In der heutigen Hochphase der Cloud dürfte es für viele Menschen nicht ungewöhnlich sein, viele Dokumente nicht nur digital vorliegen zu haben, sondern diese auch in der Cloud abzulegen – nicht selten bei Google Fotos oder Google Drive. Beide Produkte haben in dieser Woche eine Reihe von Neuerungen erhalten, die den Umgang mit digitalen Dokumenten erleichtern sollen – allerdings ohne eine gegenseitige Integration anzustreben.
Es gibt viele spezialisierte Lösungen für die digitale Dokumentverwaltung, sowohl Offline als auch Online mit Cloudspeicher. Bei vielen Nutzern dürfte es dennoch darauf hinauslaufen, dass die Daten nach dem Abfotografieren oder Einscannen bei den Standardprodukten Google Fotos oder Google Drive landen. Das weiß man auch bei Google und dürfte derzeit einen Schwerpunkt darauf gelegt haben, dass die Nutzer dies fortführen oder erstmals für sich entdecken. Anders lässt sich der nahezu paralelle Rollout kaum erklären.
Google Fotos erhält neue Dokument-Features
Mit dem jüngsten Update für Google Fotos wird die Dokument-Organisation verändert, um den Nutzern möglichst viel Übersicht über die eingescannten Rechnungen, Tickets, Ausweise, persönliche Unterlagen und mehr zu verschaffen. Die Bilder werden von den Algorithmen gescannt und automatisch in die Kategorien einsortiert. Über die Suchfunktion lässt sich das dann sehr schnell finden, ohne dass die Nutzer selbst ein Album anlegen oder sich anderweitig organisieren müssen.
Dazu kommt eine neue optionale automatische Archivierung, mit der die Dokumente nach einer Frist von 30 Tagen aus dem Fotostream entfernt werden. Sie verbleiben in der Suchfunktion und den Auto-Alben, aber nicht mehr im Fotostream. Zu guter Letzt hat man eine Integration des Google Kalender ausgerollt, mit dem sich Zeitangaben innerhalb von Dokumenten in Erinnerungen umwandeln lassen.
» Das sind die neuen Google Fotos Dokument-Funktionen
Google Drive stärkt Dokument-Fotografie
Bei Google Drive ist man bereits gut organisiert und bastelt an anderer Stelle. Man will die Quelle anzapfen und durch einen neuen, dauerhaft sichtbaren, schwebenden Kamera-Button die Nutzer zum Abfotografieren von Dokumenten motivieren. Wem dieses Feature bisher nicht bekannt war, der wird es jetzt kennenlernen und wer es bereits kannte, dem wird es wieder in Erinnerung gerufen. Der Dokument-Scan mit Google Drive ist sehr einfach und ermöglicht eine schnelle Digitalisierung.
Google Drive: Neuer schwebender Kamera-Button | Neue Dokument-Vorschläge
Gleichzeitig, aber nicht zusammen
Beide neuen Features wurden sicherlich nicht rein zufällig am selben Tag ausgerollt. Doch obwohl es sehr praktisch wäre, gibt es keinerlei Verbindung zwischen Google Fotos und Google Drive. Dazu sollte man wissen, dass die beiden Produkte vor einigen Jahren eng miteinander verbunden waren, was zwar oftmals nicht sinnvoll, aber manchmal doch ganz praktisch war. Gerade zur Dokumentverwaltung wäre eine gemeinsame Basis vorteilhaft, dürfte so schnell aber wohl nicht umgesetzt werden.
Und so mutmaße ich einfach einmal, dass die beiden Teams dieselbe Zielsetzung erhalten haben und in gewisser Weise miteinander konkurrieren – wenn auch in völlig anderer Umsetzung. Bei beiden Produkten wäre eine Einstellung der Dokumentfunktion nicht denkbar, aber dennoch dürfte es langfristig eine Konzentration auf nur ein Produkt zur Dokumentverwaltung geben. Welches das ist, ist völlig offen.
Letzte Aktualisierung am 2024-11-06 / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Affiliate Links, vielen Dank für eure Unterstützung!