Google wird in Kürze die neuen Emoji-Reaktionen in GMail einführen, die schon vor einigen Wochen erstmals wurden und sich jetzt innerhalb der Android-App aktivieren ließen. Das gibt uns die Möglichkeit, einen ersten umfangreichen Blick auf diese Funktion zu werfen, die bisher noch nicht offiziell angekündigt wurde. Ob dieses Feature allerdings bei den Nutzern so gut ankommt, bleibt abzuwarten.
Wir haben schon vor einiger Zeit über die kommenden Emoji-Reaktionen in GMail berichtet und jetzt scheint dieses Feature kurz vor dem Rollout zu stehen. Das Ganze ist ähnlich umgesetzt wie in den Messengern, wo das Feature mittlerweile weit verbreitet ist: Nutzer können auf jede Nachricht (= E-Mail) mit einem Emoji reagieren und somit schon einmal eine schnelle Kurzantwort vermitteln, die beim Empfänger sichtbar wird.
GMail wird den Nutzern die gesamte Emoji-Palette anbieten und es somit ermöglichen, mit jedem Emoji zu reagieren. Der Absender wird dieses Emoji sowohl im Posteingang als auch innerhalb der Konversation sehen. Interessant wird es bei Gruppen-Mails, denn in diesem Fall können mehrere Nutzer / Empfänger eine Reaktion abgeben und alle Nutzer in dieser Konversation können die Reaktion sehen. Im Messenger nichts Besonderes, doch für die E-Mail ist das etwas, das es in der Form bisher noch nicht gegeben hat.
Auf obigen Screenshots sowie im folgenden eingebundenen Video könnt ihr die Funktion im Einsatz sehen.
Wer kein GMail nutzt, hat ein Problem
Die Umsetzung innerhalb von GMail ist nicht unbedingt aufregend, aber viel interessant war beim damaligen ersten Leak die Frage, wie das außerhalb von GMail funktionieren soll. Und die Antwort ist das, was so mancher Nutzer befürchtet haben dürfte: Alle Nutzer, die kein GMail verwenden, werden eine E-Mail mit diesem einen Emoji als Reaktion erhalten. Der Text wird lauten: „(emoji) (name) reacted via Gmail on (date).“ Ob das beim Empfänger bzw. vormaligen Absender so gut ankommt, wage ich zu bezweifeln.
Zur echten Spamschleuder kann das aber in den Gruppen-Mails werden: Angenommen es ist eine Rundmail mit zehn Nutzern und alle reagieren mit einem Emoji, dann entstehen daraus gut und gerne 100 E-Mails, ohne dass eine wirklich aussagekräftige Information vermittelt wurde. Ob das dem ohnehin manchmal überlasteten E-Mail-Verkehr guttun wird? Das Ganze kann sicherlich sehr schnell eskalieren und es ist gut möglich, dass Google genau darauf setzt. Nämlich, dass man das System offen gestaltet und die anderen E-Mail-Provider mehr oder weniger zwingt, im Interesse der eigenen Nutzer dieses Feature zu implementieren. Als weltweit größter Mail-Anbieter hat Google die Macht, das durchzudrücken.
Warten wir einmal ab, wie sich das Ganze in der für sehr bald erwarteten Ankündigung lesen wird…
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