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Fitbit: Google stoppt Fitnesstracker-Verkauf in knapp 30 Ländern – soll jetzt auf Pixel-Linie gebracht werden

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Vor wenigen Tagen hat Google mit der Meldung überrascht, dass man den Verkauf von Fitbit-Produkten in knapp 30 Ländern eingestellt hat und sich somit erst einmal aus zahlreichen Märkten zurückzieht. Über dieses Vorgehen kann man geteilter Meinung, doch der von Google offiziell genannte Grund könnte die gesamte Aktion durchaus erklären und schlussendlich dafür sorgen, dass man schon bald umso stärker zurückkehrt.


Wenn sich ein Hersteller von einem Markt zurückzieht, dann kann das eigentlich nur zwei Gründe haben: Es gibt unlösbare Probleme oder der Markt verspricht keinen finanziellen Erfolg mehr. Dass Google vor wenigen Tagen den Rückzug von Fitbit aus 29 Ländern bestätigt hat, scheint daher kein gutes Licht auf die Fitnesstracker-Marke zu werfen. Seit der Übernahme durch Google geht es mit den Marktanteilen in vielen Quartalen bergab und mittlerweile ist die Marke in einigen Ländern schon gar nicht mehr in den Toplisten zu finden.

Fitbit schrumpft auf Pixel-Größe
Es ist also nicht verwunderlich, wenn man den aktuellen Schritt als Gesundschrumpfung einstufen würde, doch laut Google hat es andere Gründe: Man hat die Fitbit-Produkte aus allen Ländern entfernt, in denen es keine Pixel-Produkte gibt. Die beiden wichtigen Hardware-Marken sind damit nun vollkommen auf einer Linie, was in puncto Vertrieb sicherlich recht sinnvoll ist. Man dürfte den bisher getrennten Vertrieb der Geräte wohl hinter den Kulissen zusammenlegen, sodass sich Synergie-Effekte ergeben, die die Kosten beider Marken senken.

Google wird langfristig an der Marke Fitbit festhalten, das hat man immer wieder betont und durch die aktuelle Produktstrategie auch mehr oder weniger belegt. Doch nur weil es zwei getrennte Marken sind, müssen diese keine eigenen Vertriebswege parallel betreiben. Ein gemeinsamer Auftritt kann enorm viel Geld sparen, ermöglicht ein gemeinsames Marketing, gemeinsame Verhandlungen und einiges mehr. Es ergibt sich ein hohes Einsparpotenzial.




Pixel soll expandieren – wie passt das zusammen?
Was allerdings so gar nicht ins Bild passt, ist die kürzliche Ankündigung eines Google-Managers: Die Pixel-Produkte sollen schon bald in sehr viel mehr Ländern verfügbar sein. Und laut der Begründung der Fitbit-Schrumpfung in dieser Woche sollte das dann auch für Fitbit gelten. Vermutlich werden es nicht gleich 30 neue Pixel-Märkte sein, aber das eine oder andere Land wird wohl schon sehr bald dazustoßen. Und ich halte die Wahrscheinlichkeit für hoch, dass darunter auch Märkte sein werden, aus denen sich Fitbit gerade zurückgezogen hat.

Wer Google seit langer Zeit beobachtet, der weiß, dass einzelne Projekte innerhalb des Unternehmens nicht unbedingt zusammenspielen. Da kommt es schon einmal vor, dass ein Produkt eingestellt wird, bevor der Nachfolger am Markt ist. Dass man dazwischen die Nutzermassen verliert, interessiert weder Projekt A noch Projekt B. Und somit wäre es gar nicht überraschend, wenn man sich nun aus Märkten zurückzieht, die man schon in Kürze wieder bedient. Unter gleichem Namen, aber mit einer anderen Struktur im Hintergrund.

In Deutschland, Österreich und Schweiz kann uns das egal sein, denn der Rückzug findet nicht in den deutschsprachigen Ländern statt. Dennoch ist es ein wichtiges Indiz dafür, dass die Teams von Fitbit und Google Pixel immer weiter zusammengeführt werden und vielleicht irgendwann vollständig miteinander verschmelzen.

Letzte Aktualisierung am 2024-11-18 / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Affiliate Links, vielen Dank für eure Unterstützung!


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