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Google auf dem iPhone: Entwickelt Apple eine eigene Suchmaschine? Das spricht gegen einen Wechsel

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Google und Apple arbeiten seit vielen Jahren im Suchmaschinen-Bereich zusammen, denn sowohl auf dem iPhone als auch im Safari-Browser ist Google die Standardsuchmaschine – was für beide Seiten ein sehr lukratives Geschäft ist. Doch in letzter Zeit mehren sich die Gerüchte, dass dieser Deal seinen Zenit längst überschritten hat und Apple an einer eigenen Suchmaschine arbeitet. Sollte sich das bewahrheiten, könnte das einige sehr große Themen in Bewegung setzen.


Schon seit mehreren Jahren wird darüber spekuliert, dass Apple eine eigene Suchmaschine entwickelt und Google langfristig vollständig vom iPhone verbannen möchte. Zu Beginn des Jahres haben sich die Gerüchte erhärtet, vor wenigen Tagen wurden diese erneut von Leakern in Umlauf gebracht und erst in der vergangenen Woche wurde bekannt, dass vor einigen Jahren der Kauf von Microsoft Bing durch Apple im Raum stand. Die Gespräche wurden aber wohl recht früh seitens Apple abgebrochen.

Dass Apple eine eigene Suchmaschine entwickeln könnte, ist bei weitem nicht aus der Luft gegriffen. Denn es ist belegt, dass das Unternehmen Suchmaschinen-Experten beschäftigt und die über die Jahre erfolgte Abnabelung von Google ließ nur noch die Websuche übrig. Der Höhepunkt war sicherlich das Ersetzen von Google Maps durch Apple Maps. Und es ist kein Geheimnis, dass Apple diese „Google-Abhängigkeit“ strategisch gesehen zwar ein Dorn im Auge ist, aber man – nach eigenen Angaben – keine Alternative hat. Warum also nicht selbst eine schaffen?

Apple hat keinen Druck und könnte über viele Jahre an einem solchen Projekt arbeiten. Denn Kapital ist in Cupertino kein Problem und in diesem Fall ist es sogar so, dass jedes weitere Jahr mehr Geld in die Kassen spült. Denn Google lässt sich den Platz der Standardsuchmaschine bis zu 15 Milliarden Dollar pro Jahr kosten. Apple bekommt dieses Geld dafür, dass es nichts tut – könnte man noch einfacher so viel Geld verdienen? Apple müsste sehr gute Gründe haben, abseits der „Befindlichkeiten“, diesen Deal zu beenden. Die eigene Suchmaschine müsste daher mindestens 15 Milliarden Dollar pro Jahr an Gewinn erwirtschaften, um sich zu rechtfertigen. Ob das realistisch ist?




Über das Für und Wider einer Apple-Suchmaschine hatte ich schon Anfang des Jahres in diesem Artikel geschrieben. Nehmen wir einmal an, Apple drückt morgen den Startknopf – was hätte das für Auswirkungen? Natürlich nur rein hypothetisch.

