Google führt mit dem Pixel 8 Pro erstmals den neuen Kameramodus Video Boost ein, mit dem die Nutzer noch einmal eine deutlich verbesserte Videoqualität erhalten sollen. Weil dieser Modus allerdings die technischen Grenzen der Geräte sprengt, hat man eine Cloudlösung erdacht, bei der die intensive Rechenarbeit ausgelagert wird. Doch bei Google muss man dabei leider auch die Frage stellen, was passiert, wenn das Angebot eingestellt wird.
Mit Video Boost will Google noch einmal eine ganz neue Videoqualität auf die Pixel-Smartphones bringen, die nach eigenen Angaben allerdings die technischen Möglichkeiten der Smartphones sprengt. So rechnet man vor, dass ein einminütiges Video mit 4K HDR+ und 30 Frames der Berechnung von 1.800 Fotos entspricht und eine solche Leistung kein Gerät allein schaffen kann. Zumindest nicht in annehmbarer Zeit oder ohne den Akku im Alleingang leerzusaugen.
Daher hat man sich dazu entschieden, aus diesem Feature ein Cloudangebot zu machen, das sicherlich in Zukunft noch genauer unter die Lupe genommen werden wird: Nutzer erhalten sofort ein hochqualitatives Foto, das im Hintergrund in die Cloud gesendet wird, dort von Googles Servern verarbeitet wird und anschließend wieder auf dem Smartphone landet und das bereits fertige Video ersetzt. Wie lange diese Bearbeitung dauert, lässt sich wohl erst nach Testläufen sagen, wenn es von vielen Nutzern verwendet wird.
Und damit hat Google das erste Kamera-Feature auf die Smartphones gebracht, das auf eine Cloudverbindung angewiesen ist. Damit schließe ich die Google Fotos-Nachbearbeitungen ausdrücklich aus, denn auch wenn es später geschieht, ist das für meine Einordnung noch ein Teil der Aufnahme und nicht der Nachbearbeitung. Es ist ein Kamera-Feature, mit dem man auch im Marketing wirbt.
Wie lange wird Google das anbieten?
Doch wir haben oft genug gelernt, dass Google kein großes Durchhaltevermögen hat. Daher darf die Frage erlaubt sein, wie lange man diese „Dienstleistung“, die die Nutzer mit dem Kauf des Geräts bereits bezahlt haben, anbieten will. Denn immerhin werden die Pixel 8-Smartphones sieben Jahre voll unterstützt und somit sollte auch dieses Produkt mindestens bis Ende 2030 angeboten werden. Aber Google hat oft genug bewiesen, dass man solchen Dingen dann auch wegen „geringer Nutzung“ den Stecker zieht. Ich würde nicht ausschließen, dass es sich damit sehr langfristig ähnlich verhält.
Ich gehe davon aus, dass man dieses Produkt auch bei den folgenden Pixel-Generationen anbieten wird und dies so lange tut, bis die Leistungsfähigkeit der Smartphones ausreicht, um so etwas lokal in annehmbarer Zeit zu berechnen. Und spätestens ab dem Punkt, der eines Tages sicherlich kommt, wird es interessant. Gut möglich, dass die Pixel 8-Smartphones das nicht mehr erleben werden, aber wenn man einen solchen Schritt erst einmal gegangen ist, könnten zukünftig noch weitere Kamerafeatures über Umwege in die Cloud wandern.
Mit diesem Beitrag will ich darauf hinaus, dass man sich mit der Pixel 8-Generation einer neuen Ebene öffnet, bei der die Smartphones nicht mehr alles selbst im Gepäck haben. Und damit ist es dann so, dass man sich trotz Gerätekauf niemals sicher sein kann, ob alle als lokal betrachteten Funktionen wirklich über die gesamte Smartphone-Lebenszeit genutzt werden können.
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