Google ist kürzlich nach längerer Abstinenz in den Tablet-Markt eingestiegen, den man sowohl mit dem Pixel Tablet als auch in Partnerschaft mit anderen Herstellern bearbeitet. Jetzt haben die Designer des Unternehmens eine Reihe von, aus eigener Sicht, perfekte Tablet-Oberflächen herausgepickt und stellen diese mit ihren Stärken vor. Darunter ist mit Google Fotos auch eine App aus dem eigenen Portfolio, die gar nicht groß angepasst werden musste.
Moderne Tablets sind etwas jünger als Smartphones, aber dennoch seit vielen Jahren am Markt und stark gefestigt – allen voran im Ökosystem rund um das Apple iPad. Für Android spielte der Formfaktor lange Zeit nur eine untergeordnete Rolle, aber dabei soll es natürlich nicht bleiben. Den sehr lang im Voraus vorbereiteten Einstieg in den Tablet-Markt hat Google genutzt, um zahlreiche Oberflächen der eigenen Apps anzupassen sowie Voraussetzungen für Drittentwickler zu schaffen.
Erst kürzlich hatte man fünf perfekte Foldable-Apps vorgestellt und jetzt legt man analog dazu im Tablet-Bereich nach. Zwar sind beides „neue“ Kategorien mit großen Oberflächen, aber das Bedienkonzept ist zwischen Tablets und Foldables sehr unterschiedlich. Um das zu verdeutlichen und die Tablet-Oberflächen weiter in die, nach eigenen Vorstellungen, richtige Richtung zu schieben, hat man nun sechs Apps auswählt, die als gut designte Tablet-Apps eingestuft werden können. Man hat dazu Screenshots sowie eine Beschreibung inklusive der Stärken veröffentlicht.
Die Regeln für Tablet-Apps sind gar nicht so streng wie bei den Foldables, denn die Anforderungen sind etwas einfacher. Hauptsächlich geht es darum, die zur Verfügung stehende Breite perfekt zu nutzen und nicht nur die bestehenden Smartphone-Oberflächen aufzublasen. Denn anders als bei Foldables gibt es keinen relevanten Displaymittelpunkt oder die Beachtung eines möglicherweise halbierenden Displays. Schaut euch einfach einmal die Screenshots sowie die automatische Übersetzung der Kommentare der Google-Designer an.
LumaFusion
LumaFusion , eine der beliebtesten Videobearbeitungs-Apps, ist jetzt auf Android-Tablets verfügbar. Das Unternehmen hat ein Team erfahrener Android-Entwickler hinzugezogen, um sicherzustellen, dass die Android-Version von LumaFusion von hoher Qualität ist. LumaFusion bietet ein umfassendes Videobearbeitungserlebnis auf Android-Tablets mit Funktionen wie der Bearbeitung von bis zu sechs Videospuren, einer verbesserten magnetischen Zeitleiste und der Möglichkeit zum Ausschneiden, Kopieren und Einfügen zwischen Projekten.
Concepts
Concepts , eine vektorbasierte Skizzenblock-App, passt sich der Größe jedes Android-Bildschirms an und funktioniert hervorragend mit einem Stift. Concepts wollte sicherstellen, dass sich die Stifterfahrungen ihrer Benutzer so natürlich anfühlen, als würden sie Stift auf Papier schreiben. Das Unternehmen nutzte das Tool und die Plattformen von Android, um eine möglichst geringe Verzögerung zwischen der Stiftspitze und den auf der Concepts-Leinwand gezeichneten Linien zu erreichen.
Google Fotos
Google Fotos ist eine großartige Möglichkeit zum Speichern und Bearbeiten von Bildern. Dank des mehrspaltigen Layouts auf Tablets können Sie mehr Ihrer Fotos gleichzeitig auf dem größeren Bildschirm sehen. Wenn Sie ein Foto bearbeiten, wird ein neuer Seitenbereich mit intelligenten Vorschlägen und benutzerfreundlichen Tools angezeigt, der die Bearbeitung vereinfacht. Und wenn Sie Google Fotos im Split-Screen-Modus mit einer zweiten App wie Gmail verwenden, die Drag & Drop unterstützt, können Sie Fotos ganz einfach über Ihren Bildschirm ziehen und in der anderen App ablegen.
Sketchbook
Sketchbook , eine App zum Skizzieren, Malen und Zeichnen, hat eine intuitive Tablet-Benutzeroberfläche entwickelt, die Ihnen beim Zeichnen nicht im Weg steht. Die App lässt sich an jede Bildschirmgröße anpassen und verfügt über eine vollständige Palette anpassbarer Pinsel. Wenn Sie mit Ihrem Android-Tablet einen Stift verwenden, können Sie den Stift jetzt über die Leinwand bewegen, um eine Vorschau des Aussehens Ihrer Pinselstriche anzuzeigen, bevor Sie sie zeichnen. Dies kann Ihnen dabei helfen, genauere und präzisere Zeichnungen zu erstellen.
Adobe Lightroom
Adobe Lightroom , ein beliebter Foto- und Videoeditor, nutzt die gesamte zusätzliche Bildschirmfläche eines Tablets, sodass Sie Ihre Fotos ganz einfach präzise bearbeiten können. Die App verfügt über eine vertikale Navigationsleiste für alle Ihre Bearbeitungswerkzeuge. Wenn Sie auf den Touchscreen des Tablets tippen und ihn gedrückt halten, können Sie sehen, wie das Bild vor und nach den Bearbeitungen aussieht. Mit Adobe Lightroom können Sie auch RAW-Dateien bearbeiten, was ideal für Benutzer ist, die gerne RAW-Fotos auf ihren Android-Geräten aufnehmen.
Canva
Canva , eine Grafikdesign-App zum Bearbeiten Ihrer Fotos und Videos, verfügt über eine Drag-and-Drop-Funktion, damit Benutzer schnell Inhalte zu ihren Designs hinzufügen können. Sie können Inhalte per Drag-and-Drop aus Ihren hochgeladenen Dateien oder aus Apps wie Google Fotos und Chrome ziehen, wenn Sie Canva im Split-Screen-Modus verwenden. Canva hat außerdem seine Layouts aktualisiert und verfügt nun auf größeren Bildschirmen über eine vertikale Navigationsleiste, die Ihnen mehr Platz zum Arbeiten bietet.
Neuer Google Play Store für Tablets
Damit die Apps in bester Gesellschaft sind und auch die Bezugsquelle direkt mit gutem Beispiel vorangeht, wurde erst vor wenigen Tagen der neue Google Play Store für große Displays vorgestellt und ausgerollt. Auch dieser setzt darauf, dass die Displays möglichst in voller Breite ausgenutzt werden. Außerdem gibt es ein Ranking-Update, das Apps für große Displays bevorzugt:
Um hochwertige Apps zu bewerben, die auf großen Bildschirmen glänzen, haben wir mehrere Ranking-Änderungen vorgenommen, um die Qualität bei Play zu steigern. Apps und Spiele, die unseren Qualitätsrichtlinien für Großbild-Apps entsprechen, werden jetzt in der Suche und auf der Startseite von Apps und Spielen höher eingestuft. Dies hilft Benutzern dabei, Apps zu finden, deren Größe sich gut ändern lässt, die kein Letterbox-Format haben und sowohl Hoch- als auch Querformat unterstützen. Editors‘ Choice und andere kuratierte Sammlungen und Artikel werden diese Kriterien künftig ebenfalls berücksichtigen und so neue Möglichkeiten für optimierte Apps schaffen.