Schnittstellen und die Möglichkeiten des Google Assistant mit der Intelligenz von Bard kombiniert. Ich hatte bereits vor einiger Zeit darüber geschrieben, dass Assistant + Bard eine perfekte Kombination werden kann. Dabei bleibt es auch, doch die Identität des Assistant dürfte dabei verloren gehen (siehe erster Punkt „Google Assistant“).
Gemini
Gemini ist kein Endprodukt, sondern die offizielle Bezeichnung der aktuellen Google-KI bzw. dessen multimodales Sprachmodell. Gemini ist laut Googles Angaben das erste große Sprachmodell in dieser Dimension, das von Grund auf multimodal entwickelt wurde. Das bedeutet, dass Text und Medien nahezu gleichbedeutend sind, sowohl bei der Eingabe als auch der Ausgabe. Während andere KIs die Bilder und Videos erst in Text übersetzen müssen und dann verarbeiten können, kann Gemini direkt mit den Quelldaten arbeiten. Das ist nur eine sehr grobe Erklärung, aber ich denke es ist verständlich.
Gemini steht in den drei Versionen Nano, Pro und Ultra bereit, die aufsteigend über eine stärkere Intelligenz verfügen werden. Gemini Nano ist ab sofort auf den Pixel 8-Smartphones im Google Rekorder verfügbar, Gemini Pro treibt seit einigen Wochen den Bard-ChatBot an und in Kürze wird man Gemini Ultra unter dem Dach von Bard Advanced auf die Nutzer loslassen. Letztes dürfte ein sehr mächtiges Produkt werden, das man sich bezahlen lassen wird. Siehe dazu den vorvorherigen Punkt „Bard“.
Pixie
Bei Pixie soll es sich laut ersten zaghaften Leaks um eine neue Geräte-KI auf den Pixel-Smartphones handeln. Ein neuer Sprachassistent mit lokalen Funktionen per Gemini Nano und cloudbasierten Möglichkeiten mit Gemini Pro oder gar Gemini Ultra. Bisher gibt es abseits der derzeitigen Produktbezeichnung keine Details und es ist zu erwarten, dass Google diese neue KI nicht vor Mai vorstellen und nicht vor Herbst auf die Smartphones ausrollen wird. Alles was wir bisher zu Pixie wissen, findet ihr in diesem Artikel.
Galaxy AI
Was Pixie für die Pixel-Smartphones sein könnte, könnte auch Galaxy AI für die Samsung-Smartphones sein. Schon bei den ersten Teasern ist mir aufgefallen, dass die Galaxy-KI wohl auf die Google-KI aufsetzt – und ich sollte Recht behalten. Tatsächlich hat Samsung die Galaxy AI angekündigt und alles was bisher darüber bekannt ist, dreht sich um Gemini Nano für die lokale Nutzung, Gemini Pro für die Cloud-Nutzung und Gemini Ultra für die kommenden Features.
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