Seit einigen Wochen zeigt sich vermehrt, dass YouTube gegen Nutzer von Werbeblockern vorgeht und diese nach einer Reihe von Hinweisen vom Videokonsum aussperrt. Die Themen Werbung und Werbeblocker werden sehr kontrovers diskutiert und Google dürfte sich die Reaktionen der Nutzer auf dieses sehr wichtige Thema wohl sehr genau ansehen. Nachdem man einmal damit angefangen hat, kann man aber nicht mehr zurück und so bleibt YouTube derzeit kaum etwas anders übrig, als diesen Blocker global einzuführen.
Werbeblocker-Blocker gibt es schon seit Jahren und über diese wurden nicht lange Diskussionen, sondern auch schon gerichtliche Verfahren geführt – mit unterschiedlichen Ausgängen. Seit einigen Wochen experimentiert auch YouTube mit einer Werbeblocker-Erkennung und weist die Nutzer solcher Software darauf hin, dass diese laut den Nutzungsbedingungen untersagt ist. Die Nutzer können sich zwar weiterhin frei auf der Videoplattform bewegen, aber nach mehr als drei abgespielten Videos wird der Player blockiert.
Man weist die Nutzer auf das Verbot der Werbeblocker nach den eigenen Nutzungsbedingungen hin und bietet ihnen entweder zahlreiche Schritt-für-Schritt-Anleitungen zum Deaktivieren oder den Abschluss eines YouTube Premium-Abos. Beides dürfte für viele Blocker-Nutzer nicht infrage kommen, denn sonst hätten sie das schon längst getan. Dass viele kein Premium-Abo für Werbefreiheit abschließen wollen, dürfte daran liegen, dass dieses viel zu teuer ist. Würde Google ein günstigeres Paket ohne YouTube Music anbieten, würde so mancher Nutzer vielleicht darüber nachdenken.
Bisher hat YouTube den Blocker nicht global eingeführt, doch nachdem man damit experimentiert hat und bewiesen hat, dass sich diese erkennen lassen, führt wohl kein Weg mehr zurück. Denn schlussendlich geht es nicht nur um das Unternehmen YouTube, sondern vor allem um die zahlreichen YouTuber, die einen Teil ihres Lebensunterhalts mit der Plattform bestreiten. Denn natürlich winken auch für diese höhere Einnahmen.
YouTuber könnten aufs Dach steigen
Im Gegensatz zu einigen redaktionell gepflegten Plattformen, in denen Werbeblocker-Blocker zum Einsatz kommen, teilt sich YouTube hinter den Kulissen völlig anders auf. Denn die Umsätze aus den Werbeanzeigen innerhalb der Videos und rund um die Videos kommen nicht nur Googles Videoplattform zugute, sondern werden zu einem gewissen Prozentsatz an die Uploader ausgeschüttet. Und da sich Null Euro Umsatz aufgrund der blockierten Werbung schlecht teilen lassen, entgeht natürlich auch dem YouTuber die entsprechende Einnahme.
Dazu kommt, dass YouTube hauptsächlich auf Videowerbung setzt, bei der häufig schon das Abspielen Umsatz generiert wird und nicht erst durch das Klicken. Denn Werbeblocker-Nutzer wären eher nicht dafür bekannt, nach dem Abschalten des Blockers auf Werbung zu klicken. Und somit haben natürlich auch alle Uploader/YouTuber ein Interesse daran, dass möglichst viele Nutzer Werbung eingeblendet bekommen. Sollte YouTube nicht gegen solche Blocker vorgehen, könnten die YouTuber daher ungehalten werden. Und wie schnell sich eine Community gegen ihre Plattform auflehnen kann, haben wir in der Vergangenheit mehrfach gesehen.
Meiner Meinung nach wird YouTube daher gar nicht mehr drumherumkommen, diesen Blocker zu aktivieren. Interessant wäre natürlich, wie hoch der Anteil der Werbeblocker-Nutzer bei YouTube ist. Global dürfte es um viele Millionen Dollar Werbeumsatz gehen, die nicht nur Google, sondern der gesamten YouTuber-Community verlorengehen.
Letzte Aktualisierung am 2024-11-20 / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Affiliate Links, vielen Dank für eure Unterstützung!