Der Google Play Store ist seit jeher die wichtigste App-Quelle unter Android und die allermeisten Nutzer dürften ihre gesamte App-Sammlung von dort bezogen – möglicherweise auch gekauft – haben. Kürzlich hat Google die Remote-Löschung von Apps wieder ermöglicht und jetzt sorgt ein Vorgehen für Diskussionen, bei dem Google die gekauften Apps und Spiele der Nutzer direkt von den Geräten löscht.
Viele Apps und Spiele im Google Play Store finanzieren sich über Werbung oder In-App-Käufe, für einige wird man aber auch schon vor dem Download zur Kasse gebeten. Normalerweise ist es so, dass eine einmal gekaufte App immer wieder bezogen und beliebig oft heruntergeladen werden kann – selbst dann, wenn diese öffentlich nicht mehr gelistet ist. Anders sieht es aus, wenn eine App aus bestimmten Gründen vollständig aus dem Google Play Store entfernt wird, denn dann ist diese trotz Kauf nicht mehr zu beziehen.
Normalerweise bleiben die aus dem Google Play Store entfernten Apps auf dem Smartphone verfügbar und erst beim Smartphone-Wechsel oder einem Reset fällt den Nutzern auf, dass etwas fehlt. Doch in diesen Tagen gibt es Berichte von Nutzern, laut denen Google vom Recht Gebrauch macht, Apps aus der Ferne von den Geräten löschen zu können. Das bedeutet, dass auch die von den Nutzern gekauften Apps aus der Ferne gelöscht und nicht mehr nutzbar sind. Aus sicherheitskritischer Sicht ist das vielleicht ein guter Schritt, aber dennoch sind die meisten Nutzer nicht unbedingt amused, wenn sie den Zugriff auf etwas verlieren, das sie gekauft haben.
Es ist sicherlich ein schweres Thema, denn als der Play Store-Betreiber und de-facto Android-Hüter hat Google eine gewisse Verantwortung. Dass die Nutzer ihr Geld zurückbekommen, ist finanziell undenkbar – denn woher soll es kommen? Von Google wohl kaum. Vom App-Entwickler, der daran verdient hat, natürlich ebenfalls nicht. Denn nur weil dieser das Interesse verloren und eine App über Jahre nicht weiterentwickelt hat, kann man nicht die vergangenen Umsätze rückgängig machen.