Künstliche Intelligenz: Neue Technologie soll Bilder ‚vergiften‘, um diese für KI unbrauchbar zu machen
Die generative Künstliche Intelligenz hat sich in den letzten Monaten sehr schnell verbreitet und kann bekanntlich nicht nur Antworten bzw. Texte generieren, sondern auch Bilder. Die Bildgeneratoren entwerfen jedes Mal völlig neue Motive, die aber dennoch von unzähligen Vorlagen inspiriert sind. Jetzt haben Künstler die Möglichkeit, dieser Urheberrechtsverletzung einen Riegel vorzuschieben. Gelingen soll das mit „vergifteten“ Bildern.
Die generative Künstliche Intelligenz basiert unter anderem darauf, große Teile des Internets abzugrasen und sich selbst mit Informationen und Medien zu füttern. Die Urheber haben meist nichts davon und vor allem Bildkünstler gehen leer aus, weil ihre Werke ja nur als Inspiration verwendet werden, aber bei weitem nicht erkennbar sind. Es wird wohl noch lange dauern, bis die ungeklärten Urheberrechtsfragen geklärt sind und bis es soweit ist, können sich Künstler jetzt im Rahmen eines neuen Projekts wehren.
Mit den Tools „Nightshade“ und Glaze können Künstler ihre eigenen Bilder „vergiften“, indem sie falsche Informationen enthalten. Diese minimalen Änderungen sind für den Menschen nicht sichtbar, werden beim umfangreichen KI-Training aber deutlich. Schon 100 vergiftete Bilder sollen laut den Entwicklern ausreichen, um die Trainingsdaten einer KI unbrauchbar zu machen. So wird aus einer Katze ein Hund, aus einer Handtasche ein Toaster oder aus einem Auto eine Kuh. Es sorgt dafür, dass die KI-generierten Bilder unbrauchbar sind.
Man kann das Ganze als eine Art Protest verstehen, denn bisher gibt es für Künstler kaum Möglichkeiten, ihre Bilder nicht von den KIs erfassen zu lassen. Der Künstler selbst hat auch nichts vom Einsatz der Technologie, sodass man es als kollektive Notwehr bezeichnen könnte, um die KI-Betreiber wachzurütteln. Dennoch ein interessantes Projekt.
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Sehr gewagt.
Wurde schon einmal konkret nachgewiesen, dass ein Künstler imitiert wurde und ihm dadurch ein reeller Schaden entstand?
Wenn ja, gibt es hierzu entsprechende Urteile?
Meiner Meinung nach wäre in einem solchen Fall maximal derjenige schuld, der entsprechende Werke kreiert und veräußert.
Oder handelt es sich hier eher um eine der Sparten, die sich von KI bedroht sehen und ihre Kreativität dann zu solchen Aktionen nutzen?
Wenn andere Künstler evtl. auch unbewusst durch andere inspiriert werden und dies in ihre eigene Arbeit einfließt, ist das dann nach dieser Logik nicht ebenfalls problematisch?
Was ist mit Musikern, Spieleentwicklern und zahlreichen anderen, deren Werke eindeutig als von XY inspiriert erkannt werden können?
Und wer ist ein „Künstler“, dessen Arbeit „wertvoll“ genug ist, dass man es jemandem zumuten könnte, auf jeden einzelnen davon Rücksicht zu nehmen, weil diese ihre Bilder im Internet offen präsentieren?
Gilt das auch für mich, wenn ich meine Kunst ins Netz stelle? Oder muss ich dafür einem Verband beitreten?
Daher halte ich das keineswegs für eine interessante Protestaktion, sondern fast schon gezielte Sabotage mit fragwürdigem Hintergrund, ausgehend von einer offenbar rückständigen Content Industrie auf zumindest mal fragwürdiger Grundlage.
Da muss ich mal ein wenig recherchieren bzgl. bereits erfolgter juristischer Streitigkeiten.
Die Alternative wäre ein vollkommenes Ignorieren der Werke, dann aber natürlich auch der entsprechenden Künstler insgesamt, denn beides gehört ja zwingend zusammen.