Google One: Das ist das neue Dark Web Monitoring – so funktioniert die Suche nach euren geleakten Daten (FAQ)
Bei Google steht in diesen Tagen der Schutz der persönlichen Daten der Nutzer im Vordergrund: Denn seit wenigen Tagen können viele Abonnenten von Google One den neuen Dark Web Report nutzen, der in den USA schon seit längerer Zeit zur Verfügung steht und eine gute Gefährdungseinschätzung ermöglicht. Ein sehr wichtiges Thema, das aber nach wie vor von vielen Nutzern unterschätzt wird. Wir schauen uns diesen Report und dessen Funktionsweise einmal im Detail an und liefern die Antworten auf die wichtigsten Fragen.
Viele Menschen dürften schon vom „Dark Web“ gehört haben und können sich darunter kaum etwas vorstellen, denn zwielichtige Seiten gibt es bekanntlich auch im offenen Internet zur Genüge. Das Dark Web hingegen erfordert alternative Zugänge und nur weil ihr selbst nicht hereinkommt, heißt das nicht, dass eure Daten nicht schon längst dort sind. Viele Abonnenten von Google One können seit der vergangen Woche den Dark Web Report nutzen (es gibt nach wie vor keine offizielle Ankündigung), um die eigene Situation besser einschätzen zu können.
Solltet ihr Google One-Abonnent sein, dann schaut einfach einmal auf dieser Seite vorbei, ob ihr den Report bereits nutzen könnt. Sollte das der Fall sein, empfiehlt sich eine Aktivierung. Die Aktivierung besteht aus wenigen vorbereitenden Schritten, die ihr nur einmal durchlaufen müsst: Ihr müsst den Bedingungen zustimmen und könnt anschließend eine Reihe von zusätzlichen personenbezogenen Daten angeben, nach denen ihr suchen möchtet. Standardmäßig sind alle eure Daten, die Google bekannt sind, bereits hinterlegt.
Gesucht wird nach eurem Namen, nach eurem Geburtsdatum (in Kombination mit anderen Details), nach eurer E-Mail-Adresse, Telefonnummer, Anschrift, Nutzernamen und Passwörtern. Auf Wunsch auch nach weiteren Datensätzen aus diesen Kategorien. Ihr könnt bis zu zehn E-Mail-Adressen, Telefonnummern und auch mehrere Adressen hinterlegen. Wer Freunden helfen möchte, kann dies tun, denn eine solche Adresse muss nur einmalig bestätigt werden und kann anschließend in das Suchprofil übernommen werden.
Habt ihr alle Daten hinterlegt, könnt ihr den Report starten. Es dauert nur wenige Sekunden, bis ihr ein Ergebnis erhaltet. Ich kann es überhaupt nicht einschätzen, aber ich könnte mir vorstellen, dass bei sehr vielen Nutzern Ergebnisse gefunden werden. Daran müsst ihr gar nicht selbst „schuld“ sein, denn im Laufe der Jahre meldet man sich eben bei unzähligen Diensten an und wenn diese irgendwann einmal gehackt werden, könnten eure Daten schon kursieren. Weil sich diese meist nur schwer bis gar nicht ändern lassen, ist das natürlich sehr ärgerlich.
Auf folgendem Screenshot könnt ihr sehen, dass meine Daten Dutzendfach im Dark Web kursieren. Und dabei bin ich nicht unbedingt jemand, der seine echten Daten ohne Weiteres angibt – manchmal muss es aber sein. Mit einem Klick erhaltet ihr mehr Informationen zum Zeitpunkt des Leaks und auch darüber, zu welchem Leak oder Datenpaket diese Information gehört. Mein Geburtsdatum und meine Telefonnummer stammen etwa vom Facebook-Leak im August 2021. Mein Name ebenfalls, außerdem wurde er 2018 und 2019 bereits geleakt. Und meine E-Mail-Adresse, die ich an vielen Stellen verwende, wurde ganze 30 Mal geleakt. Von Facebook über Gravatar, Pixlr, Last.fm, Share This, Dropbox, Adobe bis hin zu MySpace (!). Alles Dienste, denen man zwar niemals blind vertraut, aber schon aus Bequemlichkeit die Haupt-Email angibt.
Kursiert euer Passwort, könnt ihr das natürlich ändern. Dafür gibt es in Google Chrome seit langer Zeit die Passwortwarnung. Kursiert hingegen eure E-Mail-Adresse oder Telefonnummer, wird das ohne großen organisatorischen Aufwand schon schwerer. Und wenn eure Anschrift kursiert, wollt ihr vermutlich nicht gleich umziehen. Dennoch hält Google für jeden Datensatz Tipps bereit, wie ihr damit umgehen solltet. Die Tipps umfassen etwa die Aktivierung der Bestätigung in zwei Schritten.