Mögliche Folgen einer Apple-Suchmaschine

  • Google wäre nicht mehr Standardsuchmaschine: Wenn Apple eine eigene Suchmaschine startet, würde Google wohl vom ersten Tag an vom iPhone und vielleicht auch aus dem Safari-Browser verschwinden.
  • Massiver Umsatzeinbruch für Google: Mit den Apple-Nutzern verdient Google sehr viel Geld. Fallen diese plötzlich weg, würde ein gewaltiger Umsatz wegbrechen. Allerdings nur temporär, denn man wird sicherlich Mittel und Wege finden, möglicherweise den Großteil der Nutzer wieder von der Google-Websuche zu überzeugen. Eine Apple-Suchmaschine könnte ähnlich gefährlich wie ein vorinstalliertes Bing am Windows-Desktop sein.
  • 15 Milliarden Dollar: Apples Umsatz würde um die bereits erwähnten 15 Milliarden Dollar sinken (natürlich würde man auf der anderen Seite einen Betrag X an Umsatz mit der neuen Suchmaschine erwirtschaften). Google hingegen könnte den plötzlichen Umsatzverlust durch die 15 Milliarden Dollar, die man nicht mehr an Apple überweisen muss, sicherlich sehr gut ausgleichen.
  • Das Aus der Wettbewerbsuntersuchungen? Auch die derzeit vorbereiteten Kartellverfahren könnten völlig den Wind aus den Segeln verlieren, wenn Google einen zweistelligen Marktanteil über Nacht temporär verliert. Wechseln die Nutzer dann ganz von selbst zu Google zurück, könnte man das dem Unternehmen wohl anlasten.
  • Google gewinnt: Aus obigen Gründen würde ich behaupten, dass eine Apple-eigene Suchmaschine für Google zumindest in den ersten Jahren sogar ein Gewinn sein könnte. Wettbewerb belebt das Geschäft, mittelfristig wäre der Nutzerverlust sicherlich deutlich geringer und man müsste sich die Nutzer nicht mehr mit den vielen Milliarden Dollar pro Jahr „einkaufen“. Unter dem Strich dürfte das für Google daher ein Gewinn sein.
  • Suchmaschine passt nicht zu Apple: Ich denke, dass Apples über Jahre aufgebautes Datenschutz-Image jegliche Suchmaschinen-Erfolge unmöglich macht. Man könnte vielleicht eine auf Google-Niveau nutzbare Technologie hervorbringen, aber wie soll das monetarisiert werden? Personalisierte Werbung funktioniert ohne Tracking nicht und ob Apple allein die bereits mehrfach erwähnten 15 Milliarden Dollar mit normaler Werbung, die das eigene Ökosystem nicht verlassen könnte, erwirtschaften kann, bleibt zu bezweifeln.
  • Für Apple ein Verlustgeschäft: Unter dem Strich wäre eine eigene Suchmaschine für Apple damit eher ein Verlust als ein Gewinn. Apple ist dafür bekannt, gerne unabhängig zu sein und entweder mehrere Zulieferer gegeneinander auszuspielen oder selbst die Kontrolle zu übernehmen. Doch beim Thema Suchmaschine ist das schwierig und man wird perspektivisch und ohne Not wohl keine Entscheidung treffen, die den Umsatz schmälert statt steigert.




Apple hat wohl kein Interesse an einer eigenen Suchmaschine:
All diese Überlegungen wird man auch in Cupertino gehabt haben, da bin ich mir ziemlich sicher. Denn so zuverlässig Google auch sein mag, so sehr würde man den Partner wohl gerne loswerden. Doch bei der aktuellen Marktsituation ist das nicht machbar und so lange Google keine wirklich ernsthafte Konkurrenz bekommt, wird man sich vom langjährigen Partner kaum lossagen können. Vielleicht trifft man lose Vorbereitungen, aber ernsthaft verfolgen dürfte man ein solches Projekt eher nicht.

Dass man den Kauf von Bing abgelehnt hat, zeigt das schon sehr deutlich. Denn eine solche Gelegenheit kommt so schnell nicht wieder. Bing gilt als starke Suchmaschine, Microsoft hat rückblickend eine längere Suchmaschinen-Erfahrung als Google, die allesamt in Bing eingeflossen ist, und man hätte darauf aufbauen können. Dass man die Gespräche wohl niemals ernsthaft geführt hat, zeigt, dass man kein großes Interesse am Suchmaschinen-Bereich hat.

Auch wenn Google mittelfristig sogar profitieren könnte (kein Nutzerkauf, geringere Gefahr von Kartellverfahren,… siehe oben), sind das dennoch gute Nachrichten für das Unternehmen. Denn trotz schlechter Perspektive für Apple, wäre eine Suchmaschine von einem solch starken Konkurrenten ein kaum kalkulierbares Risiko.

» Apple wollte DuckDuckGo auf dem iPhone: Es gab viele Gespräche + Bing ist laut Apple besser als Google


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