Android Auto & Android Automotive: Sind Touchflächen unsicher? Reale Studie verdeutlicht die Nachteile
Mit den Plattformen Android Auto und Android Automotive sowie dem darauf aufbauenden „Google Built-in“ gehört Google seit Jahren zu den führenden Unternehmen, die die Digitalisierung im Fahrzeug vorantreiben. Digitalisierung bedeutet in diesem Zusammenhang, dass immer mehr Informationen und Funktionen auf ein Display bzw. einen Touchscreen wandern. Das ist schick, komfortabel und flexibel aber laut einer aktuellen Studie vor allem eines: Unsicher.
Wer schon etwas länger Auto fährt und mehrere Fahrzeuge pilotiert hat, der wird es bemerkt haben: Die Touchscreens sind im Auto eingezogen und nehmen von Generation zu Generation immer mehr Platz ein. Gleichzeitig finden sich in den Fahrzeugen immer weniger physische Kontrollmöglichkeiten, denn diese wurde wegrationalisiert und die Funktion in den Touchscreen oder zumindest eine Touchfläche ausgelagert. Das ergibt ein schickes Cockpit-Design (Design ist bekanntlich Geschmackssache), hat aber auch Nachteile.
Touchscreens und Touchflächen haben den Nachteil, dass sie sich nicht erfühlen lassen. Sie haben keinerlei Haptik und während der Fahrt hilft auch das Muskelgedächtnis nicht wirklich weiter. Das bedeutet, dass sie sich nur verwenden lassen, wenn man die Augen von der Straße nimmt und auf die Touchfläche richtet. An der roten Ampel und am Parkplatz ist das nicht weiter problematisch, aber bei der Fahrt zählt bekanntlich jede Zehntelsekunde, während der man seine Blicke nicht auf der Straße hat. Viele werden sich noch aus der Fahrschule erinnern, welche Strecken ein Fahrzeug zurücklegt, während man nur sehr kurz den Blick schweifen lässt.
Eine Studie kommt daher wenig überraschend zu dem Ergebnis, dass Touchflächen ihren physikalischen Kollegen sehr weit unterlegen sind und damit ein großes Sicherheitsproblem darstellen. Statt blind den Regler für die Klimaanlage zu drehen, muss man sich in einigen Fahrzeugen gar durch Touchmenüs kämpfen und den Blick ständig von der Straße nehmen. Eine SMS zu schreiben wäre kaum ablenkender.
Natürlich hätte es eine solche Studie nicht gebraucht, denn dieses Problem ist hinlänglich bekannt. Dennoch stören sich die Autobauer nicht daran und verschieben immer mehr Funktionen auf den Touchscreen oder ersetzen Knöpfe, Regler und Hebelchen durch Touchflächen. Aber nicht nur die fehlende Haptik ist ein großes Problem, sondern auch einfach lösbare Dinge wie nicht beleuchtete Flächen. In einigen Fahrzeuge, die im Test erwähnt werden, sind die Flächen im Dunkeln nicht beleuchtet und daher praktisch unsichtbar.
Eine Lösung könnte die Sprachsteuerung sein, die auch vom Google Assistant sowie den zahlreichen Systemen der großen Hersteller vorangetrieben wird. Ich persönlich habe damit kaum Erfahrungen, aber laut dem Test soll die Sprachsteuerung wohl längst nicht ausgereift sein oder kompliziert nutzbar sein, sodass man als Fahrer zumindest gedanklich schon wieder abgelenkt wird. Vermutlich ist die Sprachsteuerung dennoch die beste Lösung, denn zu physischen Bedienelementen wird man wohl nicht vollumfänglich zurückkehren.
Ich würde die Lösung des haptischen Feedbacks in den Raum werfen. Es gibt Technologien, die eine Touchfläche erfühlbar machen können. Das würde schon sehr helfen und die Blindbedienung wieder ermöglichen. Sicherlich noch immer nicht so komfortabel wie die physischen Regler, aber besser als die aktuelle Situation. Lest euch die Studie bei ViBilägare mit ihren Detailergebnissen einmal durch. Das Endergebnis war uns vorab bekannt, aber die Erhebungen sind interessant. Aktuell ist sicherlich die Mazda-Lösung die beste:
Letzte Aktualisierung am 2024-11-02 / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Affiliate Links, vielen Dank für eure Unterstützung!
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