Rund um die Vorbereitungen für das US-Verfahren gegen Google kommen immer wieder neue Informationen ans Licht, die nahezu wöchentlich eine Bombe platzen – und auch jetzt ist es wieder soweit. Wie Google nun hochoffiziell bestätigt hat, gibt es einen speziellen Deal mit Spotify, den man in einer solchen Form in der Vergangenheit immer ausgeschlossen hatte: Der Musikstreamingdienst muss nur sehr wenig bis gar keine Provisionen an Google zahlen.
Wie jetzt aus veröffentlichten Gerichtsunterlagen bekannt geworden ist, gibt es zwischen Google und Spotify einen speziellen Deal bezüglich der üblichen Play Store-Provisionen. Diese liegen je nach Kategorie und Umfang zwischen 15 und 30 Prozent, wobei Google in der Vergangenheit stets betonte, daran nicht rütteln oder spezielle Rabatte einräumen zu wollen. Doch das ist nicht ganz korrekt. Schon vor einigen Tagen hatten wir über angebotene Deals für Epic (Fortnite) und Netflix berichtet, doch bei Spotify geht das Ganze noch eine Nummer weiter.
Denn Google soll Spotify die Möglichkeit eingeräumt haben, bei Nutzung der eigenen Bezahlplattform KEINE Provisionen zahlen zu müssen. Bei Nutzung der Google Play-Infrastruktur würden 4 Prozent Provision anfallen. Die Nutzer haben die Wahl, welche der beiden Methoden sie verwenden. Das ist ein gewaltiger „Rabatt“, den Spotify aushandeln konnte – aber wie kam es überhaupt dazu? Tatsächlich soll man bei Google wohl der Meinung sein, dass Spotify sozusagen systemrelevant ist. Würde es die Spotify-App nicht geben, würden die Nutzer kein Android-Smartphone kaufen, so die wortwörtliche Aussage von Googles „Head of global partnerships“ Don Harrison.
Außerdem wurde bekannt, dass es eine solche Vorzugsbehandlung für „einige wenige Apps“ geben soll, die man aber nicht namentlich benennen will. Früher oder später wird es vermutlich durch das Verfahren ohnehin durchsickern und wir dürfen gespannt sein, welche Apps Google als relevant ansieht. Vermutlich können wir in Richtung Meta, TikTok oder gar King (Candy Crush) blicken?
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