Google hat am Mittwoch die erste Android 14 QPR2 Beta veröffentlicht und damit bei vielen Beobachtern für Verwunderung gesorgt, denn eigentlich stand diese Version noch gar nicht auf dem Plan. Man hat erneut den übernächsten Schritt vor dem nächsten gemacht und schafft damit nicht nur ein Versionen-Wirrwarr, sondern wohl auch intern einen immer größeren Druck. Dabei ist es genau das, was man eigentlich verhindern wollte.
Android 14 QPR1, Android 14 QPR2…
Zusätzlich zu den jährlichen Android-Versionen veröffentlicht Google seit einiger Zeit alle drei Monate die ‚Quarterly Platform Releases‘ (QPR), die manchmal als „Feature Drop Release“ bezeichnet werden. Sowohl die jährlichen Major-Releases als auch die QPRs haben ein eigenes Beta-Programm, sodass kein Monat vergeht, in dem es keine neue Android-Version gibt. Rechnet man all die Zwischenversionen ein, erscheint etwa alle zwei Wochen ein Release für experimentierfreudige Pixel-Nutzer. Manchmal auch nur mit einer Woche Abstand.
…bis Android 15
Anfang Dezember wird Google Android 14 QPR1 in der finalen Version veröffentlichen und hätte in dieser Woche eigentlich die Android 14 QPR1 Beta 3 veröffentlichen sollen. Doch stattdessen wurde die Android 14 QPR2 Beta veröffentlicht und damit bereits die nächste Beta-Linie geöffnet, bevor die aktuelle zu Ende gegangen ist. Die finale Version von Android 14 QPR2 erwarten wir erst für März 2024 und befinden uns damit schon wieder im Zeitfenster von Android 15. Das neue Betriebssystem dürfte im März mutmaßlich schon bei der zweiten Developer Preview stehen.
Nun sind wir erneut in der kuriosen Situation, dass Google zwei Betas parallel betreibt und es den Pixel-Nutzern nicht leicht macht, mit diesen umzugehen. Denn es gibt nur einen Kanal und wer die kurzen Zeitfenster zum Absprung verpasst, bindet sich weitere drei Monate an den Beta-Kanal. Selbst für experimentierfreudige Nutzer kann das in unnötigem Stress ausarten und dafür sorgen, dass man sich in Zukunft dann doch wieder an die stabilen Releases hält.
Wieso macht Googles Android-Team so viel Druck?
Man muss sich wirklich fragen, warum man sich selbst außerhalb der großen Beta-Phase der stabilen Version einen solchen Druck aufbaut. Sauber wäre es gewesen, die Android 14 QPR1 Beta zu beenden und kurz darauf die nächste Android 14 QPR2 Beta zu starten. Warum es eine Überschneidung von einigen Wochen geben muss, ist absolut nicht nachvollziehbar. Man wird sicherlich interne Gründe haben, aber nach außen erscheint es nicht sinnvoll. Und es zeigt erneut das Hetzen durch die Versionen, das zuletzt zu immer mehr Problemen führte.
Die interne Struktur des Android-Teams ist bis auf wenige Anhaltspunkte nicht bekannt. Vermutlich wird es keine getrennten Entwicklungsabteilungen für QPR1, QPR2 und das bald startende Android 15 geben. Die Entwickler arbeiten an ihren Projekten und am Ende sitzt ein Team, das alle Stränge zur neuen Version zusammenführt. Doch bei den großen Abhängigkeiten untereinander und dem Druck von zwei Versionen pro Monat dürfte das nicht unbedingt leicht sein und erklärt, warum es immer wieder zu Problemen und Verschiebungen kommt.
Der jüngste Release deutet nicht gerade darauf hin, dass man die Software-Qualität in den Mittelpunkt stellt, sondern stärker als je zuvor auf Quantität setzt und von Version zu Version hüpft. Spannend wird es im Februar nächsten Jahres. Denn nach aktueller Strategie sollte es dann das stabile Android 14, die letzte Beta von Android 14 QPR2, möglicherweise schon die erste Android 14 QPR3 Beta sowie die Android 15 Developer Preview geben. Wer hat da noch Lust auf die Beta-Kanäle…?
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Letzte Aktualisierung am 2024-11-18 / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Affiliate Links, vielen Dank für eure Unterstützung!