Viele Google-Produkte geben den Nutzern die Möglichkeit, Inhalte zu speichern, als Favorit abzulegen oder auf andere Weise separiert zu sammeln. Schon seit vielen Jahren arbeitet man daran, eine Plattform zu schaffen, auf der die Nutzer all diese abgelegten Dinge auf einen Blick abrufen können und hat dabei schon zahlreiche Anläufe und Strategiewechsel unternommen. Jetzt feiert plötzlich Google Saved bzw. Google Gespeichert ein Comeback.
Manchmal werden bei Google vermeintlich einfache Dinge zur Raketenwissenschaft, bei denen man immer wieder neue Anläufe benötigt und dennoch nicht ans Ziel kommt. Der Bereich der Inhaltsspeicher (wenn man das so nennen will) gehört ganz offensichtlich dazu. Denn bereits seit 2014, also bald zehn Jahre, arbeitet man daran. Begonnen hat es mit der ausgelagerten Bookmark-Verwaltung für Google Chrome, die als Google Stars bekannt wurde.
Google Stars hat niemals für die breite Masse das Licht der Welt erblickt. Es folgten Google Saves, Google Collections, die Sammlungen innerhalb der Google-App mit Fokus auf die Websuche und später Assistant Memories. Alles ging in die gleiche Richtung, hatte aber unterschiedliche Konzepte und Quellen. Mittlerweile ist das meiste davon wieder eingestellt und die meisten Nutzer dürften das wohl nie verwendet oder den Überblick verloren haben – ich zähle mich dazu.
Jetzt hat man die in der Google-App integrierten Colletions (Sammlungen) erneut gewandelt, nennt diese „Google Saved“ bzw. auf Deutsch „Google Gespeichert“ und bietet dort sowohl unter Android als auch im Web den Zugriff auf gespeicherte Inhalte. Der deutsche Name ist meiner Meinung nach etwas merkwürdig, aber wenn das Produkt gut ist und gepflegt wird, spielt das keine Rolle.
Ihr könnt Google Gespeichert direkt aus der Google-App heraus aufrufen oder auch auf dieser Webseite im Desktopbrowser abrufen. Darin finden sich bei mir Inhalte aus Google Maps, aus der Google Websuche, aus der Bildersuche und vielleicht auch aus Google Play Filme. Obwohl das Produkt „Google Gespeichert“ heißt und nicht mehr „Google Sammlungen“, nennt man die Inhalte nach wie vor „Sammlungen“. Die Historie der Plattform zeigt sich schon daran, dass es sowohl unter google.com/save als auch google.com/saves und google.com/saved erreichbar ist.
Die Inhalte lassen sich durchsuchen, sortieren, zum Teil mit anderen Nutzern teilen und auch das Anlegen neuer Inhalte ist auf Basis von Links oder Vorlagen möglich.
Alles ein wenig verwirrend und bisher ohne Ankündigung umgesetzt. Es bleibt abzuwarten, was daraus wird und ob es nicht nur ein weiterer Zwischenschritt ist. Vor allem das im vergangenen Jahr eingestellte Google Assistant Memories könnte durch den Neustart des Google Assistant noch einmal eine Rolle spielen.