Mit den Apps der Fotoplattform Google Fotos lassen sich nicht nur Bilder und Videos in der Cloud ablegen und organisieren, sondern auch immer stärker bearbeiten. Die Fähigkeiten der Bildbearbeitung werden immer weiter ausgebaut, haben aber noch einen weiten Weg vor sich. Nur wenigen Nutzern dürfte bekannt sein, dass Google seit vielen Jahren eine Gratis-App zur Bildbearbeitung bietet, die bis heute nicht in Google Fotos integriert wurde.
Die Bildbearbeitung ist längst kein Nischenthema mehr, sondern gehört für viele Nutzer vor dem Teilen oder Veröffentlichen von Fotos schon zur Selbstverständlichkeit. Dementsprechend gibt es sehr viele Bildbearbeitungs-Apps für Android, die allerdings oftmals zwischen schlechter Qualität / geringem Funktionsumfang und hohem Preis (oftmals auch noch Abos) schwanken. Wer auf der Suche nach einer starken Gratis-Bildbearbeitung ist, könnte irgendwann auch bei Googles Snapseed landen.
Snapseed wurde erstmals im Juni 2011 für iOS veröffentlicht und erfreute sich von Beginn an so großer Beliebtheit, dass es von Apples als iPad-App des Jahres ausgezeichnet wurde. Damit hat man die Aufmerksamkeit von Google auf sich gezogen, dass das Unternehmen hinter Snapseed – Nik Software – im Februar 2012 übernommen hat. Die Übernahme brachte eine Reihe starker Fotofilter sowie die Fotobearbeitungs-App in Googles Portfolio. Kurz nach der Übernahme wurde eine Android-Version gestartet und die Windows-Version eingestellt.
Snapseed zeichnet sich dadurch aus, dass die App sehr viele starke Bildbearbeitungsmöglichkeiten bietet, die in einer vergleichsweise simplen Oberfläche verpackt sind. Zu Beginn wird man zwar von den Funktionen erschlagen, aber alles ist dennoch übersichtlich und intuitiv gestaltet. Es gibt viele voreingestellte Werte und Vorschläge, eine Bildvorschau, zum Teil Schieberegler und mehr.
Dass es sich bei Snapseed um eine Google-App handelt, bekommt man als Nutzer nicht mit. Es gibt keine Anbindung an das Google-Konto, dementsprechend keine Integration in Google Fotos oder Ähnliches. Stattdessen ist es eine eigenständige, vergleichsweise schlanke, App, mit der sich Fotos sowohl für Amateure als auch im etwas professionelleren Bereich bearbeiten lassen. Natürlich könnte man noch mehr bieten, aber diesen Umfang muss man in einer kostenlosen App erst einmal finden.
Das größte Manko ist, dass Google die App aus funktioneller Sicht vergessen hat und jederzeit einstellen könnte. Zwar kommt sie im Play Store auf über 100 Millionen Downloads und kann mit 4,4 Sternen glänzen, aber Google hat offensichtlich kein strategisches Interesse. Das für lange Zeit letzte Update stammt von März 2020, aber das war nur ein Bugfix-Update und eine 64 Bit-Anpassung. In diesem Jahr gab es ein weiteres Update im Mai, das den dunklen Modus unterstützt. Das letzte echte Update mit funktionellen Verbesserungen stammt aus dem Jahr 2018.
Dennoch: Schaut euch die App einmal an und nutzt sie für eure Zwecke, so lange es möglich ist.
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