Der smarte Dateimanager Google Files hat schon eine längere Geschichte hinter sich, die unter anderem aus einer Umbenennung, einer Neupositionierung und einer völligen Kehrtwende beim Funktionsumfang besteht. In diesen Tagen erhält die eher unterschätzte App eine Reihe neuer Funktionen, die die App interessanterweise in die Nähe von Google Fotos und Google Drive rücken. Bahnt sich da eine neue Kombination an?
Google Files war eigentlich vom Start weg beliebt, denn die App ist vor allem als smartes Tool zur Smartphone-Bereinigung gestartet, mit dem sich Speicherplatz einsparen lässt – und das mit großem Erfolg und ohne Gefahr, sich das Android-System zu zerschießen. Die Dateimanager-Funktionalität kam erst etwas später dazu und ist mittlerweile zum Hauptbestandteil geworden. Das dritte wichtige Standbein ist Nearby Share, mit dem sich Dateien sehr leicht mit anderen Smartphones teilen lassen.
In dieser Woche gab es gleich zwei große Updates, die der App trotz Konzentration auf den Kernbereich dennoch interessante neue Richtungen geben: Man hat den Google Drive Dokumentscanner integriert und eine Objektsuche sowie Texterkennung für lokale Medien gestartet, die sehr stark an Google Fotos erinnert. Beides dient dazu, dass die Nutzer ihre Dateien nicht nur abrufen und gewissermaßen verwalten können, sondern diese auch sehr leicht finden sowie neue Medien erstellen / importieren können.
Interessant daran ist vor allem, dass man sich innerhalb einer Woche an gleich zwei der größten Google-Produkte angenähert hat, die bisher so gar nichts mit dem Dateimanager zu tun gehabt haben. Doch bei näherer Betrachtung könnten Google Fotos und Google Drive, die vor langer Zeit recht eng miteinander verbunden waren, mit dem smarten Dateimanager Google Files ein Dreiergespann bilden.
Drei Apps mit ähnlichem Grundkonzept
Was die drei Apps eint: Allesamt wollen sie Dateien / Medien der Nutzer organisieren und tun das jeweils auf ihre Weise sehr erfolgreich. Dass sie mal in der Cloud und mal lokal am Gerät abgelegt sind, spielt dabei gar keine große Rolle. Tatsächlich könnte das bei einer Brücke zwischen diesen Apps ein Vorteil sein, denn erst dann hätte man eine wirklich plattformübergreifende Nutzung und die Nutzer müssten nicht daran denken, ob eine Datei nun in der Cloud liegt oder lokal vorhanden ist.
Google Fotos macht das mit dem Mix aus Cloud und Lokal im Fotostream seit vielen Jahren vor. Google Drive mit dem Filestream für Windows ebenfalls. Auch bei ChromeOS ist die Grenze zwischen Lokal und Cloud fließend. Warum also nicht Google Files als lokale Stärke mit einbeziehen und die Grenzen weiter verschwimmen lassen? Umsonst hat man die Anbindungen der letzten Tage sicherlich nicht realisiert.
Lokale Dateien sind für Google als Cloud-Unternehmen nicht unbedingt interessant, aber dennoch spielen sie auch auf dem Smartphone eine wichtige Rolle. Denn was man mit Google Fotos für Fotos am Smartphone und Google Drive am Desktop geschafft hat, wäre mit Google Files und einer Drive-ähnlichen Anbindung unter Android auch für alle Dateitypen denkbar. Ich erwarte eine größere Änderung in diesem Bereich für das nächste Jahr.
Letzte Aktualisierung am 2024-10-07 / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Affiliate Links, vielen Dank für eure Unterstützung!