Die von Google seit vielen Jahren betriebene Navigationsplattform Waze konzentriert sich nicht nur auf das simple Navigieren der Nutzer, sondern hat einen wichtigen Schwerpunkt auf Verkehrsmeldungen. Vor wenigen Tagen hat man den Rollout der Crash History Alerts, die die Nutzer vor dem Befahren eines Unfallschwerpunkts zu erhöhter Vorsicht mahnen sollen. Jetzt gibt es mehr Details.
Verkehrsunfälle lassen sich nicht verhindern, denn so lange Faktoren wie Unachtsamkeit, Raserei, Selbstüberschätzung, Unkenntnis oder einfache Missverständnisse im Straßenverkehr eine Rolle spielen, wird es immer wieder krachen. Laut einer von Google veröffentlichten Statistik sterben durch Verkehrsunfälle weltweit fast 3700 Menschen – pro Tag! Das sind weit über eine Million Verkehrstote, die viel zu früh aus dem Leben geschieden sind. Eine unglaubliche Zahl.
Grund genug für Google, auch mit der Navigations-App Waze einen Versuch zu starten, zumindest einige wenige dieser Unfälle zu verhindern. Und wenn es nur ein einziges Leben rettet, hat es sich schon gelohnt. Vor wenigen Tagen hat man daher den Start einer neuen Funktion angekündigt, die die Nutzer vor Unfallschwerpunkten warnen soll. Damit sind Wege gemeint, auf denen es besonders häufig kracht und somit erhöhte Vorsicht von allen Verkehrsteilnehmern geboten ist.
Autofahrer kennen natürlich entsprechende Verkehrsschilder für Unfallschwerpunkte, doch diese sind eher selten zu finden und wohl noch deutlich seltener werden sie beachtet. Wenn allerdings die Navigations-App akustisch und visuell auf so etwas hinweist, dürfte das schon bei deutlich mehr Fahrern ankommen – vielleicht vergleichbar mit den bekannten Blitzerwarnungen. Die eigene Sicherheit oder gar das eigene Leben ist den Autofahrern hoffentlich ebenso viel wert, wie die paar Euro für zu schnelles Fahren.
So funktioniert die Warnung vor Unfallschwerpunkten
Waze sammelt seit vielen Jahren die Verkehrsmeldungen der Nutzer, die die Datenbank mit allen möglichen Arten von Verkehrsbehinderungen füttern. Von Staus über Baustellen, nicht befahrbaren Straßen bis hin zu Unfällen. Bisher wurde diese Unfalldaten allerdings nur Live genutzt, um vor einer möglichen Stauung zu warnen. Jetzt werden diese Daten zusammengefasst und bei entsprechender Häufung eine Warnung ausgesprochen. Um die Nutzer nicht zu überfordern, will man die Anzahl der Warnungen begrenzen. So wird es etwa auf einer häufig gefahrenen Strecke keine Warnungen geben.
Der Unfallschwerpunkt wird noch vor Erreichen der betroffenen Stellen eingeblendet und die Warnung bleibt so lange bestehen, bis die Stelle passiert wurde. Man kann das also nicht übersehen und bei aktivierten Signaltönen gibt es auch eine akustische Meldung. Wie umfangreich Googles Unfall-Datenbank ist, ist nicht bekannt. Laut der Ankündigung wird etwa alle zwei Sekunden eine Verkehrsmeldung an Waze gesendet. Aber vielleicht könnte man das in Zukunft auch mit der Autounfallerkennung der Pixel-Smartphones koppeln.
Hoffen wir, dass das die Anzahl der Unfälle – allen voran der tödlichen Unfälle – ein klein wenig verringern kann.
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