VirusTotal: Das Google-Team hat den ‚meistinfizierten PC‘ geschaffen – 30 Schadprogramme auf einem Gerät
Die meisten Menschen dürften darauf bedacht sein, ihren Computer frei von Schadsoftware zu halten und jeglichen Formen von Viren, Trojanern, Würmern, Keyloggern und sonstigen Unannehmlichkeiten erst gar nicht die Tür zu öffnen. Bei einem aktuellen Projekt der Google-Tochter VirusTotal sieht das ganz anders aus, denn dort hat man einen interessanten Versuch gestartet: Der meistinfizierte Computer überhaupt.
Die Google-Tochter VirusTotal betreibt eine der größten Datenbanken rund um Viren, Malware, Würmern und anderen Schadsoftware-Typen. Auf Basis dessen gibt es einen Onlinescanner, den wir euch hier im Blog bereits vorgestellt haben. Man beschäftigt sich aber nicht nur mit Virenscanner-Technologien, sondern ist auch in anderen Sicherheitsbereichen aktiv und hat nun ein ambitioniertes Projekt gestartet, das im Laufe der Zeit noch interessanter werden könnte.
Man hat sich daran versucht, den „meistinfizierten Computer überhaupt“ zu schaffen und dürfte dieses Ziel auch erreicht haben. Denn ein einzelner Rechner in der VirusTotal-Zentrale hat nicht weniger als 30 verschiedene Schadsoftware(n), die stabil parallel betrieben wird. Stabil ist natürlich Definitionssache, grundsätzlich geht es aber darum, dass der Computer trotz dieser extremen Virensammlung nicht abstürzt und theoretisch nutzbar wäre.
Weil viele Viren tief in das System eingreifen, kommen sie sich gegenseitig in die Quere und könnten unvorhersehbar reagieren. Daher ist es gar nicht so einfach, 30 verschiedene Viren aller Art auf einem Rechner zu versammeln. Man will es bei VirusTotal wohl auch nicht weiter ausreizen und lässt das Projekt nun laufen, bis der Rechner eines Tages nicht mehr nutzbar ist.
Laut Angaben aus einem Interview hätte man in der Theorie noch ein extremes Potenzial nach oben. Denn auf der Festplatte des Rechners sollen sich wohl sechs Millionen Viren befinden, die eigentlich nur darauf warten, ausgeführt zu werden. Gut vorstellbar, dass eines der 30 installierten Schadsoftwareprogramme eines Tages die falsche Aktion ausführt und eine weitere Schadsoftware ausführt. Sozusagen das verlorene Streichholz in der Feuerwerksfabrik.
Auf der Website von VirusTotal könnt ihr euch über das Projekt informieren und ausführlich nachlesen, welche Arten von Software sowie welche exakten Exemplare auf dem Gerät installiert sind. Ein interessantes Projekt, das zwar keinen technischen Nutzen hat, aber das Bewusstsein für solche Dinge erwecken soll. Denn wer kennt, in der Rolle des Familien-Admins, nicht Person X im Bekanntenkreis, der man ebenfalls 30 Schadsoftware auf einem PC zutraut? 🙂
Da bekommt der Begriff VirusTotal doch gleich eine ganz neue Bedeutung…
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