Android: Sieben Jahre Updates könnten sich schnell durchsetzen – aber wichtiger wäre die Zuverlässigkeit
Die Update-Situation rund um Android galt viele Jahre lang als eine der größten Schwachstellen des Betriebssystems und ist bis heute Gegenstand spöttischer Kommentare. Google und Samsung sind auf dem besten Wege, diese Situation mit sieben Jahren garantierten Updates zu verändern, doch tatsächlich kommt es gar nicht so sehr auf die Länge an. Viel wichtiger sind Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit.
Google hat mit den neuen Pixel-Smartphones und Samsung mit dem neuen Galaxy S24 sieben Jahre Android-Updates versprochen und damit nicht nur die eigene Update-Dauer verlängert, sondern auch die Messlatte für die Konkurrenz sehr hoch gelegt. Es ist zu erwarten, dass auch andere Smartphone-Marken demnächst ihre garantierte Update-Dauer nach oben schrauben, vielleicht nicht gleich auf sieben Jahre, aber ein halbes Jahrzehnt mit fünf Jahren wäre sicherlich wünschenswert.
Doch selbst wenn Google den gesamten Markt zu sieben Jahren Updates verdonnern würde, wäre das nicht allein die Lösung für das abnehmende Fragmentierungs-Problem. Denn viel wichtiger ist, WANN diese Updates erscheinen und wie ZUVERLÄSSIG sie sind. Denn wenn ein Update ein Jahr oder gar mehr (einige Smartphone-Hersteller dürfen sich angesprochen fühlen) bis um Rollout braucht oder nicht das gesamte funktionale Paket oder alle Patches enthält, ist das kaum hilfreich.
Statt also die Dauer zu verlängern, sollten sich die Hersteller zuerst darauf konzentrieren, ihre Zuverlässigkeit und Geschwindigkeit zu erhöhen. Denn sonst würde die Gefahr drohen, die Update-Teams mit „Altgeräten“ zu überlasten und somit die beiden anderen wichtigen Punkte nicht mehr einhalten zu können. Weil auch die Nutzer heute deutlich mehr in puncto Updates sensibilisiert sind als früher, werden sie es ihnen danken.
Braucht es lebenslange Updates?
Sieben Jahre Updates sind sehr schön, aber faktisch werden die meisten Nutzer das wohl gar nicht brauchen. Denn so gut die Geräte heute sein mögen, so wenig Spaß machen sie in sieben Jahren. Ein Galaxy S24 mag im Jahr 2031 (!) noch auf dem aktuellen Update-Stand sein, aber es werden sich mutmaßlich längst nicht mehr alle modernen Funktionen nutzen lassen, der Akku wird gefühlt nur eine halbe Stunde durchhalten, Gebrauchsspuren haben den Lack sprichwörtlich abbröckeln lassen und ähnliche unschöne Dinge. Sicherlich wird es einige aktive Geräte geben, aber die Masse wird das gar nicht erreichen. Daher könnte man bei dieser Dauer schon von lebenslangen Updates sprechen.
Google muss daher nun dafür Sorge tragen, dass die Smartphone-Hersteller beim Umbau ihrer Update-Abteilungen die richtigen Prioritäten setzen: Sorgt in den ersten fünf Jahren dafür, dass die Smartphones sicherheitsrelevante Updates innerhalb weniger Wochen (am besten Tage) und funktionelle Updates in spätestens drei Monaten erhalten werden. Das macht die Nutzer glücklich, stärkt das Ökosystem und lässt sich gerade zu Beginn sehr gut als Update-Versprechen im Marketing nutzen. Für die letzten zwei Jahre kann man vielleicht ein wenig Tempo, aber nicht Zuverlässigkeit, herausnehmen.
Diese Zeiträume habe ich jetzt einfach einmal willkürlich festgelegt, irgendwo zwischen dem Ideal und den realistischen Möglichkeiten der Smartphone-Hersteller. Wir dürfen gespannt sein, wie die Konkurrenz in den nächsten Monaten reagiert und ob Google und Samsung diese sieben Jahre tatsächlich auf das gesamte Portfolio ausweiten. In puncto Zuverlässigkeit und Geschwindigkeit haben sich die beiden Unternehmen derzeit ja nichts vorzuwerfen.
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