Google hat mit Nearby Share vor einiger Zeit ein neues Teilen-Framework aus dem Boden gestampft, dessen Verbreitung gerade zu Beginn stark vorangetrieben wurde – doch jetzt begräbt man das Ganze schon wieder. Vor wenigen Tagen wurde die Fusion mit Samsungs Quick Share angekündigt, die von Außen betrachtet kaum nachvollziehbar ist und das Erreichen der hochgesteckten Ziele zumindest in Frage stellt.
Das Teilen von Inhalten ist eine wichtige Grundfunktion des Betriebssystems Android, bezieht sich allerdings nur auf das Weiterleiten von Inhalten an andere Apps. Mit Nearby Share wollte Google alle bisherigen Anläufe zusammenführen und das Teile von Inhalten mit Geräten in der Nähe vereinfachen. Nearby Share wurde tief in das Betriebssystem integriert und steht auf mehr als einer Milliarde Android-Smartphones, auf Chromebooks und bei Bedarf auch als Windows-App bereit.
Google dürfte sich das nicht-ausgesprochene Ziel gesetzt haben, mit Nearby Share eine ähnliche Bedeutung wie Apples AirDrop zu erreichen. Trotz Milliarden-Reichweite ist das nicht gelungen, sodass man jetzt schon wieder einen Neustart einleitet – diesmal aber auf etwas merkwürdigem Wege: Vor wenigen Tagen hat man die Fusion von Nearby Share und Samsung Quick Share wobei ausgerechnet Software-Experte Google das eigene Produkt fallenlässt und auf das Framework des Smartphone-Herstellers sitzt. Der Übergang soll in Kürze eingeläutet werden und nahtlos ablaufen.
Mit der Power aus Nearby Share und Quick Share will Google den Austausch von Daten zwischen zwei oder mehr Geräten so einfach und kompatibel wie nie zuvor machen. Das zählt dann nicht mehr nur für Smartphones, Tablets und Chromebooks, sondern dank Samsung mutmaßlich auch auf anderen Geräteklassen vom Fernseher über Smart Home bis hin (vielleicht) zu smarten Hausgeräten. Denn Samsung hat Quick Share ebenfalls über Jahre weit verbreitet.
Wozu braucht Google Quick Share?
Eine offene Schnittstelle zwischen Nearby Share und Quick Share ist sicherlich nicht verkehrt, aber warum muss Google für diesen erneuten Anlauf das eigene Produkt fallen lassen, mit dem man eigentlich für Ordnung sorgen wollte? Nearby Share hat ohne Probleme funktioniert und genau das geboten, was sich die Nutzer erhofft haben dürften. Dass es schlussendlich nur von wenigen verwendet wird, könnte einfach daran liegen, dass so etwas in der breiten Masse kaum gebraucht wird. Daran wird auch Quick Share nicht viel ändern.
Vielleicht mag sich dieser Schritt langfristig als goldrichtig herausstellen, ich persönlich sehe darin aber keinen echten Fortschritt. Denn an vielen Stellen, wo Samsung Quick Share verfügbar ist, ist auch Googles Nearby Share verfügbar. Dazu kommt, dass „Quick Share“ ein Samsung-Produkt ist, bei dem es vielleicht etwas mehr Überzeugung bei den anderen Smartphone-Herstellern oder PC-Herstellern braucht, um das Framework standardmäßig zu nutzen.
Ich sehe in diesem erneuten Wechsel schon wieder Googles berüchtigte Halbwertszeit bei Produkten, die bei der Verfehlung von intern gesetzten Zielen nicht über zwei bis drei Jahre hinausgeht…
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Letzte Aktualisierung am 2024-11-09 / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Affiliate Links, vielen Dank für eure Unterstützung!