Google Maps Navigation schickt Autofahrer in die Wüste – Dutzende Fahrzeuge blieben im Gelände stecken
Die Google Maps Navigation hat die Mission, alle Nutzer möglichst sicher und am besten Weg an ihr Ziel zu bringen – was in den allermeisten Fällen erfolgreich gelingt. Doch es gibt auch Ausrutscher, die durch die Verbreitung von Maps manchmal eine große Anzahl an Nutzern zugleich treffen kann. Und so kursiert derzeit ein aktueller Fall durch die Medien, bei dem die Google Maps Navigation mehrere Dutzend Autofahrer wortwörtlich in die Wüste geschickt hat.
Auch Software zur Routenplanung und Navigation ist nicht perfekt, sodass es immer wieder einmal vorkommen kann, dass Nutzer nicht unbedingt am besten Weg an ihr Ziel geführt werden. Entsprechende Berichte gibt es seit der Verbreitung von Navigationssystemen und auch im Zusammenhang mit Google Maps hatten wir hier im Blog schon häufiger von solchen Irrwegen berichtet. Zuletzt von einem Autofahrer, der in den Fluss geschickt wurde. Der Klassiker, leider.
In einem aktuellen Fall hat die Google Maps Navigation die Autofahrer aber nicht zum Baden geschickt, sondern im wahrsten Sinne des Wortes in die Wüste. Zugetragen hat es sich im November diesen Jahres nach dem Formel 1-Rennen von Las Vegas. Einige Fans kamen aus Los Angeles angereist und wollten nach dem Rennen wieder nach Hause fahren. Allerdings gibt es wohl nur eine Hauptverbindung zwischen Las Vegas und Los Angeles – die Interstate 15 -, auf der just in dieser Nacht ein Sandsturm wirbelte. Das war Google Maps bekannt.
Um die Nutzer an dieser Gefahr vorbeizuführen, schlug die Navigation einen alternativen Weg vor, für den die Autofahrer die Interstate verlassen mussten. Dieser Weg führte durch die Mojave-Wüste und überraschenderweise war dieser Weg laut Navigation sogar noch 50 Minuten schneller. Statt gut vier Stunden wären es nur noch knapp drei Stunden Fahrt gewesen. Kein Wunder, dass die müden Autofahrer das „Angebot“ gerne annahmen.
Doch es zeigte sich schnell, dass dieser Weg nicht der Beste war. Denn die Wüste war mit normalen Fahrzeugen kaum befahrbar. Denn der Weg führte über eine Offroad-Strecke, die man nur mit geländegängigen Fahrzeugen befahren sollte. Ob der Google Maps Navigation dies nicht bekannt war oder es in der internen Gewichtung zwischen der Gefahr des Wirbelsturms und der Offroad-Strecke als das kleinere Übel angesehen wurde, ist nicht bekannt.
Das Ende vom Lied: Dutzende Autofahrer blieben liegen, zum Teil mit beschädigten Fahrzeugen. Polizei und Abschleppdienste dürften gut zu tun gehabt haben.
Nun kann man natürlich wieder die Schuld auf die Autofahrer schieben, die sich blind auf das Navi verlassen – was ich auch bei solchen Beiträgen immer wieder tue. Doch in diesem Fall ist es ein bisschen anders gelagert. Denn es war mitten in der Nacht und wer die langen US-Wege kennt, der weiß, dass zwischen einer Wüste und einer Fahrbahn manchmal gar kein so großer Unterschied besteht. Las Vegas liegt bekanntlich auch an einer Wüste, sodass der Umweg nicht ungewöhnlich war. Dazu kommt der Herdentrieb, denn es fuhren mehrere Autos. Und wenn es der andere macht, dann kann es ja so schlecht nicht sein 🙂
Wie üblich gilt dennoch, dass die Autofahrer die Verantwortung haben und Google Maps mal wieder Auslöser, aber ganz sicher nicht „Schuldiger“ war.
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