Google Maps: Braucht die Android-App ein Redesign? Navigation benötigt immer mehr Fläche (Screenshots)
Sowohl im Browser als auch am Smartphone erfreut sich Google Maps seit vielen Jahren großer Popularität und dürfte von so manchen Nutzern nahezu täglich verwendet werden. Jetzt ist allerdings eine Diskussion um die Oberfläche der Smartphone-App entbrannt, die im Laufe der Zeit mit immer mehr Elementen gefüllt wurde, die den Blick auf die Karte versperren. Braucht Google Maps wirklich ein Redesign?
Erst vor wenigen Wochen hat das neue Google Maps-Kartendesign für Diskussionen gesorgt und viele Nutzer dürften sich bis heute nicht damit angefreundet haben. Doch das Redesign zeigt auch, dass Googles Designer kein Problem damit haben, sich von über vielen Jahren etablierten Oberflächen zu verabschieden. Diese Chance hat eine ehemalige Designerin gleich dazu genutzt, sich die aktuelle Oberfläche der Android-App einmal vorzunehmen – und dabei mit Kritik nicht gespart. Wir haben kürzlich in diesem Artikel darüber berichtet.
Google Maps genießt den Vorteil vieler großer Apps, nämlich dass die Nutzer sie aus dem Effeff kennen und über viele Design-Stolpersteine einfach hinwegsehen bzw. diese gar nicht wahrnehmen. Und so ist es auch zu erklären, dass es kaum Beschwerden über die zunehmend versperrte Kartenoberfläche gibt. Denn es schweben nicht weniger als 11 Elemente über der eigentlichen Karte, von denen die meisten gar nicht gebraucht werden. Das ist zwar Ansichtssache, aber vieles könnte in einer zweiten Ebene untergebracht werden. Oder wer braucht immer wieder die Suche nach einem Restaurant oder Hotel? Kann man das nicht innerhalb der Suchleiste unterbringen?
Vor vielen Jahren hatte Google Maps ein großes Update erhalten, das erstmals auf eine Vollbildkarte mit schwebenden Elementen setzte. Damals begründet man dies damit, dass die Karte das wichtigste Element ist und man die Oberfläche weitestgehend aufgeräumt hat. Verantwortlich dafür war damals die Designerin, die heute die aktuelle Oberfläche kritisiert. Diese basiert zwar noch immer auf ihren Grundlagen, hat aber im Laufe der Zeit immer mehr Elemente erhalten.
Mittlerweile ist Google Maps an einem Punkt angekommen, an dem man wieder einmal aufräumen könnte. Einmal mit dem großen Besen durchkehren, alle überflüssigen Elemente entfernen und sich damit auch selbst neue Möglichkeiten schaffen. Dann beginnt der unvermeidbare Prozess von vorn, dennoch hätte man für die nächsten Jahre Ruhe. Allerdings scheint es so zu sein, dass aufgeräumte Oberfläche nicht mehr zur obersten Devise der Google-Designer gehören. Siehe dazu auch meine Kritik am GMail-Design.
Ich denke, dass der obige Vorschlag wirklich sehr gut ist. Vielleicht mag dieser aus Nutzerstrom-Analysen nicht durchdacht sein oder wichtige Monetarisierungsfunktionen zu sehr verstecken (Google verdient Milliarden mit der Vermittlung von Hotels und Flügen), aber dennoch ist es ein Anfang. Gerade die Vorschläge unter der Suchleiste sowie der Drang zur Social Media-App (der aus meiner Sicht überhaupt nicht aufgeht) sorgen dafür, dass das Wesentliche aus dem Blick gerät.
Aber vielleicht ist ja schon ein Redesign in der Schublade, nachdem man sich im ersten Schritt mit der Kartenoberfläche beschäftigt hat.
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