Google ist mit Android Auto weiter auf der Erfolgsspur und kann bereits in mehr als 200 Millionen Fahrzeugen auf den Straßen genutzt werden – mit einem steigenden Anteil von E-Autos. Jetzt hat man ein starkes neues Feature angekündigt, das sich in den vergangenen Monaten mehrfach in Teardowns gezeigt hat und eigentlich gar nicht umsetzbar wäre: Android Auto informiert über den Akkustand des Fahrzeugs und nutzt diese Daten zur Routenplanung / Navigation.
Laut Googles aktueller Ankündigung wird Android Auto in mehr als 200 Millionen Fahrzeugen unterstützt und ist bei fast allen großen Marken verfügbar, wobei wenig überraschend der Anteil der Elektroautos stark steigt. Schon seit einigen Monaten wissen wir, dass Google Maps den Akkustand der Fahrzeuge beachten und Routen entsprechend planen will, doch bisher ging das nicht über geleakte Informationen hinaus, die stets ein Fragezeichen der Datenquelle gelassen hatten.
Jetzt hat man dieses Feature offiziell angekündigt und will den Nutzern dadurch einiges an Komfort bei der Nutzung eines Elektrofahrzeugs bieten: Android Auto bzw. Google Maps soll den aktuellen Akkustand zeigen können, den Akkustand sowie den geschätzten Verbrauch in der Routenplanung berücksichtigen oder Fallweise während der Navigation einen Ladestopp vorschlagen. Auch die Info über den erwarteten Akkustand bei Ankunft am Ziel ist enthalten.
Im unten eingebundenen Video könnt ihr dieses Feature im Einsatz sehen, das tief in Google Maps für Android Auto integriert ist. Doch nach wie vor bleibt die Frage offen, woher Android Auto diese Daten überhaupt bezieht, denn rein technisch hat die Infotainment-Plattform keinerlei Verbindung zum Fahrzeug (mit Ausnahme des Display-Ausgangs). Die Antwort gibt der nächste Teil der Ankündigung.
Vorerst wird dies nur in den beiden Ford-Modellen Mustang sowie F-150 Lightning unterstützt werden und weitere sollen folgen. Schon aus der Ankündigung ist nicht klar, wie viel „weitere“ ist und ob es sich nur um weitere Ford-Modelle oder auch andere Fahrzeughersteller handelt. Denn um diese Daten zu erhalten, benötigt Google Maps Zugriff auf die Companion-App des Fahrzeugherstellers. Sprich, die Ford-App am Smartphone verrät Google Maps stets den aktuellen Akkustand.
Diese Umsetzung ist die einzig möglich, zeigt aber auch die große Schwachstelle von Android Auto im Gegensatz zu Automotive. Denn der Akkustand wird vom Fahrzeug in die Cloud gesendet, von dort per Ford-App am Smartphone abgerufen, an Google Maps weitergegeben und von dort wieder auf das Infotainment-Display unter Android Auto gebracht. Obwohl rein physisch nur wenige Zentimeter zwischen Quelle und Ziel liegen, nehmen die Daten also einen gewaltigen Umweg.
Aufgrund dieser Umsetzung würde ich nicht davon ausgehen, dass dieses Feature zukünftig breit eingesetzt werden kann. Das ist dann doch etwas für die nächste Generation mit Android Automotive / Google Built-in.
Letzte Aktualisierung am 2024-12-23 / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Affiliate Links, vielen Dank für eure Unterstützung!