Google Pay: Mehr Sicherheit und Komfort beim mobilen Bezahlen, die größten Irrtümer und PIN-Sharing (Studie)
Mit Bezahlplattformen wie Google Pay und deren mobilen Apps wird es Smartphone-Nutzern sehr bequem gemacht, im stationären Handel bargeldlos zu bezahlen. Tatsächlich erfreut sich das mobile Bezahlen immer größerer Beliebtheit, doch wie sieht es eigentlich mit der Sicherheit aus? Eine neue Studie gibt viele interessante Einblicke und zeigt, dass zwischen der gefühlten und tatsächlichen Sicherheit manchmal große Unterschiede liegen.
Das Bezahlen mit dem Smartphone unterscheidet sich grundlegend nicht von der Zahlung mit der physischen Karte, bietet aber eine größere Auswahl an Sicherheitsmöglichkeiten. Denn während bei der Kartenzahlung nur die PIN angefordert werden kann, gibt es am Smartphone deutlich mehr Möglichkeiten vom Passwort über Muster bis zu den biometrischen Methoden. Während Sicherheit und Komfort häufig konträr zueinander stehen, ist es bei den biometrischen Methoden meist der beste Mix.
Doch die Sicherung des Bezahlvorgangs ist nur ein kleiner Teil der Mobile Payment-Lösungen, denen so mancher Nutzer laut einer aktuellen Visa-Studie noch immer etwas skeptisch gegenüberstehen. Das liegt vor allem daran, dass es eine Reihe von Irrtümern gibt, die sich hartnäckig halten und von der Studie beantwortet werden. Denn tatsächlich ist das Bezahlen mit dem Smartphone nicht unsicherer als die Nutzung der Karte – eher im Gegenteil.
Aber was helfen alle Absicherungen, wenn die Nutzer selbst etwas zu sorglos mit ihren Sicherheitsmethoden umgehen? Denn die Studie zeigt, dass überraschend viele Nutzer ihre PIN schon einmal weitergegeben haben oder diese gar handschriftlich notiert in der Geldbörse aufbewahren. Wirklich sinnvoll ist das natürlich nicht, denn oft wird die gesamte Geldbörse und nicht nur die Kreditkarte entwendet. Hier findet ihr die wichtigsten Informationen aus der Studie.
So schätzen Nutzer Sicherheit und Komfort ein
Der Fingerabdruck sowie die Eingabe eines PINs liegen bei der empfundenen Sicherheit mit 81 Prozent an der Spitze und auch in puncto Komfort sind sie mit 82 Prozent und 80 Prozent Spitzenreiter. Aus Nutzersicht sind dies die optimalen Methoden. Danach folgt die Gesichtserkennung, auf die nur noch zwei Drittel aller Nutzer vollkommen vertrauen, es aber mit 71 Prozent sehr komfortabel finden. Bei allen anderen Methoden gehen die Meinungen zwischen Sicherheit und Komfort weit auseinander.
Das Passwort sowie die Eingabe eines Einmal-Codes werden mit 76 Prozent sowie 81 Prozent als sehr sicher empfunden, haben aber wenig überraschend deutlich weniger Punkte beim Komfort und werden daher auch seltener genutzt. Umgekehrt sieht es beim Entsperrcode oder Entsperrmuster aus, denn beides geht leicht von der Hand und erhält hohe Komfortpunkte von 65 und 61. Als sicher wird das hingegen nicht empfunden, denn da gibt es nur 48 Punkte sowie 30 Punkte.
» So schätzen Nutzer die Sicherheit und Komfort ein
Irrtümer rund um die Sicherheit beim mobilen Bezahlen
Verbraucher:innen überschätzen Betrugsrisiko stark
Im Durchschnitt glauben die Befragten, dass zehn Prozent der Kartenzahlungen von Betrug betroffen sind. „Dabei ist das digitale Bezahlen sehr sicher und das Betrugsrisiko wird von Verbraucher:innen stark überschätzt“, betont Czekalla. So liegt die Betrugsrate bei Visa Zahlungen aktuell auf einem Tiefstand von unter 0,1 Prozent – eine der niedrigsten von allen Bezahlverfahren. Und selbst in diesen seltenen Fällen sind Karteninhaber:innen geschützt, wenn sie eine Zahlung nicht selbst autorisiert haben.
Kontaktlos bezahlen ist genauso sicher, wie die Karte ins Terminal einzustecken
Obwohl mittlerweile neun von zehn Verbraucher:innen kontaktlos per Karte zahlen, bewerten nur 75 Prozent dies auch als sicher. Das Einstecken der Karte in das Kassenterminal wird dagegen von 86 Prozent als sicher bewertet. „Unsere Analysen zeigen, dass das kontaktlose Bezahlen mit Visa genauso sicher ist wie ,klassische Kartenzahlungen‘ – obwohl es in den letzten Jahren stark zugenommen hat und bei Beträgen unter 50 Euro eine PIN-Eingabe meist nicht notwendig ist“, so Czekalla.
» Viele weitere Irrtümer rund um das mobile Bezahlen
So sorglos gehen Nutzer mit ihrer PIN um
Was nutzt der beste PIN, wenn man sorglos mit diesem umgeht und ihn für potenzielle Angreifer gut sichtbar aufschreibt? Genau das ist wohl weiter verbreitet, als man annehmen würde.
Jeder vierte Nutzer (26 Prozent) hat seine PIN schon einmal einer anderen Person verraten, wobei die Studie leider nicht darauf eingeht, wie viele dieser Weitergaben sich davon auf den Partner beziehen. Denn immerhin 23 Prozent aller Nutzer kennen wohl den PIN des Partners. Und damit wären es dann nur noch drei Prozent, die diesen an andere Personen weitergeben. 18 Prozent aller Nutzer haben den PIN in verschlüsselter Form auf dem Smartphone oder Computer gespeichert. 13 Prozent handschriftlich, dann meist unverschlüsselt, abgelegt.
Immerhin drei Prozent aller Befragten tragen den PIN im Portemonaie bei sich und damit an der gleichen Stelle, wie die Karte. Jackpot für alle Diebe und dann kann man sich das natürlich gleich ersparen. Vielleicht sind es aber auch genau die drei Prozent, die den PIN ohnehin weitergeben. 13 Prozent aller Nutzer verwenden den exakt gleichen PIN für mehrere Karten.
» Nutzer gehen sorglos mit ihrer PIN um
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