Android: Werde ich verfolgt? So könnt ihr unbekannte Tracker aufspüren und euch warnen lassen – alle Infos
Google hat vor wenigen Tagen eine erste wichtige Komponente des geplanten globalen Gerätenetzwerks ausgerollt, dessen Konzept gemeinsam mit Apple entwickelt wurde: Die Warnung vor unbekannten Trackern ist jetzt ein fester Bestandteil von Android und kann von allen Nutzern verwendet werden. Wir zeigen euch, wie ihr unbekannte Tracker finden könnt, den automatischen Scan aktivieren könnt und wie eine Warnung aussieht bzw. welche Möglichkeiten es gibt.
Der Start von Googles globalem Gerätenetzwerk ist auf unbestimmte Zeit verschoben, aber dennoch hält man an den Plänen für erweiterte Komponenten fest und hat kürzlich die Warnung vor unbekannten Trackern für alle Android-Nutzer ausgerollt. Mit dieser wird es möglich, sich vor unerwünschten Trackern zu schützen, in dem der Nutzer über deren Existenz informiert wird und geeignete Maßnahmen ergreifen kann. Derzeit funktioniert das nur mit Apple AirTags, aber perspektivisch wird man sehr viele Geräte unterstützen.
Wozu braucht es eine solche Tracker-Warnung?
Manch einer könnte sich fragen, wozu es eine solche Warnung überhaupt braucht, aber das ist schnell erklärt. Der Zweck ist es, dass Nutzer erfahren sollen, wenn sie ausspioniert oder unwissentlich getrackt werden. Hat euch jemand einen AirTag an einer versteckten Stelle am Rucksack befestigt, dann würdet ihr das mutmaßlich viele Monate lang nicht bemerken. Mit der Warnung hingegen kann das Smartphone diesen Tracker aufspüren und darüber informieren.
Welche Tracker werden erkannt?
Derzeit nur AirTags, grundsätzlich aber alle Tracker, die im späteren Verlauf von Googles Gerätenetzwerk unterstützt werden. Erkannt werden alle Tracker, informiert bzw. gewarnt werdet ihr aber nur über die, die nicht euch gehören. Denn wenn ihr den Tracker selbst in den Rucksack geklebt habt und dieser entsprechend im Google-Konto hinterlegt ist, braucht es natürlich keine Warnung.
So könnt ihr die Tracker-Warnung nutzen
Ihr könnt die Tracker-Warnung unter Android aktivieren und auch einen manuellen Scan anstoßen, der für zehn Minuten nach unbekannten Geräten in der unmittelbaren Umgebung scannt. Wiederholt dafür einfach die folgenden Schritte:
Hier findet ihr die Tracker-Warnung
- Öffnet am Smartphone die Android-Einstellungen
- Scrollt etwas nach unten zum Menüpunkt „Sicherheit und Notfälle“
- Dort sollte sich der neue Menüpunkt „Benachrichtigungen über unbekannten Bluetooth-Tracker“ befinden. Falls nicht, startet euer Smartphone einmal neu
- Dort könnt ihr jetzt die Informationen lesen und die Warnung bei Bedarf aktivieren
- Um einen manuellen Scan durchzuführen, tippt auf „Jetzt scannen“
- Nach zehn Sekunden erhaltet ihr ein Ergebnis
Bringt das Ergebnis die Tatsache hervor, dass ihr mutmaßlich verfolgt werdet, seht ihr einige Details. Auf der Karte ist zu sehen, welchen Weg der Tracker bereits mit euch zurückgelegt hat und wann dieser erstmals erkannt wurde. Ihr könnt nun einen Sound auf dem Tracker abspielen lassen, um zu überprüfen, ob sich ein solcher tatsächlich unmittelbar in eurer Umgebung oder an Gegenständen befindet. Der Besitzer des Trackers (der euch potenziell überwacht) wird nicht darüber informiert, wer den Sound abspielt. Das ist ein guter Schutz, doch weil die trackende Person weiß, wen sie verfolgt, ist das eher eine sekundäre Sicherheit.
Solltet ihr tatsächlich verfolgt werden, gibt man einige Tipps, wie ihr damit umgehen könnt.
Mögliche Probleme mit der Tracker-Warnung
Prinzipiell ist die Funktion darauf ausgelegt, zuverlässig zu informieren und weder Tracker zu übersehen, noch permanent falschen Alarm auszulösen. Ich kann es aus praktischer Erfahrung noch nicht sagen, könnte mir aber einige Orte vorstellen, an denen eine solche Warnung aus dem Ruder laufen könnte. Wenn das Netzwerk erst einmal verbreitet ist, wäre die Wahrscheinlichkeit für einen Tracker an einem Flughafen, vielbefahrenen Bahnhof oder selbst im Einkaufszentrum sicherlich sehr hoch.
Die Bewegungsmuster von euch und einer unbekannten anderen Person könnte ähnlich sein, sodass rein theoretisch Fehlalarme ausgelöst werden könnten. Ärgerlich für den Smartphone-Nutzer, aber vielleicht noch ärgerlich für den Besitzer. Denn die gewarnte Person kann den Lautsprecher des Trackers aktivieren, um diesen aufzuspüren. Ich sehe Szenarien vor mir, bei denen besorgte Nutzer oder Spaßvögel ständig Tracker an solchen beliebten Orten klingeln lassen. Wie gesagt, das ist nur das Ergebnis meines ersten Blicks, vielleicht gibt es Mechanismen, die so etwas verhindern können.
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Wir dürfen gespannt sein, wie viele Fälle von heimlich getrackten Personen in Zukunft bekannt werden und eventuell auch durch die Medien gehen. Gerade in den ersten Monaten könnte das häufiger vorkommen, bevor diese Warnungen allgemein bekannt werden.
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