Google Maps: Ehemalige Designerin kritisiert das neue Kartendesign – hält es für nicht gelungen und überladen
Seit wenigen Tagen erstrahlt Google Maps bei den meisten Nutzern in einem völlig neuen Look, der vielen sofort auffallen und eine innere Reaktion hervorrufen dürfte. Bisher ist das Feedback überwiegend negativ, was bei einer solch grundlegenden Änderung aber auch nicht wirklich überraschend ist. Doch jetzt hat sich auch die damalige Google Maps-Designerin zu Wort gemeldet und lässt kein gutes Haar an der neuen Kartendarstellung.
Nach der ersten Ankündigung hat es noch drei Monate gedauert, doch mittlerweile sollte das neue Kartendesign von Google Maps bei den allermeisten Nutzern angekommen sein – sowohl am Desktop als auch in den mobilen Apps. Viele Nutzer dürften vermutlich zuerst den Gedanken gehabt haben, auf der falschen Kartenplattform gelandet zu sein, denn die bisher einzigartigen Google Maps-Farben wurden gegen recht beliebige Farbtöne getauscht, wie man sie in vielen anderen Apps findet.
Es ist nicht verwunderlich, dass viele Nutzer gegenüber dem neuen Design erst einmal negativ eingestellt sind, denn für eine solch große Änderung ist der Mensch zu sehr Gewohnheitstier. In ein paar Wochen kann das ganz anders aussehen, auch wenn einiges nicht nur Geschmackssache ist. Jetzt hat sich bei X-Twitter die Designerin Elizabeth Laraki zu Wort gemeldet und lässt kaum ein gutes Haar am neuen Kartendesign. Laraki war im Jahr 2007 eine von nur zwei Designern bei Google Maps und hat das über 16 Jahre lang genutzte Farbkonzept erarbeitet.
Die neuen Farben werden von ihr als „kalt, weniger genau und wenig menschlich“ beschrieben. Das trifft es wohl auf den Punkt und gleichzeitig ging auch die Farbidentität von Google Maps verloren, die die Karten seit jeher von den Mitbewerbern abgehoben haben. Aber Laraki gibt nicht nur ihre subjektive Meinung wieder, sondern begründet auch mit einigen Fakten, warum sie das neue Design „nicht liebt“.
Positiv wird erwähnt, dass Straßen nun mehr hervorgehoben werden als bisher. Das gilt zumindest für die Gesamtheit der Straßen, doch Autobahnen und Landstraßen hingegen stechen nicht mehr wie bisher hervor. Als negativ stuft sie die Farbwahl für Grünflächen und Wasser ein. Tatsächlich ein Kritikpunkt, den ich schon sehr häufig gelesen habe. Denn im Pastellbereich sind sich Grün und Blau zu ähnlich, sodass sich Seen und Flüsse kaum noch von ihrer oftmals grünen Umgebung abheben. Somit lassen sich diese schwerer bis gar nicht erkennen.
Im weiteren Verlauf des langen Beitrags geht sie darauf ein, dass das Google Maps-Team die Möglichkeit verpasst hat, gleich ein neues Gesamtdesign auszurollen. Denn mittlerweile gibt es ihrer Ansicht nach viel zu viele Buttons, die von der eigentlichen Karte ablenken. Dass das volle Absicht ist, hat sich erst kürzlich daran gezeigt, dass sich die Elemente nur noch per Swipe ausblenden lassen und nicht mehr wie bisher mit einem einfachen Tap.
Wir müssen uns an das neue Design gewöhnen und ich bin mir sicher, dass das schneller gehen wird, als viele jetzt denken würden. Dennoch sollten Googles Maps-Designer das Feedback mitnehmen, dass sich einige Dinge jetzt schlechter erkennen lassen und vielleicht deutlich hervorgehoben werden sollten.
[Elizabeth Laraki bei X-Twitter]
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Liegt vielleicht auch daran, dass man das aktuelle Verkehrsgeschehen mit grün, gelb oder rot markiert. Eine gelbe Hauptstraße und eine gelb eingezeichnete Verzögerung unterscheidet sich ja nicht.
Ich finde das alte Design schöner und übersichtlicher.