GMail: Google rollt die neuen Emoji-Reaktionen aus – Android-Nutzer können sie jetzt verwenden (Videos)
Nutzer von GMail erhalten eine neue Möglichkeit, auf E-Mails zu reagieren – nämlich mit Emojis. Statt E-Mails wie bisher nur beantworten oder weiterleiten zu können, lassen sich diese jetzt mit einem Emoji versehen, das als Reaktion von allen Teilnehmern der Konversation sichtbar wird. Das kürzlich geleakte neue Feature wird in diesen Tagen für Android-Nutzer ausgerollt, wird in Kürze aber auch im Web und iOS zur Verfügung stehen.
Wir haben schon vor einiger Zeit über die kommenden Emoji-Reaktionen in GMail berichtet und jetzt scheint dieses Feature für die ersten Android-Nutzer ausgerollt zu werden. Eine offizielle Ankündigung gibt es zwar noch nicht, dafür aber ein Support-Dokument sowie eine offizielle Bestätigung gegenüber 9to5. Das Ganze ist ähnlich umgesetzt wie in den Messengern, wo das Feature mittlerweile weit verbreitet ist: Nutzer können auf jede Nachricht (= E-Mail) mit einem Emoji reagieren und somit schon einmal eine schnelle Kurzantwort vermitteln, die beim Empfänger sichtbar wird.
GMail wird den Nutzern die gesamte Emoji-Palette anbieten und es somit ermöglichen, mit jedem Emoji zu reagieren. Der Absender wird dieses Emoji sowohl im Posteingang als auch innerhalb der Konversation sehen. Interessant wird es bei Gruppen-Mails, denn in diesem Fall können mehrere Nutzer / Empfänger eine Reaktion abgeben und alle Nutzer in dieser Konversation können die Reaktion sehen. Im Messenger nichts Besonderes, doch für die E-Mail ist das etwas, das es in der Form bisher noch nicht gegeben hat. Laut Google sind die Reaktionen bei Gruppenmails auf 20 Teilnehmer beschränkt. Außerdem lassen sich maximal zehn Reaktionen abgeben, die nur fünf bis 30 Sekunden (je nach Einstellung für das Zurückholen von E-Mails) zurückgenommen werden können.
Auf obigen Screenshots sowie im folgenden eingebundenen Video könnt ihr die Funktion im Einsatz sehen.
Wer kein GMail nutzt, hat ein Problem
Die Umsetzung innerhalb von GMail ist nicht unbedingt aufregend, aber viel interessant ist die Frage, wie das außerhalb von GMail funktionieren soll. Und die Antwort ist das, was so mancher Nutzer befürchtet haben dürfte: Alle Nutzer, die kein GMail verwenden, werden eine E-Mail mit diesem einen Emoji als Reaktion erhalten. Der Text wird lauten: „(emoji) (name) reacted via Gmail on (date).“ Ob das beim Empfänger bzw. vormaligen Absender so gut ankommt, wage ich zu bezweifeln.
Zur echten Spamschleuder kann das aber in den Gruppen-Mails werden: Angenommen es ist eine Rundmail mit zehn Nutzern und alle reagieren mit einem Emoji, dann entstehen daraus gut und gerne 100 E-Mails, ohne dass eine wirklich aussagekräftige Information vermittelt wurde. Ziehen wir dann noch in Betracht, das jeder Nutzer mit bis zu zehn Emojis reagieren kann und jede einzelne Reaktion eine neue E-Mail auslöst, potenziert sich das extrem. Ob das dem ohnehin manchmal überlasteten E-Mail-Verkehr guttun wird?
Das Ganze kann sicherlich sehr schnell eskalieren und es ist gut möglich, dass Google genau darauf setzt. Nämlich, dass man das System offen gestaltet und die anderen E-Mail-Provider mehr oder weniger zwingt, im Interesse der eigenen Nutzer dieses Feature zu implementieren. Als weltweit größter Mail-Anbieter hat Google die Macht, das durchzudrücken. Warten wir einmal ab, wie sich das Ganze entwickelt und ob der Rollout für Android nicht nur eine Testphase bleibt.
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