Weinetiketten unter verschärfter Aufsicht: Neue EU-Verordnung ab Dezember 2023
Die Welt des Weins steht vor einem bedeutenden Wandel, da ab dem 08. Dezember 2023 neue Vorschriften für die Kennzeichnung von Wein und aromatisierten Weinerzeugnissen in Kraft treten. Die EU-Verordnung 2021/2117 führt klare Anforderungen ein, die die Angabe von Nährwerten und Zutaten auf Weinetiketten verpflichtend machen. Dabei gibt es jedoch im Vergleich zu herkömmlichen Lebensmitteln einige interessante Besonderheiten. In diesem Beitrag erhalten Winzer und Weinhersteller alles Wichtige zu diesem Thema!
Verpflichtende Angabe des Energiewerts auf dem Etikett
Die Regelungen zur Nährwert- und Zutatenkennzeichnung von Lebensmitteln sind in der Lebensmittel-Informationsverordnung (LMIV) (EU) Nr. 1169/2011 festgelegt. Weinhersteller sind zwar dazu verpflichtet, diesen Vorschriften zu entsprechen, dennoch haben sie immer noch einige Möglichkeiten zur Anpassung auf ihren Etiketten.
Statt sämtlicher Nährwertangaben auf dem Etikett anzugeben, können Weinhersteller sich darauf beschränken, den Energiewert auf der Verpackung oder einem beigefügten Etikett darzustellen. Dieser Energiewert wird durch das Symbol ‚E‘ für Energie gekennzeichnet und sollte in Kilojoule (kJ) pro 100 ml Wein angegeben sein. Zusätzlich dazu ist es üblich, den Brennwert auch in der vertrauteren Einheit Kilokalorie (kcal) anzugeben.
In Bezug auf die Zutaten gibt es eine wichtige Ausnahme zu beachten: Weinhersteller müssen die Inhaltsstoffe – mit Ausnahme von Allergenen – nicht zwingend direkt auf dem Etikett auflisten.
Diese neuen Vorschriften könnten anfangs für Winzer und Weinhersteller eine Herausforderung darstellen, bieten jedoch gleichzeitig die Möglichkeit, Transparenz zu erhöhen und das Vertrauen der Verbraucher zu stärken. Künftig werden Verbraucher besser darüber informiert sein, was sich in ihren Weinflaschen befindet, und dies könnte zu einer positiven Veränderung in der Weinindustrie führen.
Während sich Winzer und Weinhersteller in den kommenden Monaten auf diese neuen Vorschriften einstellen, könnten sie langfristig dazu beitragen, die Qualität und Nachvollziehbarkeit von Weinetiketten zu verbessern und gleichzeitig die Verbraucher besser zu informieren. Dies ist zweifellos ein Schritt in Richtung einer verantwortungsvolleren und transparenteren Weinwelt.
Müssen Winzer neue Etiketten drucken lassen?
Nach der neuen Lebensmittel-Informationsverordnung (LMIV) der EU, die ab Dezember 2023 Nährwert- und Zutatenangaben auf Weinetiketten vorschreibt, müssen Winzer ihre Etiketten unter Umständen neu drucken lassen. Die LMIV (EU) Nr. 1169/2011 legt fest, dass Weinhersteller verpflichtet sind, Nährwertinformationen, insbesondere den Energiewert, auf dem Etikett oder der Verpackung anzugeben.
Wenn die aktuellen Etiketten eines Winzers bereits die erforderlichen Nährwertangaben enthalten, müssen diese möglicherweise nicht neu gedruckt werden. In diesem Fall ist es jedoch wichtig sicherzustellen, dass die bestehenden Angaben den Vorschriften der neuen Verordnung entsprechen und klar und gut sichtbar für die Verbraucher sind.
