Google Bard: Geht dem KI-ChatBot schon wieder die Puste aus? Seit zwei Monaten keine Updates mehr
Google hat in den letzten Monaten alle Hebel in Bewegung gesetzt, um beim Einsatz der Künstlichen Intelligenz wieder ganz vorn mitzuspielen – das prominenteste Beispiel ist der KI-ChatBot Bard. Seit der Vorstellung des Produkts im Frühjahr gab es viele große Entwicklungen, doch derzeit scheint die Luft schon wieder raus zu sein. Das letzte Update liegt zwei Monate zurück und das Übergangsprodukt Bard könnte schon zum Auslaufmodell werden.
Ich hatte hier im Blog schon vor einigen Wochen geschrieben, dass Bard in der aktuellen Form keine große Zukunft hat und Google die dahinterstehende Künstliche Intelligenz mittelfristig wohl völlig anders nutzen wird. Am Rande hat sich das bereits bestätigt, denn kurz darauf hatte man eine Zusammenarbeit von Bard und Google Assistant angekündigt. Gut möglich, dass man derzeit mit Hochdruck genau daran arbeitet und daher Bard ein wenig schleifen lässt.
Bard ist ausdrücklich ein experimentelles Produkt, das in den ersten Monaten zum Teil mehrfach wöchentlich Updates erhalten hat. Man hat ordentlich Druck gemacht, um das bis dahin halbfertige Produkt in den Markt zu drücken. Über Erfolg oder Misserfolg ist bisher nichts bekannt, doch zumindest die nachdrückliche Entwicklung scheint erst einmal vorüber zu sein. Ein Blick auf die Bard Update-Seite zeigt, dass die letzte große Aktualisierung ganze zwei Monate zurückliegt.
Für jedes andere Google-Produkt wäre eine zweimonatige Pause nicht erwähnenswert, doch beim jeweiligen aktuellen Fokusprodukt, das noch dazu eine solch große Bedeutung für das Unternehmen haben kann, ist das schon ungewöhnlich. Natürlich fällt die Sommerpause in diesen Zeitraum, aber diese hält auch andere Entwicklungsteams nicht davon ab, kleinere und größere Verbesserungen auszurollen.
Natürlich sollte man in solche Beobachtungen nicht zuviel hereininterpretieren, doch die Erfahrung hat immer wieder gezeigt, dass solche Pausen bei Google nicht ohne Grund entstehen. Es ist daher stark davon auszugehen, dass man mit dem aktuellen Status des Experiments zufrieden ist und dieses fleißig Erfahrung (=Daten) sammeln lässt, um sowohl Bard als auch den Assistant zu einem größeren Projekt zusammenzuführen.
Meine Prognose lautet, dass wir von „Bard“ in Zukunft nicht mehr ganz so viel hören werden, denn diese Bezeichnung eignet sich auch in anderen Sprachen kaum als Produktname. Dazu kommt, dass man es bisher nicht „Google Bard“ genannt hat, sondern nur „Bard“, „Bard experiment“ oder gar „Bard at Google“. Daher wird „Bard“ vermutlich nur noch im technischen Hintergrund eine Rolle spielen, so wie andere Sprachmodell-Bezeichnung auch.
Wir dürfen gespannt sein, was da in den nächsten Monaten kommt.
Letzte Aktualisierung am 23.10.2024 / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Affiliate Links, vielen Dank für eure Unterstützung!
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