Pixel Video Boost: Googles neuer Cloud-Kameratrick zeigt den Weg – spielt Googles größte Stärken voll aus
Mit Pixel Video Boost hat Google in diesem Jahr erstmals einen neuen Kameratrick eingeführt, der nicht ausschließlich auf dem Smartphone selbst durchgeführt wird, sondern auf eine Cloud-Anbindung angewiesen ist. Die ersten Erfahrungsberichte sind eher durchschnittlich, aber dennoch eröffnet ein solches Konzept ganz neue Möglichkeiten der Bild- und Videoverarbeitung. In diesem Bereich kann Google alle Stärken ausspielen.
Das ist Pixel Video Boost
Wir haben euch kürzlich Pixel Video Boost ausführlich vorgestellt und über einen Pixel Video Boost-Test berichtet. Auch wenn im Hintergrund sehr viel passiert, ist das Konzept recht simpel: Der Nutzer nimmt ein Video am Smartphone auf, das direkt nach der Aufnahme zur Verfügung steht. Im Hintergrund wird es auf Nutzerwunsch in die Google-Cloud hochgeladen, dort verarbeitet und die lokale Version anschließend durch die optimierte Version ersetzt.
» Pixel Video Boost Testbericht
Ohne Cloudanbindung läuft nichts
Damit das Ganze funktionieren kann, ist eine Cloudanbindung wohl unbedingt notwendig. Denn das erste Video wird mit einer enorm hohen Datenrate aufgenommen, bei der das Original etwa 1,8 Gigabyte pro Minute belegt. Das ist notwendig, um kein Detail außen vor zu lassen und die Cloudverarbeitung zu optimieren. Diese Datenmengen zu verarbeiten, würde das Smartphone für längere Zeit deutlich verlangsamen und am Akku saugen.
Ob ein Smartphone diese Aufgabe nicht einfach in der Nacht während der Steckdosenzeit übernehmen kann, lässt sich schwer sagen. Wenn Google es für eine bessere Idee hält, mehrere Gigabyte Daten hochzuladen, damit die eigenen Server „zu belasten“ und diese dann wieder zurück auf das Smartphone zu schicken, wird man das nicht umsonst tun. Vielleicht hat das aber auch andere Gründe.
» Wie lange wird Pixel Video Boost angeboten?
Pixel Video Boost spielt Googles Stärken aus
Mit Pixel Video Boost kann Google alle Stärken ausspielen, die man unter dem eigenen Dach versammelt. Denn die dafür notwendige Kombination ist in der Form unter voller Kontrolle sicherlich einzigartig: Pixel-Smartphones, Foto-App, Cloud-Infrastruktur und das KI-Wissen. Oder man könnte auch sagen, das kann nur Google. Für andere Smartphone-Hersteller dürfte es daher nicht ganz so leicht sein, ein solches Feature für ihre Geräte zu kopieren. Und genau darum geht es bekanntlich: Sich von der Konkurrenz abzuheben.
Ich gehe davon aus, dass „Pixel Video Boost“ bei Google als Testlauf betrachtet wird und daher aktuell auch nur begrenzt angeboten wird. Es gäbe sicherlich noch viele weitere Einsatzgebiete, um Medien in der Cloud schneller zu verarbeiten als am Smartphone. Das wiederum würde Ressourcen am Gerät sparen und könnte man sich über teurere Pixel-Smartphones oder zusätzliche Abos (etwa Google One) gut bezahlen lassen. Um so etwas anzubieten, braucht es schon einiges an Know-How.
Nichts würde andere Smartphone-Hersteller daran hindern, sich solche Leistungen extern einzukaufen und ebenfalls anzubieten, aber das Gesamtpaket kann in der Form nur Google liefern. Und wer weiß, vielleicht bietet Google so etwas sehr schnell als Cloudlösung an und bietet es anderen Herstellern an.
Letzte Aktualisierung am 2024-12-18 / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Affiliate Links, vielen Dank für eure Unterstützung!
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