Für die meisten Smartphone-Nutzer gehören Benachrichtigungen zum Alltag und sorgen dafür, dass keine wichtigen Informationen aus den installierten Apps verpasst werden. Erst vor wenigen Tagen gab es unschöne Nachrichten zu den Push-Benachrichtigungen, die sowohl von Google als auch Apple im Rahmen staatlicher Überwachung weitergegeben werden müssen. Anlässlich dessen blicken wir einmal hinter die Kulissen und erklären, worum es sich bei den Push-Benachrichtigungen überhaupt handelt.
Viele Smartphone-Nutzer wollen stets informiert bleiben und vom Gerät mehr oder weniger in Echtzeit Benachrichtigungen über eingehende Nachrichten oder Neuigkeiten erhalten. Neue Messenger-Nachrichten, E-Mails, Schlagzeilen, Termine, Angebote und vieles mehr – jeder der ein Smartphone besitzt weiß, worum es geht. Vor wenigen Tagen sind diese harmlosen Benachrichtigungen in die Schlagzeilen geraten, denn wie erst jetzt bekannt wurde, müssen Apple und Google die Daten zu diesen Benachrichtigungen auf Anfrage herausgeben. Das wird wohl seit langer Zeit für staatliche Überwachung genutzt.
Weil die allermeisten Messenger heute verschlüsselt arbeiten und es für Überwachungsorgane immer schwerer wird, an die notwendigen Daten zu gelangen, sind die Benachrichtigungen lange Zeit ein echter Datenschatz gewesen. Denn in diesen können sich wichtige Inhalte befinden. Von Nachrichten ohne Verschlüsselung über Metadaten wie den Zeitpunkt, den Absender und den Empfänger. Sowohl Apple als auch Google sollen in der Vergangenheit alle verfügbaren Daten für einzelne angefragte Nutzer herausgegeben haben, durften aber nicht darüber sprechen.
Doch wie kommen die Daten zu den Benachrichtigungen überhaupt auf die Server von Google und Apple? Das lässt sich schnell erklären, denn tatsächlich gelangen die Benachrichtigungen oftmals gar nicht nachträglich auf die Server der beiden Unternehmen, sondern werden überhaupt erst von diesen versendet. Das gilt für alle Push-Benachrichtigungen, aber nicht für lokale Benachrichtigungen, die das Smartphone normalerweise nicht verlassen.
Was sind Push-Benachrichtigungen?
Push-Benachrichtigungen werden von Messengern, Nachrichten-Apps oder auch Mail-Apps (und vielen weiteren) genutzt, um Benachrichtigungen zeitnah auf die Smartphones zu bringen. Trifft beispielsweise eine neue WhatsApp ein, dann gelangt diese Benachrichtigung nicht direkt auf das Smartphone. Stattdessen sendet der WhatsApp-Server die Benachrichtigung an Googles Push-Server und dieser wiederum sendet es an das Smartphone. Dadurch nehmen alle Push-Benachrichtigungen den Umweg über die Google-Server und werden dort offenbar auch für einen gewissen Zeitraum gespeichert.
Aber warum ist dieser Umweg überhaupt notwendig? Die Antwort liegt in der reinen Effizienz der Smartphone-Nutzung. Denn um stets aktuell zu bleiben, müsste das Smartphone ständig Kanäle zu WhatsApp, Telegram, Facebook, Instagram, GMail, den Nachrichten-Apps und allen weiteren installierten Apps offen haben und stets auf neue Nachrichten überprüfen. Das wäre sowohl am Smartphone als auch auf den Servern eine riesige Ressourcenverschwendung. Daher die zentrale Lösung, bei der das Smartphone nur Nachrichten von Googles Push-Server empfangen muss.
Viele Nutzer dürften gar nicht wissen, dass ihre Benachrichtigungen einen Umweg nehmen, weil es auf den ersten Blick keinen Sinn ergibt. Doch weil Kommunikation eben nicht am Smartphone selbst, sondern auf den jeweiligen Servern der Anbieter, stattfindet, ist das tatsächlich der effizientere Weg. Trotz der jetzt bekannt gewordenen Überwachung wird sich an der Umsetzung dieser Push-Benachrichtigungen sicherlich auch in Zukunft nichts ändern.
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