Das Team von Google Chrome arbeitet schon seit langer Zeit an Manifest V3, das immer wieder heiß diskutiert und verschoben wurde – allen voran wegen der Änderungen rund um die Werbeblocker. Im nächsten Jahr soll das neue Regelwerk endlich bereit und verpflichtend einsetzbar sein. Nachdem es kürzlich beruhigende Infos für Werbeblocker gegeben hat, wurde nun eine unschöne Änderung bekannt, die genau diese hart treffen könnte.
Als Google vor langer Zeit erstmals einen Ausblick auf Manifest V3 gegeben hat, sahen viele Beobachter starke Einschränkungen bis hin zu Existenzbedrohungen für Werbeblocker – was mit Blick auf Googles Geschäftsmodell gar nicht so verwunderlich wäre. Wegen des großen Widerstands hatte Google die Pläne damals gestoppt, diese auf Basis des Entwickler-Feedbacks adaptiert und kürzlich neue Spezifikationen veröffentlicht. Diese enthält deutlich erhöhte Grenzwerte, die für Werbeblocker ausreichend sein sollten.
Doch wie jetzt bekannt wurde, wurden zwar die Rahmenbedingungen für die Werbeblocker-Software verbessert, aber nicht der wichtige Punkt des Vertriebs. Denn jede Code-Änderung muss über den Chrome Web Store verteilt und von dessen Team überprüft werden. Bei einigen Werbeblockern gibt es diese Änderungen mehrmals pro Tag und bisher laufen diese einfach ohne Prüfung durch den Chrome Web Store durch. In Zukunft muss dieser „Remote Code“ überprüft werden, was je nach Umfang einige Stunden oder gar bis zu drei Wochen dauern kann. Bedenkt man das ewige Katz- und Maus-Spiel bei Werbeblockern, dann ist das eine Ewigkeit.
Google hat damit als neuer Werbeblocker-Blocker einen entscheidenden Vorteil und kann jegliche in Chrome enthaltene Blocker somit lang genug ausbremsen, um die eigenen Technologien zu adaptieren. Bei Ars Technica fasst das mit einem sehr guten Satz zusammen: Wenn das Blockieren von Werbung ein Katz-und-Maus-Spiel ist, dann macht Google eben die Maus langsamer.
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