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Google Messages: Verzettelt Google sich schon wieder? Sprintet vom simplen Messenger zum Allo-Klon

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Der Messenger Google Messages ist vor vielen Jahren als SMS-App gestartet, die sich nach und nach unter Android verbreitet hat, aber kaum Aufmerksamkeit erhielt. Mittlerweile ist die App auf vielen Millionen Smartphones zu finden, dürfte den meisten Nutzern aber dennoch kaum geläufig sein. Google scheint dies durch Hinzufügen zahlreicher Features ändern zu wollen, doch dabei droht man wieder einmal über das Ziel hinauszuschießen und sich zu verzetteln.


Googles Messenger-Karussell ist schon vor längerer Zeit zum Stillstand gekommen und lässt das Unternehmen den Markt mit den beiden Apps Google Chat für den Business- und Google Messages für den Privatbereich bearbeiten. Diese Entscheidung war damals recht erstaunlich, denn Google Messages war in der Wahrnehmung vieler Nutzer tatsächlich nicht viel mehr als eine SMS-App, die maximal noch zum Empfang von 2FA-Codes verwendet wurde. Es wurde daher als kleiner Ausstieg aus dem Messenger-Markt bewertet.

Doch Google konnte sich damit natürlich nicht zufriedengeben und hat Messages wohl lediglich als Neustart angesehen, auf dem man abermals die gesamte Messaging-Power aufbauen kann. Und genau das ist spätestens seit den letzten Monaten zu beobachten, denn die Weiterentwicklung von Messages ist ganz beachtlich und findet auf mehreren Ebenen statt: Die App ist auf vielen Millionen Smartphones vorinstalliert (unter anderem Pixel und Samsung Galaxy), will mit RCS eine „neue“ Kommunikationstechnologie etablieren und legt auch funktionell ein hohes Tempo vor.

Der Erfolg von RCS lässt sich nur schwer bewerten, denn Googles Zahlen widersprechen der Wahrnehmung vieler Menschen: Während Google von mehr als einer Milliarde Nutzer spricht, ist mir persönlich (und auch vielen anderen Menschen, deren Einschätzung ich verfolge) praktisch kein einziger Nutzer bekannt. Gleichzeitig wird die kommende Unterstützung von Apple für RCS als riesiger Erfolg gefeiert. Technisch ist es sicherlich ein Erfolg, aber nur weil es da ist, hat man die Menschen dennoch noch lange nicht von WhatsApp, iMessage, Telegram und Co weggelockt.




Verzettelt sich Googles Messenger-Team schon wieder?
Eigentlich war der Neustart von und mit Messages sehr sauber und bot den Entwicklern eine schöne Grundlage für den Aufbau eines neuen Messengers. Doch nachdem man im Laufe des vergangenen Jahres viele praktische Features integriert und funktional in einigen Bereichen mit der Konkurrenz gleichgezogen hat, scheint man es jetzt wieder zu übertreiben. Ich hatte schon vor einigen Monaten über die Entwicklung vom Messenger zur Spaß-App berichtet und mich dabei hauptsächlich auf die vielen neuen (störenden) Animationen bezogen.

Deren Entwicklung ging unvermindert weiter und in den letzten Tagen wurden umfangreiche KI-Integrationen bekannt: Magic Compose soll Nachrichten verfassen und Google Bard tief in den Messenger integriert werden. Während letztes unweigerlich an Googles damaligen Megaflop Google Allo erinnert, scheint Magic Compose gerade in einem Messenger zur privaten Kommunikation aus meiner Sicht vollkommen ungeeignet zu sein. Denn die Funktion soll Antworten formulieren oder gar automatisch versenden.

Und seien wir einmal ehrlich: Wer möchte sich privat mit einer Person unterhalten/schreiben, deren Antworten nicht einmal selbst verfasst sind? Wer früher schon Anrufbeantworter und Mailboxen vermieden hat, wird Magic Compose hassen. Meiner Meinung nach haben automatisch verfasste Nachrichten weder im privaten noch im geschäftlichen Messenger-Umfeld etwas zu suchen. Das mag die heutige Generation vielleicht etwas anders sehen, aber ich denke, dass die Mehrheit auch heute noch gerne direkt mit einer Person und nicht dessen virtuellem Sekretär kommuniziert.

Lange Rede, kurzer Sinn: Die Entwicklung von Google Messages geht schon wieder in die Richtung, alles an die Wand schmeißen zu müssen und zu schauen, was kleben bleibt. Ganz nach der Tradition der damaligen Messenger-Abteilung. Vielleicht ist es genau das, was den Erfolg nachhaltig verhindert, denn wie soll man bei dieser Feature-Flut sicher sein, dass das auch in einigen Monaten noch verfügbar ist? Und sobald das Interesse seitens Google verlorengeht, haben wir einen Messenger mit vielen halbfertigen Features…

Vielleicht sollte man bei einem Messenger das Messaging in den Mittelpunkt stellen und nicht unzählige Funktionen drumherum bauen, die andere (Apps) besser können.

Letzte Aktualisierung am 2024-12-03 / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Affiliate Links, vielen Dank für eure Unterstützung!


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