Wenn die aktuellen Etiketten keine Nährwertangaben enthalten oder die Anforderungen der LMIV nicht erfüllen, ist es wahrscheinlich notwendig, neue Etiketten zu drucken oder vorhandene Etiketten zu überarbeiten, um den gesetzlichen Anforderungen zu genügen Es wird Zeit jetzt Etiketten drucken zu lassen, denn die Gesetzeslage ist eindeutig und sollte schnell umgesetzt werden.
Es ist ratsam, dass Winzer sich frühzeitig über die genauen Anforderungen der LMIV informieren und gegebenenfalls mit einem erfahrenen Etikettendruckunternehmen zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass ihre Weinetiketten den neuen Vorschriften entsprechen. Dies trägt nicht nur zur Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen bei, sondern kann auch das Vertrauen der Verbraucher stärken und das Image des Weins verbessern.
Die Weinregulierungsstelle: Hüter der Qualität und Integrität des Weins
Hinter jedem guten Wein steht eine Organisation, die über die Qualität, die Einhaltung von Standards und die Integrität dieses köstlichen Getränks wacht – die Weinregulierungsstelle. Diese oft im Hintergrund agierende Institution spielt eine entscheidende Rolle in der Welt des Weins und sorgt dafür, dass Verbraucher qualitativ hochwertige Produkte genießen können. Doch was sind die Hauptaufgaben dieser Weinregulierungsstellen?
1. Qualitätskontrolle und -zertifizierung
Eine der Hauptaufgaben einer Weinregulierungsstelle besteht darin, die Qualität des Weins zu überwachen und sicherzustellen. Dies geschieht durch strenge Kontrollen und Prüfungen der Weinherstellung und -verarbeitung. Die Regulierungsstelle vergibt Zertifikate und Siegel, die auf Flaschenetiketten und Verpackungen erscheinen und den Verbrauchern signalisieren, dass der Wein bestimmten Qualitätsstandards entspricht.
2. Festlegung von Herkunftsbezeichnungen
Die Weinregulierungsstellen sind auch dafür verantwortlich, geografische Herkunftsbezeichnungen für Weine festzulegen und zu schützen. Diese Bezeichnungen, wie „Appellation d’Origine Contrôlée“ in Frankreich, sind entscheidend, um die Herkunft und den Charakter eines Weins zu definieren. Sie gewährleisten, dass Weine aus bestimmten Regionen bestimmten Qualitäts- und Produktionsanforderungen entsprechen.
3. Regelung von Weinlabels und Kennzeichnungen
Die Weinregulierungsstellen setzen Standards für Weinlabels und Etiketten fest, einschließlich der Informationen, die auf ihnen erscheinen müssen. Dies kann Angaben zu Nährwerten, Alkoholgehalt, Herkunft und mehr umfassen. Die Regulierungsstelle stellt sicher, dass die Kennzeichnung von Wein transparent und für die Verbraucher informativ ist.
4. Unterstützung der Forschung und Innovation
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Arbeit von Weinregulierungsstellen ist die Unterstützung von Forschung und Innovation in der Weinindustrie. Sie arbeiten oft eng mit Winzern und Weinherstellern zusammen, um neue Techniken und Praktiken zu fördern, die die Qualität und Nachhaltigkeit der Weinproduktion verbessern.
5. Verbraucherschutz
Die Weinregulierungsstellen sind auch darauf bedacht, die Interessen der Verbraucher zu schützen. Sie überwachen die Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften, um sicherzustellen, dass Weine keine gesundheitlichen Risiken darstellen und die Verbraucher nicht getäuscht werden.
Insgesamt sind Weinregulierungsstellen unverzichtbare Akteure in der Weinindustrie, die sicherstellen, dass Wein von höchster Qualität, Authentizität und Integrität in die Gläser der Verbraucher gelangt. Sie tragen dazu bei, die weltweite Vielfalt und den Reichtum der Weinwelt zu bewahren und gleichzeitig den Verbrauchern Vertrauen und Sicherheit zu bieten.
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