Habt ihr alles durchlaufen, ist es aber nicht vorbei. Denn Google One wird regelmäßig das Dark Web nach euren Daten durchsuchen und euch informieren, wenn neue Funde auftauchen. Probiert das einfach einmal aus, ihr findet den Dark Web Report auf dieser Seite, falls ihr bereits freigeschaltet seid und ein entsprechendes Google One-Abo habt. Lest euch auch die folgenden FAQs von Google durch.
FAQ zum Dark Web
Was ist das Dark Web?
Das Dark Web ist ein Teil des Internets, in dem Personen ihre Identität und ihren Standort vor anderen Nutzern und den Strafverfolgungsbehörden verbergen können. Daher kann das Dark Web genutzt werden, um z. B. gestohlene personenbezogene Daten zu verkaufen.Wie kann man auf das Dark Web zugreifen?
Für den Zugriff auf das Dark Web können Sie weder die Google Suche noch Browser wie Chrome oder Safari verwenden. Stattdessen wird eine speziell für diesen Zweck entwickelte Software verwendet, z. B. Tor oder I2P.Wofür wird das Dark Web genutzt?
Das Dark Web wird oft mit illegalen Aktivitäten wie Drogenhandel und Datenpannen in Verbindung gebracht. Behörden nutzen das Dark Web jedoch auch:
- zum Teilen vertraulicher Informationen
- für andere legale Aktivitäten
Unterschied zwischen Dark Web und Deep Web
Das Dark Web wird oft fälschlicherweise als Deep Web bezeichnet.
Das Deep Web bezieht sich auf Bereiche des Internets, die über Suchmaschinen wie die Google Suche nicht erreichbar sind. Dazu gehören neben dem Dark Web auch Seiten, die Sie nur finden, wenn Sie sich registrieren oder anmelden. Das gilt für die meisten Inhalte von Gmail und Facebook.Das Deep Web umfasst 90 % des Internets, das Dark Web wahrscheinlich weniger als 0,01 %.
Wie gelangen personenbezogene Daten ins Dark Web?
Datenpannen und Malware sind zwei gängige Möglichkeiten, mit denen personenbezogene Daten ins Dark Web gelangen.
Datenpannen treten auf, wenn ein Hacker Nutzerdaten aus der Datenbank eines Unternehmens stiehlt. Diese Daten können später an Identitätsdiebe im Dark Web verkauft werden.Malware ist Software, die einem Computer schaden kann. Malware kann verwendet werden, um vertrauliche Informationen auf Ihrem Computer zu stehlen, diesen zu verlangsamen und sogar gefälschte E-Mails von Ihrem Konto aus zu senden. Weitere Informationen zum Schutz vor Malware
Woher weiß Google, welche personenbezogenen Daten im Dark Web zu finden sind?
Google nutzt einen Drittanbieter, um herauszufinden, welche Informationen im Dark Web zu finden sind. Dieser Anbieter hat Zugriff auf Datenbanken, die zeigen, welche Inhalte derzeit im Dark Web verfügbar sind.
FAQ zum Dark Web Report
Was ist das Dark Web?
Das Dark Web besteht aus Websites, die es Nutzern ermöglichen, ihre Identität und ihren Standort zu verschleiern. Da Personen im Dark Web während der Nutzung des Internets anonym bleiben, können Cyberkriminelle es verwenden, um mit Daten zu handeln, die im Rahmen von Datenpannen gestohlen wurden.Was ist der Dark Web Report?
Mit dem Dark Web Report können Google One-Abonnenten Benachrichtigungen und Tipps erhalten, wenn ihre Daten im Dark Web gefunden werden. Abonnenten können im Dark Web nach ihrer Gmail-Adresse suchen lassen. Es lassen sich jederzeit weitere Daten hinzufügen, nach denen gesucht werden soll.Nach welchen Informationen kann gesucht werden?
Wenn du Google One abonnierst, erhältst du eine Benachrichtigung, sobald deine Daten im Dark Web gefunden werden:
- Name
- Sozialversicherungsnummer (nur USA)
- Geburtsdatum
- Adresse
- E-Mail-Adresse (bis zu 10)
- Telefonnummern (maximal 10)
Wie verwendet Google deine Daten?
Nur die von unseren Abonnenten ausgewählten Angaben werden verwendet, um im Dark Web nach Übereinstimmungen zu suchen. Abonnenten können in ihrem Monitoring-Profil jederzeit bestimmen, nach welchen Informationen gesucht werden soll.Neben den Daten, die im Monitoring-Profil stehen, werden möglicherweise noch andere Angaben im Dark Web gefunden. Diese Angaben können dann in den Dark Web-Ergebnissen erscheinen. Details werden aus Datenschutzgründen verborgen.
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Passend dazu wurden vor wenigen Tagen die neuen Datenschutz-Tools in der Google Websuche gestartet, die „nur“ das normale Web durchsuchen und bald für alle Nutzer zur Verfügung stehen sollen.
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